Neue Aufsuchungserlaubnisse sowie eine Bewilligung in Niedersachsen erteilt

5P Enetgy will aufgegebenes Erdgasfeld Alfeld-Elze reaktivieren.

Wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am 04.12.2013 mitteilt, sind in Niedersachsen zwei neue Aufsuchungserlaubnisse sowie eine Bewilligung zur Erkundung bzw. Gewinnung von Kohlenwasserstoffen (Erdöl und Erdgas) erteilt.

Mit ca. 403 km² stellt dabei das Feld Heemsen das größte Gebiet dar. Hierbei erhielt die Firma Kimmeridge Energy Management Ltd. mit Hauptsitz in New York eine vom 01.12.2013 bis zum 30.11.2018 befristete Aufsuchungserlaubnis. Das Gebiet erstreckt sich über die Landkreise Diepholz, Nienburg, Heidkreis sowie die Region Hannover. Dazu einige Anmerkungen: In allen Kreisen sind Erdöl- und Erdgasvorkommen bekannt. Mit der Vergabe an Kimmeridge Energy Management Ltd. (Homepage) setzt sich der Trend fort, dass an durch Investoren finanzierte Firmen ohne langjährige Tradition im Kohlenwasserstoffsektor Lizenzen vergeben werden. Diese befinden sich grundsätzlich in Gebieten mit bekannten Kohlenwasserstoffvorkommen, was sich sicherlich positiv auf die Einwerbung finanzieller Mittel auswirkt. Inwiefern tatsächlich aktiv nach Kohlenwasserstoffen gesucht wird, bleibt abzuwarten.

Die zweite Aufsuchungserlaubnis wurde an die deutsche Firma Geo Exploration Technologies (GET) vergeben. Das Feld Prezelle, gelegen im Landkreis Lüchow-Dannenberg, umfasst ca. 160 km². Der Zeitraum der Aufsuchungserlaubnis erstreckt sich über sechs Jahre vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2019. Dazu einige ergänzende Bemerkungen: Ca. 15 Kilometer westlich bzw. südwestlich der Ortschaft Prezelle befindet sich der Erdgas-Feldeskomplex „Altmark“ bestehend aus mehreren Teilfeldern, die sich teilweise von Sachsen-Anhalt aus über die Landesgrenze nach Niedersachsen erstrecken. Aus diesem Feldeskomplex sind bereits seit den späten 1960er Jahren über 200 Milliarden m³ Erdgas mit stark variierenden und insgesamt geringen Anteilen an Methan (durchschnittlich ca. 30 %) sowie recht hohen Anteilen an Stickstoff gefördert worden. Für den östlichen Landkreis Lüchow-Dannenberg weist der Kartenserver des LBEG mit den Bohrungen „Gorleben Z1“ aus dem Jahr 1957 sowie „Bockleben Z1“ aus dem Jahr 1988 nur wenige Erkundungsbohrungen (beide „fehl“, also nicht fündig) auf Erdgas aus.

An die niederländische Firma Tulip Oil Holding B.V. wurde eine Bewilligung gemäß § 8 BBergG erteilt. Die Bewilligung gilt für das 5,3 km² große Feld Eystrup und gilt vom 01.12.2013 bis zum 30.11.2016. Auch dazu ergänzende Anmerkungen: Aus der gleichnamigen Lagerstätte wurden zwischen 1960 und 1992  insgesamt fast 220.000 Tonnen Erdöl gefördert worden (Quelle).

Das LBEG hat bei der Erteilung der Erlaubnisse sowie der Bewilligung die Stellungnahmen der von den Gebieten berührten Landkreise, u.a. auch hinsichtlich Natur- und Umweltschutzbelangen, berücksichtigt.

Ein Kommentar zu Neue Aufsuchungserlaubnisse sowie eine Bewilligung in Niedersachsen erteilt

  • Dirk Weißenborn sagt:

    Geo Exploration Technologies wird es bei Aufschlussbohrungen im Erlaubnisfeld Prezelle nicht leicht haben.

    Das Wendland verfügt über genügend „erprobte“ Aktivisten und die BI Lüchow-Dannenberg hat in jüngster Zeit das Thema „Fracking“ entdeckt.

    Bedeutsamer ist jedoch die Tatsache, dass von Süden nach Norden (also von der Altmark in Richtung Elbe) die Stickstoffgehalte der Rotliegend-Erdgase deutlich ansteigen – bis an die 98% N2-Anteil. Die Gorleben Z1 der Gewerkschaft Brigitta (1957) erreichte eine Endteufe von 3658,1m im Rotliegend. Schon einige Meter vorher war das Werkzeug in einen eher „sandigen“ Horizont eingedrungen. N2-Konzentrationen von 97% wurden aus Gasproben bestimmt! Das lohnt(e) nicht.

    Ein „Kick“ in Verbindung mit erheblichen Spülungsverlusten von 300m3 ist aus dieser Bohrung ebenfalls bekannt. Allerdings könnten zumindest die Spülungsverluste eventuell auch auf die damals oft stark überbalancierten Druckverhältnisse auf der Bohrlochsohle zurückgeführt werden.

    Die enorm hohen Stickstoffgehalte an „Elbe-Linie“ werden seit geraumer Zeit mit der im variszischen Untergrund nahe des Old-Red Kontinents (Skandinavien) ausgeprägten Regionalmetamorphose in Verbindung gebracht. Die Herkunft des Stickstoffs aus Ammoniak (ähnlicher Radius wie K+) wird allgemein aus den dort stark metamorph überprägten ehemaligen Sedimenten im „Basement“ hergeleitet.

    Zum Erdöl in Lagerstätten südlich des Salzstocks Gorleben-Rambow:

    In den späten 1950er Jahren teufte die Brigitta südlich von Gartow die Bohrungen Gartow 1, Gartow 2 und Gartow 3 ab. Explorationsziele, soweit mir bekannt, waren vor allem Sandsteine der Unterkreide und des Doggers in der südlichen Randsenke des Salzstocks. Keine der Bohrungen wurde fündig.

    Warten wir ab, wie es weitergeht. Nicht nur in geologischer Hinsicht.

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