Leopoldshafen 20 – Bohrarbeiten abgeschlossen

Nach ca. 3,5 Monaten Bohrzeit wurden die Bohrarbeiten der Erdölerkundungsbohrung „Leopoldshafen 20“ abgeschlossen, meldet GDF-Suez auf seiner Internetpräsenz. Die Bohrarbeiten begannen am 5. August 2013 und wurden am 19. November 2013 in einer Teufe von 3.731 Metern im Buntsandstein beendet. Insgesamt wurden dabei ca. 300 Meter der anvisierten Buntsandsteinformation durchbohrt. Nun folgen geophysikalische Tests, das sogenenannte „Logging“, dass sich über mehrere Tage erstrecken wird. Anschließend sollen Fördertests erfolgen. Erst wenn diese ausgewertet sind, kann entschieden werden, ob eine wirtschaftliche Förderung möglich ist.

Bei Leopoldhafen wurde bereits zwischen 1957 udn 1988 Erdöl aus flacheren und erdgeschichtlich erheblich jüngeren Schichten Erdöl gefördert. Es wurde dabei eine kumulative Fördermenge von fast 190.000 Tonnen erzielt (LBEG 2013). Die Lagerstätte wurde damals von 14 fündigen Bohrungen erschlossen. Bereits 1961 wurde die höchste Jahresproduktion mit 13.000 Tonnen erzielt (Boigk 1981). Bei der neuen Bohrung handelt es sich demnach nicht um eine Wiedererschließungsbohrung. Stattdessen steht nach Angaben von GDF-Suez das Vorhaben im Zusammenhang mit neuen geologischen Erkenntnissen, die bei der Erdölförderung im nahen Speyer gewonnen wurden. Für die Bohrarbeiten zeichnete sich die bayrische Firma DrillTec GUT GmbH mit ihrer modernen Bohranlage VDD 370.2 verantwortlich.

Vollständige Information von GDF-Suez: LINK

Artikelbild: 149K7/ka.stadtwiki.net
Boigk, H. (1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Enke, Stuttgart 1981
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2013): Die Erdölförderung Deutschlands von 1951 bis 1996 nach Feldern in Tabellenform

9 Kommentare zu Leopoldshafen 20 – Bohrarbeiten abgeschlossen

  • Dirk Weißenborn sagt:

    Interessante Bohranlage, bei der vor allem die Abwesenheit der klassischen Fingerbühne auffällt. Ich frage mich, ob die Anlage im Bohrbetrieb auch so wie auf dem Foto aussah. Was ist links im Bild zu sehen? Ein beweglicher Pipehandler oder ein Kran?

    Vielleicht hat einer der anderen werten Kommentatoren ja eine sachgemässere Deutung.

    Das Erdöl könnte angesichts der Teufe durchaus ein hochwertiges Leichtöl sein.

    1. istvanadler sagt:

      Also ich mag diese neuen Bohranlagen rein von der Optik überhaupt nicht. Zur Technik kann ich auch nicht viel sagen. Also das links im Bild könnte tatsächlich ein Pipehandler sein. Vielleicht schaut ja einer von den DrillTecern, die bei der Facebookseite Follower sind, vorbei und kann die Frage beantworten. Es könnte sowieso mehr kommentiert werden gemessen an der Besucherzahl und auch an den Followen bei Facebook.

      Ob überhaupt Öl in der Formation festgestellt wurde, geht nicht eindeutig aus der GDF-Meldung hervor.

      1. Dirk Weißenborn sagt:

        ja, Herr Adler, warten wir auf die Bohrfachleute. Mal sehen…

    2. Barnstorfer sagt:

      Hallo Herr Weißenborn,

      Bei den Vario- bzw. CompactRigs von Drilltec werden die Drillpipes und Casinge direkt vom Lager mit dem, wie von Ihnen schon erkannten, Pipehandler aufgenommen und direkt ins Loch eingebaut. Deshalb haben die Anlagen auch kein Monkeyboard und der Catwalk fehlt ebenfalls. Allerdings lassen sich damit auch nur einzelne Stangen aus- bzw. einbauen.

      Wenn Sie wollen, kann Herr Adler gerne mal E-Mailkontakt zu mir herstellen, bzw. Ihnen eine Plattform nennen, wo man sowas besser diskutieren und erläutern könnte. Ich habe dazu noch einige Bilder, wo man das besser erkennt.

      Viele Grüße

      1. Dirk Weißenborn sagt:

        Hallo Herr Barnstorfer,

        danke für Ihre Erläuterungen. Bilder sagen sicher mehr aus, so dass ich diese auch gern einmal sehen würde.

        Herr Adler erhält hiermit die nötigen „Vollmachten“ bzgl. E-Mail und auch Plattform.

        Eine Frage beschäftigt mich schon jetzt: Befindet sich das Gestänge- bzw. Rohrlager neben dem Derrick und nicht mehr direkt davor (also nach alter Lesart „vor“ der Gestängerutsche)?

        Ist bestimmt auf den Aufnahmen zu sehen.

        mfG

        Dirk Weißenborn

    3. Sven sagt:

      Das ist der Pipehandler.Schon öfter auf den Drill Tec Rig s gearbeitet!!

  • Heiko sagt:

    Pipehandler?? Also ich sehe auf dem Bild noch den Palfinger Ladekran, der dazu dient Material von Bohrplatz auf den Rigfloor zu bringen. Der Pipehandler von der der Fa. Kinshofer ist auf diesem Bild nicht zu sehen. Aber es gibt Ihn. Die Anlage an sich ist eine vollhydraulische, die über hydraulische Fahrantriebe über ein Zahnstangensystem angetrieben wir. Die Rotations des Top Drives wird ebenfalls hydraulisch erzeugt. An sich eine sehr gute Anlage, kann aber nicht mit großen herkömmlichen Anlagen (3 Stangen) mithalten. Aber dafür ein halt sehr sichers arbeitn.

  • Meiko sagt:

    Auf dem Stadtwiki Kalrsruhe hat jemand zwei Fotos gepostet:
    http://ka.stadtwiki.net/Leopoldshafen_20

    1. SAR sagt:

      Vielen Dank. Sehr interessant von dort mal Bilder zu erhalten.

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