Wiedererschließung der Erdöllagerstätte Börger/Werlte nimmt konkretere Züge an

Bereits am 20. Juli 2012 wurde auf dieser Seite über die geplante Wiederentwicklung der seit 2003 stillgelegten Erdöllagerstätte Börger/Werlte berichtet (Erdöllagerstätte Börger/Werlte soll wiederentwickelt werden) So soll nach einem Artikel der „Meppener Tagespost“ vom 2. April 2013 aus der bestehenden Bohrung „Börger 7“ eine 300 m lange Horizontalstrecke in ca. 1800 m Tiefe gebohrt werden, womit die Lagerstätte wiedererschlossen werden soll. Durch den horizontalen Verlauf sei es möglich, sich an die geologischen Gegebenheiten der Lagerstätte anzupassen und einen höheren Flüssigkeitszulauf zu erzielen, was wiederum dazu führt, dass einst als unwirtschaftlich angesehene Vorkommen zu wirtschaftlich nutzbaren Lagerstätten entwickelt werden können.

Weiter ist dem gelungenen, sachlich verfassten Artikel zu entnehmen, dass derzeit die Daten der im Februar 2013 abgeschlossenen 3D-Seismik ausgewertet werden und Gaz de France-Suez (GdF-Suez) als Betreiber des Feldes damit rechne, dass die Bohrarbeiten im zweiten Halbjahr 2013 durchgeführt werden können. Über eventuelle weitere Maßnahmen soll dann nach Auswertung der 3D-Seismik sowie in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Bohrung 2014 entschieden werden.

Neben GdF-Suez als Betreiber des Feldes ist zudem das Unternehmen PRD Energy am Projekt beteiligt und ist verantwortlich für Bohrung, Bohrungsausbau sowie Testarbeiten und übernimmt dafür auch die auf 2,5 Mio. € geschätzten Kosten. Außerdem werden 800.000 € zu den 3D-seismischen Arbeiten beigesteuert (weitere Informationen). Beide Unternehmen sind mit jeweils 50 Prozent am Konsortium beteiligt.

Auch bei NDR online wurde am 4. April die Wiedererschließung in Form einer Kurzmeldung (daher kein Link möglich) thematisiert. Diese trug die Überschrift „Kein Fracking in Hümmling-Börger“. Welch Überraschung! Hätte sich der NDR z.B. bei PRD Energy oder auf diesem Blog schlau gemacht, dann wäre bekannt, dass bei den von PRD Energy in Deutschland ins Auge gefassten Projekten kein Hydraulic Fracturing benötigt wird und dass es sich beim Zielhorizont um gut durchlässiges Gestein handelt.

Aber was soll man schon von einem Medium erwarten, dass schon bei der Erteilung von Aufsuchungserlaubnissen für Erdöl und Erdgas wild über „Fracking“ spekuliert und die hier behandelte Lagerstätte den Namen „Hümmling-Börger“ gibt, statt die korrekte Bezeichnung „Börger/Werlte“ zu verwenden. Und dafür zahlt man auch noch Zwangsgebühren!