Jürgen Döschner im WDR-Interview zum „Fracking“ – Klischees statt Fakten

In den vergangenen Tagen keimte vor dem Hintergrund der Krim-Krise die Diskussion um die Gewinnung unkonventioneller Erdgaslagerstätten (hiermit sind Schiefergas- und Kohleflözgaslagerstätten gemeint) wieder auf. Mitverantwortlich dafür dürfte ein Artikel bei der „Rheinischen Post“ (RP) sein, in dem verschiedene Politiker zitiert wurden, die sich in Anlehnung an ein RP-Interview mit dem EU-Energiekommissar Oettinger (CDU) aufgeschlossen zu einem Pilotprojekt zur Schiefergasgewinnung äußerten.

In der Öffentlichkeit wird die Erdgasgewinnung aus diesen Lagerstätten häufig mit dem irreführenden Begriff „Fracking“, der von Hydraulic Fracturing abgeleitet wurde, gleichgesetzt. Dabei stellt Hydraulic Fracturing nur einen kleinen Teil der Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten dar und ist dabei insbesondere bei der Kohleflözgasgewinnung im Gegensatz zur Schiefergasgewinnung nicht unbedingt erforderlich . Neben Niedersachsen werden vor allem in Nordrhein-Westfalen (NRW) Erdgasvorkommen in beiden Lagerstättentypen vermutet.

Dort ist aufgrund von angeblichen Umweltgefährdungen durch das Hydraulic Fracturing die Erkundung der Erdgaspotenziale seitens der Politik mit einem Moratorium belegt worden. Lediglich die Schiefergas-Erkundungsbohrung „Oppenwehe 1“ der ExxonMobil Pruduction Deutschland GmbH (EMPG) im äußersten Norden von NRW wurde abgeteuft und ein Lagerstättendrucktest durchgeführt. Weitere Bohrungen der EMPG, insbesondere zur Erkundung von Kohleflözgas im Münsterland, konnten aufgrund des Moratoriums nicht durchgeführt werden.

Neben der EMPG plant auch die Wintershall Holding GmbH (WiHo) im südlichen Ruhrgebiet sowie am Niederrhein die Erkundung von Schiefergaspotenzialen. Allerdings handelt es sich um geologisch völlig andere Schichten als im Norden von NRW und im Gegensatz zur EMPG will die WiHo auch keine Tiefbohrungen niederbringen, sondern lediglich oberflächennahe Gesteinsproben mit Hilfe sogenannter Kernbohrungen gewinnen und diese untersuchen. Mehr dazu hier: Vorkommen von Schiefergas in NRW. Über dieses seit mehreren Jahren geplante Vorhaben berichtete am 31.03.2014 die RP vor dem Hintergrund der neu aufgeflammten Debatte.

Die Berichterstattung der RP rief dann auch den WDR auf den Plan, der ein hausinternes Interview, gespickt mit Suggestivfragen, mit dem entweder als „Energieexperten“ oder „Wirtschaftsexperten“ bezeichneten Jürgen Döschner durchführte. Döschner ist dabei aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber Kernkraft und fossilen Energieträgern einerseits und seiner unkritischen Bewertung  der „Energiewende“ in der Öffentlichkeit nicht unumstritten. Seine Kommentare und sonstigen Beiträge sind oft durch Polemik sowie eine drastische Wortwahl, wie man sie eigentlich nur aus dem „grünen“ Lager kennt, gekennzeichnet. Neben der Sachlichkeit mangelt es häufig auch fachlich fundiertem Wissen.

So kommentierte Döschner vor einigen Monaten nach der obertägigen Havarie am Erdölspeicher Etzel vollkommen am Sachverhalt vorbei, indem er über eine „unterirdische Raumordnung“ philosophierte. Und wenig besser verhält es sich im Interview. Zunächst wird er mit Bezug auf den RP-Bericht vom 31.03.2014 auf die Kernbohrungen der WiHo angesprochen und antwortet:

Es ist nicht auszuschließen, dass Wintershall glaubt, im Windschatten der Diskussion weniger Widerstand zu bekommen als noch vor drei, vier Wochen.

Wie bereits weiter oben angesprochen und auch verlinkt, plant die WiHo die Kernbohrungen schon seit mehreren Jahren. Aus dem RP-Artikel geht nicht unmittelbar hervor, das die WiHo umgehend die Bohrungen durchführen will, sondern diese sich (immer noch) in der Planungsphase befinden. Es werden weder konkrete Orte noch ein konkreter Zeitpunkt der Umsetzung genannt. Döschners Antwort lässt wenig Interpretationsspielraum, dass er der Ansicht ist, dass eine Durchführung der Bohrungen unmittelbar ansteht.

Auf die Frage, ob die Gewinne durch „Fracking“ (gemeint ist die Förderung aus unkonventionellen Erdgaslagerstätten) Erdgasmengen aus Russland kompensieren können, antwortet Döschner:

Nein. Das ist überhaupt keine Alternative. Die in Deutschland vermuteten Mengen sind weitaus geringer als etwa in den USA. Und die Zahlen dazu sind obendrein sehr unsicher, die Schätzungen gehen weit auseinander.

Es ist richtig, dass die vermuteten Mengen geringer sind als in den USA. Es ist auch richtig, dass die Spanne der geschätzten Mengen vergleichsweise weit auseinandergeht und die Schätzungen unsicher sind. Das ist aber wenig erstaunlich, da die Erkundung der Potenziale, noch in den Kinderschuhen steckend, wegen einer emotional geführten Diskussion ausgebremst wurde. Wie sollen ohne Exploration belastbare Daten gewonnen werden? Und wie kommt Döschner ohne sichere Zahlen, wie er ja selbst sagt, zu der Aussage, dass durch Erdgasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten die Erdgasmengen aus Russland nicht kompensiert werden können? Das ist eine hochgradig unseriöse Argumentation.

Vor etwa ungefähr fünf Jahren hatten wir noch eine Eigenproduktion von Erdgas von 20 Prozent. Heute sind es nur noch etwa zehn Prozent. Nach meiner Einschätzung könnte man froh sein, wenn man den Produktionsverlust durch Fracking ausgleichen könnte. Mehr ist in Deutschland kaum zu erwarten. Wir blieben immer noch zu 80 Prozent auf Importe angewiesen.

Herr Döschner bleibt uns der Antwort schuldig, wie er denn zu seiner Einschätzung kommt. Schließlich sind doch die Zahlen unsicher. Und es ist nicht nur aus Gründen der Versorgungssicherheit sondern auch aus volkswirtschaftlicher Sicht besser, statt sich derzeit mit 90 Prozent zu lediglich 80 Prozent aus dem Ausland zu versorgen. Abgesehen davon haben die Unternehmen nie behauptet, das durch die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten, welche Döschner mit „Fracking“ synonymisiert, Deutschland sich zu 100 Prozent selbst versorgen könnte.

WDR.de: Warum wirft Fracking so wenig ab?
Döschner: Zum einen sind die Vorkommen im Vergleich recht gering, zudem können große Teile der Vorkommen nicht ausgebeutet werden. Wir haben ganz andere Verhältnisse als beispielsweise in den USA. Wir haben eine viel dichtere Besiedelung. Wir können nicht mitten in einer oder direkt am Rande einer Stadt Fracking durchführen. Die Bohrstellendichte ist viel größer als bei einer konventionellen Bohrung.[…]

Es ist absolut ungeklärt, wieviel die Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten „abwirft“. Und was hat die Bevölkerungsdichte, die in Deutschland durchschnittlich höher ist als in den USA damit zu tun? In den USA wird u.a. in Vororten, wie z.B. Fort Worth Schiefergas gefördert und auch in ländlichen Regionen wie in Pennsylvania befinden sich die Förderplätze in unmittelbarer Nähe zu Wohngebäuden. Warum können wir nicht am Rand von Städten Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten fördern? Bei konventionellen Lagerstätten geht das doch auch. Am unmittelbaren Rand meiner Geburtsstadt Salzwedel befinden bzw. befanden sich mehrere Erdgasbohrungen. Zudem  unterscheidet sich nach der Durchführung der Fracjobs die Förderung zwischen Schiefergaslagerstätten und konventionellen Lagerstätten nur unwesentlich.

Die Bohrstellendichte ist auch nicht viel höher. Das EMPG-Konzept sieht vor, 10 bis 20 Bohrungen auf einem Platz zusammenzufassen, welcher wiederum nur soviel Fläche einnimmt wie der Platz einer „konventionellen Bohrung“ (seltsame Formulierung von Herrn Döschner). Nachdem Konzept von ExxonMobil sollen sich dann 9-12 dieser Clusterplätze auf einer Fläche von 100 km² befinden. Zum Vergleich: In der Altmark befanden sich in der Spitzenzeit 320 Förderbohrungen auf etwa 4.000 km²

Zur nächsten Frage und Antwort:

WDR.de: Also wäre in Deutschland mit Prozessen zu rechnen?
Döschner: Die Skala der Widerstandsmöglichkeiten ist noch lange nicht ausgeschöpft. In Deutschland ist die Diskussion über Fracking noch nicht alt. Trotzdem hat es in dieser frühen Phase erhebliche Proteste gegeben. Wenn die Proteste Fracking nicht verhindern, dann wird es sicher zu Prozessen kommen.

Bötersen Z11, März 2012 chef79

Bötersen Z11, März 2012 ©chef79

Die Widerstände in der Anfangsphase, die bis heute anhalten, sind im Wesentlichen auf Desinformation zunächst in Form des Films „Gasland“ sowie daraufhin verunsicherten Bürgern im engen Schulterschluss mit lokalen bis überregionalen Medien zurückzuführen. Zu den Journalisten, die eng mit den BI zusammenarbeiten zählt(e) auch Döschner (LINK). Mit wissenschaftlichen sowie praktischen Erkenntnissen bzw. Erfahrungen lassen sich die Besorgnisse nicht begründen. Dazu ist hier auf dem Blog schon genug geschrieben worden. Im Übrigen hat sich die Industrie seit Beginn der Debatte auf verschiedene Weise auf die Kritiker hinbewegt. Dazu zählen eine erhöhte Transparenz aber auch die Entwicklung umweltfreundlicher Fracfluide (dazu später mehr). Die Gegner beharren dagegen auf ihrer Position des konsequenten Verbotes von Hydraulic Fracturing.

WDR.de: Haben sich die Chancen für Fracking durch die Krim-Krise erhöht?
Döschner: Ich halte die aktuelle Fracking-Diskussion im Windschatten der Krim-Krise für ein durchsichtiges Manöver. Es hat sich an den grundsätzlichen Einwänden gegenüber Fracking überhaupt nichts geändert. Wir haben schon seit vielen Jahren das Bestreben, uns unabhängiger von russischem Gas zu machen. Das hätte man durch viele andere Initiativen auch schaffen können, etwa durch einen Importhafen für Flüssiggas in Wilhelmshaven oder die Nabucco-Pipeline durch das kaspische Meer. Die Umweltrisiken haben sich auch nicht geändert.

Interessant. Herr Döschner ist also der Meinung, die eine Abhängigkeit vom Ausland könnte durch eine andere Abhängigkeit ersetzt werden. Potenzieller Lieferant für verflüssigtes Erdgas wäre z.B. Katar. Zu Katar gibt es wohl kaum noch etwas zu sagen, sofern man geopolitisch ein wenig bewandert ist, außer dass die Verflüssigung von Erdgas mit erheblichen energetischen Verlusten einhergeht. Das ist dem „Energieexperten“ Döschner wahrscheinlich nicht bekannt. Die immer wieder hochgespielten Umweltrisiken durch Hydraulic Fracturing sind gering, ebenso wie durch die Gewinnung unkonventioneller Erdgasvorkommen. Wahrscheinlich spielt Döschner auf entsprechende, aber nicht verifizierte Berichte aus den USA an. Nur warum sollten hier angeblichen Verhältnisse aus den USA übertragbar sein und in anderen Bereichen nicht (s.o.)?

WDR.de: Sind die Sorgen vor Umweltschäden berechtigt?
Döschner: Ich halte die Besorgnisse durchaus für berechtigt. Es gibt beim Fracking mehrere Umweltprobleme. Es gibt einen immensen Flächenverbrauch.

Der Flächenverbrauch ist gegenüber anderen Energieträgern/Energiegewinnungsformen vergleichsweise gering. Nach aktuellsten Planungen von ExxonMobil nimmt ein Förderplatz mit 10 bis 20 Bohrungen eine Fläche von 0,9 Hektar ein. Auf 100km² (10km x 10km) ist mit 9 bis 12 Plätzen zu rechnen. In Anbetracht der energetischen Ausbeute (vorsichtige Annahme: 100 Mio. m³ Erdgas mit einem Brennwert von ca. 10 kWh/m³ je Bohrung über den Gesamtverlauf der Förderung) ist der Flächenverbrauch sehr gering.

Der größte Teil des Materials wie Wasser und Chemikalien werden per Lastwagen geliefert und wieder abtransportiert. Das wäre ein enormes Verkehrsaufkommen.

Für die „Chemikalien“ trifft das sicherlich zu, dass diese mit LKW transportiert werden  (pro Frac 1 Lastwagen mit 4,9 Tonnen Ladung). Bei Clusterplätzen mit bis zu 20 Bohrungen böte sich eine temporär errichtete Wasserleitung zum Transport des Süßwassers an. Ansonsten geht ExxonMobil während der Phase der Fracjobs nach den aktuellen Planungen von 8-9 LKW-Transporten je Clusterplatz pro Arbeitstag aus (also wahrscheinlich inkl. Wasertransport) Das ist für die Umwelt durchaus verkraftbar. Wahrscheinlich bezieht Döschner seine Vermutungen auf Berichte aus den USA, obwohl dort doch die Vorkommen viel größer und deshalb die Verhältnisse nach seiner Argumentation auf Deutschland nicht übertragbar sein dürften. Oder doch? Döschner ist anscheinend mit sich selbst nicht im Reinen, ob Verhältnisse aus den USA übertragbar sind oder nicht.

Unter der Erde werden Lecks durch Bohrungen und kleine Beben befürchtet. Hier gibt es einige Beispiele aus den USA und den Niederlanden.

Aha. Das wird also „befürchtet“. Weiter oben sprach Döschner aber von „mehreren Umweltproblemen“, also realen und nicht angenommenen. Abgesehen davon sind seit dem späten 19. Jahrhundert in Deutschland mehrere 10.000 Erdöl-/Erdgasbohrungen niedergebracht worden, ohne dass es zu Kontaminationen durch unterirdische Lecks kam.

Darüber hinaus ist nicht klar, was Döschner mit „kleinen Beben“ meint. Darunter kann viel verstanden werden. Letzten Endes sind „kleine Beben“ tagtägliche harmlose natürliche Ereignisse und der Zusammenhang mit „Umweltproblemen“ erschließt sich mir dabei nicht. Zudem sind die „Beispiele“ aus den USA nicht auf den Fracprozess zurückzuführen, sondern aus der Versenkung von Abwässern aus der Erdöl- und Erdgasgewinnung. Und die Beben in den Niederlanden im Bereich der größten konventionellen Lagerstätte West- und Mitteleuropas „Groningen“ sind auf die Entnahme und damit einhergehende Druckentlastung zurückzuführen, aber ganz gewiss nicht auf „Fracking“, egal ob damit nun Hydraulic Fracturing gemeint ist oder die Förderung aus unkonventionellen Lagerstätten.

Die Vergiftungsgefahr des Trinkwassers schätze ich aber beim An- und Abtransport für größer als beim Einpressen des Gemisches in die Gesteinsschichten.

Vergiftungsgefahr des Trinkwassers? Was unter Trinkwasser zu verstehen ist, ist in der DIN 2000 definiert. Döschner verwechselt wahrscheinlich Trinkwasser mit Grundwasser. Letzteres erfüllt mitnichten zwingend die strengen Anforderungen der DIN 2000. Und selbst wenn Döschner Grundwasservorkommen meint, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden: Hierbei handelt es sich dann um Wasserschutzgebiete der Kategorien I-III. In den Gebieten der Kategorien I und II sind Tiefbohrungen und somit Fracmaßnahmen schon heute nicht gestattet und in den Gebieten III nur unter Abstimmung mit den Wasserbehörden. Durch das „Einpressen“ der Flüssigkeit ist bisher noch nie Grundwasser kontaminiert worden, „vergiftet“ schon gar nicht.

Ähnliches trifft auf die Transporte zu. Tagtäglich fahren tausende Gefahrguttransporte mit wassergefährdenden, umweltgefährlichen, giftigen Substanzen (Benzin) durch Deutschland. Nach Döschners Argumentation müssten weite Teile der Trinkwassergewinnungsgebiete vergiftet sein. Döschner setzt für Additiv-Transporte sowie Abwassertransporte im Zusammenhang mit der Erdgasgewinnung anscheinend niedrigere Sicherheitsmaßstäbe gegenüber alltäglichen Gefahrguttransporten an. Sachlich ist das nicht begründbar.

Zudem ist Döschner nicht auf dem neuesten Stand der Entwicklungen. Erst heute (01.04.2014) gab ExxonMobil bekannt, dass ein Fracfluid entwickelt wurde, welches keine giftigen, keine umweltgefährdenden und keine gesundheitsgefährdenden Zusätze mehr enthält. Bereits in der Vergangenheit galt das fertig gemischte Fracfluid lediglich als „schwach wassergefährdend“. Eine „Vergiftung“ des Trinkwassers durch Hydraulic Fracturing war in der Vergangenheit schon nahezu unmöglich und wäre es bei Verwendung des neuen Fluides inzwischen komplett.

Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass sich Döschner in seinen Antworten eher auf gängige Klischees beruft, die einer nachvollziehbaren Grundlage entbehren.  Seine Aussagen sind dabei sehr pauschal und entsprechen weder den praktischen Erfahrungen der jahrzehntelangen Nutzung des Hydraulic Fracturing noch dem aktuellen Kenntnisstand. Während Döschner einerseits auf ganz andere Vorausetzungen in den USA gegnüber Deutschland verweist (geringere Vorkommen hier), werden andere, wie ein hoher Lastwagenverkehr aus den USA übertragen. Dabei tut sich ein eklatanter Widerspruch in Döschners Argumentation auf. Erdbeben, verursacht  durch laufende Erdgasförderung aus einer sehr großen konventionellen Erdgaslagerstätte in den Niederlanden bringt Döschner mit „Fracking“ (was im Intervie mit Schiefergasgewinnung gleichgesetzt wird) in Verbindung. Immerhin hat er begriffen, dass die Grundwasserkontamination durch Hydraulic Fracturing sehr gering ist. Stattdessen sieht er die Gefahr einer „Vergiftung“ durch die LKW-Transporte der Additive sowie des zurückgeförderten Fluides (nicht als Gefahrstoff kennzeichnungspflichtig, schon in der Vergangenheit nicht) und blendet dabei die tausenden Gefahrguttransporte in Deutschland aus. Diese kühne Behauptung rundet den Gesamteindruck ab, dass sich Döschner nicht ernsthaft mit der Materie befasst hat und stattdessen überwiegend seine persönliche Abneigung der Schiefergasförderung in dem Interview unterbringen wollte.