Der NDR schürt weiter per Desinformation Ängste

Und wieder einmal fällt der NDR durch unseriöse Berichterstattung bezüglich der Erkundung von Erdöllagerstätten in Schleswig-Holstein unangenehm auf. Allein schon der Einstieg zum Videobeitrag „Fracking in Schleswig-Holstein?“ auf dem Portal weist den Weg: „Vor diesem Unternehmen haben viele Schleswig-Holsteiner Angst“, heißt es zu Beginn. Um welches Unternehmen es sich handelt, wird anschließend dargestellt. PRD Energy GmbH ist der Name der Firma, die u.a. im nördlichsten Bundesland Deutschlands Aufsuchungserlaubnisse nach Erdöl und Erdgas beantragt hat. Nach Aussage des NDR wartet das Unternehmen auf die Genehmigung, da sich angeblich Widerstand in der Bevölkerung regt. Den Beweis, dass es diesen vermeintlichen Widerstand gibt, bleibt der NDR schuldig. Stattdessen wird behauptet, dass die vermeintlichen Gegner befürchten, dass die Bodenschätze mittels „Fracking“ fördern könnte (!!!). Die Erläuterung dazu, bar jeglicher Grundlage, sind auch wieder peinlich hoch drei!: „Dabei wird Wasser in tiefe Erdschichten gepresst, gemischt mit GIFTIGEN Chemikalien (ja klar), um Erdgas und Erdöl zu lösen.“ Ja sicher, die Chemikalien sind allesamt (größtenteils, teilweise, in geringem Maße, gar nicht) giftig und „lösen“ (chemisch) Öl und Gas, oder wie soll man das verstehen? Da hat der Autor oder die Autorin das Prinzip des Fraccens nicht verstanden. Egal, will ich hier nicht weiter ausführen. „Amüsant“ auch die weitere Ausführung: „Die Gefahr: Chemikalien könnten im Boden bleiben und das Grundwasser verseuchen.“ wird behauptet. Sicher, die Chemikalien bleiben unten, verseuchen aber das Grundwasser weiter oben.
Dann kommt der Ingenieur M. Hornett von PRD Energy mit einem Statement zum Grundwasser zu Wort und erklärt, dass er Verständnis für die Sorgen um die Reinheit des Wassers hat. Nur unterschlägt der NDR, welche Frage an ihn überhaupt gestellt wurde. So entsteht der Eindruck, dass der Herr anscheinend direkt Stellung zu den Behauptungen der vermeintlichen Kontaminationen durch „Fracking“ bezieht. Aber ist dem so? Anschließend wird fortgesetzt, dass PRD kein „Fracking“ plane. OKAY! Aber warum muss dann direkt danach erwähnt werden, dass „viele“ daran zweifeln (wobei nur eine Handvoll zu sehen sind)? Da wird doch genauso wie zum Einstieg (bewusst) in eine „Dagegen“-Richtung gesteuert. Ralf Pospich von der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erläutert dagegen genau, warum im Rahmen der Erteilung einer Aufsuchungserlaubnis „Fracking“ äußerst spekulativ ist, da in der Aufsuchungsphase die Unternehmen selbst noch nicht wissen, welche Verfahren sie in einer eventuell später stattfindenden Förderphase anwenden können/müssen. Sein Statement ist natürlich OHNE Fragestellung und anscheinend geschnitten/abgeschnitten dargestellt. Anschließend kommt Herr Habeck von B’90/Grüne zu Wort, der der Meinung ist, dass Aufsuchungserlaubnisse „potenziell geeignet sind, auch in ‚Fracking‘-Anträgen zu enden.“ Hmm, was auch immer „Fracking“-Anträge sein sollen. Und die Formulierung „potenziell geeignet“ ist einfach grandios, bedeutet sie doch nichts weiter als: Vielleicht könnte irgendwann ‚Fracking‘ zum Zuge kommen oder auch nicht.
Und dann kommt es ganz dicke: „Selbst wenn PRD nicht mit „Fracking“ in tiefe Gesteinsschichten eindringen möchte, Chemikalien will das Unternehmen einsetzen.“, erzählt die Kommentatorin. Ja wie können diese Leute es wagen, Chemikalien einzusetzen? Etwa im Duschgel in den Waschcontainern, oder etwa zum Waschen der Arbeitskleidung? Wie können die nur?
Und dann, obwohl Hydraulic Fracturing von PRD ausgeschlossen wird und selbst Hornett sagt, dass heute nicht mehr die Substanzen verwendet werden wie früher, entblödet sich der NDR nicht eine Liste aus den USA (!) einzuschieben, die Additive auflistet, die insgesamt, also auch in der Vergangenheit, eingesetzt wurden und verweist auf krebserzeugende Stoffe. Dass diese laut Runderlass LBEG nicht genehmigungsfähig sind, wird aber unterschlagen. Ja, NDR, so berichtet man unvoreingenommen und gebührenfinanziert seriös! Und was unmittelbar folgt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf: „Auch Mark Hornett setzt auf Milliardengewinne, in Schleswig-Holstein!“ An welcher Stelle er das behauptet hat, bleibt offen. Dieser selbst sagt (laut Übersetzung): “ Ich verstehe, dass es viele verschiedene Informationen gegeben hat, die die Gemeinden bekommen haben und die ihnen Angst gemacht haben…“.
Ja, und an vorderster Front mit dabei: Der gebührenfinanzierte NDR!