Neue Verhinderungstaktik von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen bei Erdöl-Erdgas-Explorationsmaßnahmen

von Diplom Geograph Steven Arndt und Diplom-Geologe Dirk Weißenborn

Zur Verhinderung von Projekten, die der Aufsuchung und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen dienen, haben Umweltverbände und Bürgerinitiativen eine neue Taktik entwickelt. In der Vergangenheit waren es vornehmlich sogenannte „Informationsveranstaltungen“, bei denen selbsternannte „Experten“ referieren. Dabei werden einzelne umweltrelevante Vorfälle im Zusammenhang mit der Exploration und Produktion von Erdöl und Erdgas so dargestellt, als wären sie unvermeidbar. Bei unbedarften Gästen und solchen mit mehr oder weniger vorgefestigter Meinung treffen diese Horrorszenarien auf fruchtbaren Boden. Wir konnten uns auf einer solchen Veranstaltung Ende Oktober in Lüneburg selbst davon überzeugen („In der Höhle des Löwen – Zu Besuch bei einer Anti-Fracking-Veranstaltung von Die Linke“ Teil 1 und Teil 2).

Doch seit wenigen Wochen ist eine neue Taktik zu beobachten. So sollen bereits erste technische Maßnahmen zur Erkundung von Erdöl und Erdgas im Keim erstickt werden. Erste technische Explorationsmaßnahmen sind im Regelfall seismische Untersuchungen. Dabei werden Schallwellen, die an der Erdoberfläche erzeugt werden, in den Untergrund geschickt. Diese Schallwellen werden von den unterschiedlich ausgeprägten Gesteinsschichten reflektiert und durch Geophone aufgezeichnet. Dabei ergibt sich ein Abbild des Untergrundes. Als Impulsgeber der Schallwellen werden heutzutage Vibroseismiktrucks verwendet oder dort, wo deren Einsatz nicht möglich ist, kleine Sprengladungen.

Solche Maßnahmen sind z.B. bei Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein vorgesehen, wo das Unternehmen PRD Energy (PRD) nach Eigenauskunft untersuchen möchte, ob sich aufgegebene Erdöllagerstätten reaktivieren lassen und ob es bislang noch unentdeckte Vorkommen geben könnte (Erlaubnisfeld Bramstedt). Da PRD seine Aufsuchungserlaubnisse in Schleswig-Holstein zeitlich gesehen mit der aufkeimenden „Fracking“-Debatte erteilt bekam, wurde umgehend über „Fracking“ spekuliert, u.a. beim NDR (siehe “Fracking” in Dithmarschen?-Ein Paradebeispiel für die Desinformation des NDR! (Und der Bürgerinitiativen)). Diese Spekulationen haben sich sogar ihren Weg bis in die Lokalpolitik gebahnt. So ist auf dem offiziellen (!) Kreisportal folgendes zu lesen:

In Schleswig-Holstein haben in 2012 mehrere Unternehmen Anträge zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen mittels der Technologie Hydraulic Fracturing (Fracking) gestellt. Zwischenzeitlich wurden Aufsuchungserlaubnisse erteilt.

Screenshot

Screenshot eines Schildentwurfs der BI Frackingfreies Auenland

Anträge zur Erteilung der Aufsuchung mithilfe einer bestimmten Fördertechnologie oder exakter Stimulationstechnologie können überhaupt nicht gestellt werden. Nach § 7 Bundesberggesetz kann nur eine Aufsuchungserlaubnis für den im Antrag genannten Rohstoff, hier Kohlenwasserstoffe (also Erdöl und/oder Erdgas) beantragt werden. Außerdem stellt sich die Frage, wie mit einer Technologie, bei der Gesteinsschichten aufgebrochen werden, ein Rohstoff (auf-)gesucht werden soll. Hydraulic Fracturing wird erst dann angewendet, wenn der Rohstoff nachgewiesen wurde und die Lagerstättenparameter (sehr geringe Durchlässigkeit) eine Anwendung des Verfahrens erfordern.

Doch wenn bereits offizielle Stellen derartig desinformiert sind, was kann vom einfachen Bürger erwartet werden? Nicht viel! Das wird besonders deutlich am Beispiel Schleswig-Holstein, wo es besonders starken Protest gegen die Standardmethode Hydraulic Fracturing gibt, die insbesondere und dort auch unabdingbar in Schiefergaslagerstätten eingesetzt wird. Doch für diesen Lagerstättentyp gibt es im nördlichsten Bundesland überhaupt kein Potenzial (siehe Über die nicht nachvollziehbare Angst vor Fracking in Schleswig-Holstein)!

Doch von solchen nüchternen Fakten lassen sich besonders engagierte Bürger nicht beeindrucken und gründen umgehend Bürgerinitiativen (BI). So auch in der Region Bad Bramstedt. Dort ist die „BI Frackingfreies Auenland“ aktiv. Und diese BI möchte „seismologische“ Untersuchungen unterbinden. Gemeint sind selbstverständlich seismische Untersuchungen. Jedoch hapert es  bei vielen BI oft mit den Fachtermini. Dazu wollen sie möglichst viele Mitbürger mit ins Boot holen und haben zu diesem Zweck ein Verbotsschild entworfen (siehe Screenshot). Dabei wird der falsche verwendete Begriff „seismologisch“ unfreiwillig durch „und geophysikalische“ geheilt, denn seismische Untersuchungen stellen gleichzeitig eine Methode der Geophysik dar.

Obwohl PRD mittlerweile mehrfach klargestellt hat, dass Hydraulic Fracturing keine Anwendung findet, wird das wie kaum anders zu erwarten von Umweltverbänden und den BI angezweifelt, wie es beim „Hamburger Abendblatt“ im Artikel „Umweltverbände: Frackingaussage von PRD Energy unglaubwürdig“ nachzulesen ist. Begründung: PRD schließe das nicht rechtsverbidlich aus. Nur ist ein solcher rechtsverbindlicher Ausschluss nicht möglich, wird von PRD entgegnet. Doch für den Fall, dass Umweltverbände und BI falsch liegen, haben sie bereits vorgesorgt. Dazu ein kleiner Exkurs, in dem die in einem Abschnitt dargelegten Argumente der genannten Gruppierungen kritisch kommentiert werden.

„Doch selbst wenn kein Fracking zum Einsatz kommen sollte, halten BUND, Nabu und BI eine Suche nach Erdöl für riskant.“

Ein typischer Satz. Diese „Nichtregierungsorganisationen“ – denen die Regierungen in Deutschland mittlerweile gehorchen – halten vieles grundsätzlich für „riskant“. Der zitierte Satz eignet sich für einen vorgeprägten, jederzeit einzusetzenden Stempel. Sicher, Leben an sich ist „riskant“. Welche menschlichen Aktivitäten halten sie denn für „nicht riskant“?

„Sollte etwa bei einer horizontalen oder vertikalen Bohrung ein Salzstock getroffen werden, dann dringe die darin enthaltene gesättigte Salzlösung mit einem zehnfach höheren Salzgehalt als jenem der Nordsee mit hohem Druck an die Oberfläche, so die Verbände.“

Dieser Satz zeigt die Ahnungslosigkeit der Aktivisten überdeutlich.

Zum einen wird suggeriert, einer der im Aufsuchungsgebiet vorhandenen Salzstöcke könne quasi zufällig „getroffen“ werden. Das ist aufgrund des strukturell – auch mit Hilfe der Seismik – gut bekannten Aufbaus des Untergrundes in Schleswig-Holstein sehr unwahrscheinlich. Ein geplantes geplantes Durchörtern salinarer Formationen ist jedoch möglich und, was die Umweltauswirkungen betrifft, sehr gut beherrschbar.

Gesättigte Salzlösungen können dabei angetroffen werden. Diese sind eher unregelmäßig über dieses Volumen des Salzstocks hinweg anzutreffen – in gewissen Teilformationen, z.B. den Kaliflözen, ist auch mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens zu rechnen. Das Volumen des einzelnen Lösungsvorkommens liegt oft im Bereich weniger Kubikmeter. Jedoch sind auch hundertausende von Kubikmetern möglich.

Die aufgestellte Behauptung, angetroffene, gesättigte Salzlösungen würden aus dem Bohrloch an die Erdoberfläche steigen, ist unter den Bedingungen eines geordneten Tiefbohrbetriebs nur als schlicht falsch zu bewerten.

 Selbst Flüssigkeiten, die unter hohem Druck in den Salinargesteinen eingeschlossen sind, können über das Bohrloch nicht schlagartig eruptiv zur Erdoberfläche gelangen, sofern das Gegengewicht einer aufgesalzenen, mit weiteren Zusätzen beschwerten Bohrspülung auf die Bohrlochsohle und die unverrohrten Bereiche wirkt. Die beiden entgegengerichteten Drücke gleichen sich üblicherweise mindestens aus. Reicht das spezifische Gewicht der Flüssigkeitssäule nicht ganz aus, so kann durch Beschwerung der Spülung unmittelbar nachgesteuert werden.

Als weitere Sicherheitseinrichtung steht die Preventeranlage zum Abschließen des Bohrlochs zur Verfügung. Diese wird auch während eines laufenden Bohrprojektes auf Funktionstüchtigkeit überprüft.

„Auch Schwermetalle und radioaktive Elemente könnten, so BUND, Nabu und BI, in diesem Wasser enthalten sein.“

Diese Aussage kann erst einmal so stehen bleiben. Da aufgrund der vorstehenden Erläuterungen aber ein Kontakt dieser Salzlaugen und Ihrer Lösungsinhalte mit den besonderen Schutzgütern Boden und Grundwasser nicht stattfindet, ist diese Frage hier nur von akademischer Bedeutung. Übrigens, die Radiumkonzentrationen in Tiefenwässern salinarer Gebiete liegen in den thüringischen Kalirevieren nach Analysen aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei maximal 0,55 x 10-5 Gramm je m3 Salzlauge. Salzstocknahe Erdölwässer aus Norddeutschland liegen bei einem Fünfzigstel dieses Wertes.

 Der Leser entscheide selbst, ob dieser Wert hoch oder niedrig zu werten ist. Zum menschlichen Genuss eignen sich solche Laugen aus mehreren Gründen heraus ohnehin nicht.

 In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass ständig, seit vielen Jahrmillionen, eine Ablaugung der Salzstöcke in oberflächennahen Bereichen stattfindet. Häufig sind die tieferen Teile der quartären Grundwasserleiter nahe der Salzstöcke „versalzen“ und nicht für den menschlichen Genuss geeignet. Auch dabei verlassen Laugen samt der Inhaltsstoffe Blei, Radium, etc. die salinaren Formationen und migrieren in gewisse Bereiche der quartären Grundwasserleiter.

Zum Abschluss sei der letzte Satz zitiert:

„Dabei kann ein hydraulischer Kurzschluss zu einem Grundwasserleiter entstehen. So verunreinigtes Grundwasser ist als Trinkwasser dauerhaft ungeeignet“, heißt es.“

Ein hydraulischer Kurzschluss, also ein Übertritt des hochsalinaren Tiefenwassers über das Bohrloch in die vom Menschen genutzten Grundwasserhorizonte ist selbst bei hohen Drücken im Laugenreservoir nicht möglich, da mindestens die ersten paar hundert Meter Bohrlochstrecke durch eine Verrohrung mit Zementation einen Kontakt der Tiefenwässer mit den quartären Grundwasserleitern verhindern.

Kurz zusammengefasst: Die beschworenen Gefahren sind äußerst theoretischer Natur.

Ähnlich wie bei Barmstedt verhält es sich auch im niedersächsischen Landkreis Rotenburg. Dort möchte PRD im Umfeld des 1993 aufgegebenen Erdölfeldes „Volkensen“ ebenfalls den begehrten Rohstoff aufsuchen und wenn möglich fördern. Einerseits soll dabei nach neuen Vorkommen gesucht werden, andererseits soll eine Wiedererschließung der aufgegebenen Lagerstätte geprüft werden.

Und auch hier sind es vor allem verschiedene Umweltverbände, die auf Bürger einwirken und sie auffordern, für die geplante Seismikkampagne Betretungserlaubnisse von Grundstücken nicht zu erteilen oder bereits erteilte zurückzunehmen (Artikel bei der „Kreiszeitung“: „Klare Empfehlung: „Nein“). Die Argumente, die gegen eine mögliche Erdölgewinnung ins Feld geführt werden, sind vielfältig. Sie reichen von der globalen Ebene des „Klimaschutzes“ bis auf die regionale.

Bei letzterem wird auf die angeblich hohen Belastungen durch die an anderer Stelle im Landkreis durchgeführte Erdgasgewinnung verwiesen. So ist in einem weiteren Artikel der „Kreiszeitung“ („Umweltverbände lassen Gespräch mit PRD platzen“) zu lesen:

Dass PRD die Menschen nicht überzeugen könne, liege in der Sache selbst: Angesichts der Erdbeben, der Lecks in den Lagerstättenwasserleitungen, der Quecksilberfunde, der Krebsrate und jetzt aktuell der Bohrschlämme gebe es überhaupt kein Vertrauen mehr in die Öl- und Gasindustrie.

Dazu einige Anmerkungen:

  1. Ein spürbares Erdbeben, dass sehr wahrscheinlich mit der Erdgasgewinnung zusammenhängt, hat es im Landkreis Rotenburg/Wümme zuletzt 2004 gegeben. Einige wenige weitere gab es im benachbarten Landkreis Verden. Fahrlässig oder gar absichtlich wurden sie von den jeweiligen Unternehemen nicht verursacht.
  2. An einigen Abschnitten von Lagerstättenwasser- (LaWa) Leitungen gab es räumlich sehr eng begrenzte Austritte von Benzol. Das Problem wurde erkannt und beseitigt. Ein 250 Meter langer Streifen im Feld „Söhlingen“ wurde bereits vor 4 Jahren erfolgreich saniert. Daran ändert auch ein Beitrag von „Markt“ (NDR) nichts, der diesen Sachverhalt zum „Umweltskandal“ aufbauschte. Im benachbarten Landkreis Verden laufen derzeit noch Sanierungen, die größtenteils jedoch abgeschlossen sind.
  3. Ja, es ist an einigen wenigen Stellen zu Quecksilberaustritten gekommen, wo die Prüf- bzw. Maßnahmewerte deutlich überschritten wurden. Diese Überschreitungen sind auf das Umfeld von zwei Plätzen („Söhlingen-Ost Z1“ sowie „Söhlingen Z6“) beschränkt. Eine großflächige „Verseuchung“ mit Quecksilber hat es nicht gegeben. Das haben sowohl ältere Messungen ergeben als auch jüngere vom NABU durchgeführte.
  4. Was die Krebsrate betrifft, hat das Krebsregister deutlich darauf hingewiesen, dass zur Ursache keine Aussagen getroffen werden können. Gegenüber den Betroffenen ist es aus unserer Sicht eine Unverschämtheit, sie politisch zu instrumentalisieren (Kurzfassung des Berichtes des Krebsregisters).
  5. Was die Bohrschlämme betrifft, handelt es sich im in „Markt“ Ende Oktober dargestellten Fall um eine Grube aus dem Jahr 1961. Seinerzeit war die Entsorgung von Bohrschlämmen in solchen Gruben gängige und legale Praxis. Dementsprechend ist zu fragen, warum ausgerechnet dieser über 5 Jahrzehnte zurückliegende Fall Vertrauensverlust hervorrufen soll. Übrigens stammt der Beitrag von Alexa Höber, die bereits für die „Skandalisierung“ der unter Punkt 2 erwähnten Sanierung 2010 verantwortlich war. Im Beitrag war u.a. der bereits häufig in NDR-Beiträgen rund ums Thema Erdgasförderung zu sehende Andreas Rathjens dabei, der als von der Altlast „Betroffener“ bezeichnet wurde. Vor einigen Monaten war er noch „Anwohner“ der 20 km entfernten Bohrung „Söhlingen Z5“. Dieses Zusammenwirken vom NDR und Vertretern verschiedener BI erzeugt einen faden Beigeschmack und lässt die „Markt“-Beiträge unseriös erscheinen.

Es ist erschreckend, dass festgestellt werden muss, welche Methoden Umweltverbände anwenden, um ihre Befindlichkeiten bei Mitbürgern durchzusetzen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es im Zusammenhang mit der Erdgasgewinnung auch zu Umweltbeeinträchtigungen gekommen ist. Dass diese von gewissen Gruppierungen und sensationslüsternen Medien übertrieben dargestellt sowie fachlich falsch eingeordnet und somit skandalisiert werden, ist zwar unschön, aber leider normal. Dass inzwischen aber an Krebs erkrankte Menschen instrumentalisiert werden und Altlasten hinzugezogen werden müssen, um Mitbürger für ein Anliegen zu gewinnen, ist zu verurteilen.

Im Artikel „PRD hat Probleme“ der „Rotenburger Rundschau“ wird dargestellt, dass PRD tatsächlich das Betretungsrecht in mehreren Fällen verweigert wird. Aber immerhin wird hier PRD die Möglichkeit gegeben, sich gegen die Agitation und Propaganda der Umweltverbände zu wehren.

Erdgaserkundungsbohrung "Reudnitz Z2" bei Beeskow ©chef79

Erdgaserkundungsbohrung „Reudnitz Z2“ bei Beeskow ©chef79

Aber auch auf kommunale Ebene ist diese Form der Verhinderungstaktik zu finden. Das musste jüngst die Bayerngas GmbH, bei der es sich um ein kommunales Unternehmen handelt, erfahren. Bayerngas erkundet gegenwärtig Erdgasvorkommen in Südostbrandenburg in der Nähe von Beeskow. Bayerngas wurde durch die Gemeinde Rietz-Neuendorf untersagt, für die Durchführung einer Seismikkampagne kommunales Gelände und kommunale Wege zu nutzen. Ursächlich für die Untersagung ist offenbar abermals die auch hier unbegründete Furcht vor „Fracking“ (Quelle: „Absage an Bayerngas“, Märkische Oderzeitung)

Nachbargemeinden stimmten dagegen zu und zeigten teilweise Unverständnis für die Entscheidung der Nachbargemeinde. Gemeindevertreter Karl-Heinz Schulz aus Buckow:

„Jede Erkundung ist Wissensschöpfung, da kann man nicht dagegen sein.“

Die Gegner argumentieren stattdessen lediglich mit Phrasen:

In der Gemeindevertretersitzung in Rietz-Neuendorf hatten sich insbesondere Angelika Hennig aus Herzberg und Claudia Schmidt aus Alt Golm gegen seismische Messungen auf Gemeindeland ausgesprochen. Sie hätten kein Vertrauen in derartige Unternehmen, denen „Gewinn über alles“ gehe.

Ob es den Stimmungsmachern in den Umweltverbänden oder BI gefällt oder nicht: Langfristig bleiben Erdöl und Erdgas wichtige (Energie-) Rohstoffe in unserer Gesellschaft. Durch die Gewinnung auch kleinerer Vorkommen wird der energieintensive und somit verlustreiche Transport dieser Mengen über weite Strecken vermieden. Die Gewinnung vor der eigenen Haustür ist auch aus anderen Gründen zu unterstützen. So trägt die Förderung von Erdöl und Erdgas zur Wertschöpfung bei und schafft bzw. erhält gut bezahlte hochwertige Arbeitsplätze.

Außerdem erfolgt die Gewinnung unter sehr hohen Umweltstandards. Sollte es dennoch zu Umweltschäden kommen, werden diese durch den Verursacher beseitigt. Sie bleiben nicht liegen und kontaminieren riesige ökologisch sensible Gebiete wie in Sibirien oder dem Nigerdelta. Doch leider stoßen solche Argumente bei den Umweltgruppierungen und BI auf taube Ohren. Wo uns diese NIMBY-Mentalität noch hinführen wird, egal ob nun innerhalb oder außerhalb der Erdöl-Erdgasindustrie bleibt abzuwarten. Erste Indikatoren, wie beispielsweise erhöhte Investitionen im Ausland bei gleichzeitig nachlassenden im Inland, verheißen jedenfalls nichts Gutes.

6 Kommentare zu Neue Verhinderungstaktik von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen bei Erdöl-Erdgas-Explorationsmaßnahmen

  • Ernst Harms sagt:

    Sehr geehrter Herr Weißenborn,

    es ist billig über eine falsche Verwendung von Fachwörtern der Erdgasförderung auf einen unberechtigten Protest gegen die Erdgasförderung zu schließen.
    Ich habe mehrere Informationsveranstaltungen von Erdgasunternehmen besucht und ausführliche Darstellungen zur Geologie der Förderstätten und die Sicherheit der Fördermethoden gehört, aber keinen Hinweis auf die Probleme, die mit der Förderung einhergehen. Bis heute kenne ich keine Quelle für die verschiedenen chemischen Zusammensetzungen des Lagerstättenwasser.
    Ich finde es bemerkenswert, dass sich vor allem ältere Mitbürger dem Protest gegen die Erdgasförderung in Deutschland angeschlossen haben. Das sollte Sie nachdenklich machen.
    Der Protest vieler Bürger richtet sich grundsätzlich gegen das Verhalten der Förderunternehmen gegenüber Bedenken und den Sinn und Zweck der Förderung von Erdgas und Erdöl in Deutschland.

    Warum wird nicht informiert das Deutschland Erdgas exportiert? (Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Aufkommen und Export von Erdgas (Angaben in TJ 1), vorläufige Berechnungen).

    Warum wurden für den Transport von Lagerstättenwasser Kunststoffrohre (PE) verwendet, von denen seit Mitte 1960 bekannt ist, dass das Material die Diffusion von gasförmigen Benzol nicht verhindert.

    Warum wird das Lagerstättenwasser nicht oberirdisch entsorgt. Eine Lagerung unterirdisch ist durch die Probleme mit dem Atommüll nicht mehr überzeugend.

    Deutschland importiert große Mengen Erdgas aus den Niederlanden. Dort gibt es durch die Erdgasförderung laufend Erdbeben. Schäden an den Gebäuden werden von den Erdgasförderunternehmen, wenn auch unzureichend, bezahlt.

    Bisher haben die Vertreter der Erdgasunternehmen die Bedenken der Bürger immer sehr ernst genommen – aber weiterhin einseitig informiert.
    Nun werden die Bürger von Ihnen als unwissend und verführt durch Bürgerinitiativen wahrgenommen.

    Sie verweisen auf Wachstum, Arbeitsplätze und Investitionen. Eine einseitige Argumentation der Energieindustrie, die nicht beherrschbare Umweltbelastungen vergisst.

    1. SAR sagt:

      Sehr geehrter Herr Harms,

      die Kritik, die Sie an Herrn Weißenborn richten, müsste eigentlich an meine Adresse gehen. Denn ich habe den BI die Verwendung falscher Fachtermini und Irreführung unbedarfter Mitbürger vorgeworfen. Zu diesem Vorwurf stehe ich weiterhin. Und ja, ich halte den Protest gegen die inländische Erdgasgewinnung, wie er sich gegenwärtig gestaltet, für unberechtigt.

      Sicherlich hat es das ein oder andere Problem im Zusammenhang mit der Erdgasgewinnung gegeben. Doch die Darstellung dieser Probleme durch BI oft im Zusammenspiel mit Medien oder von diesen ausgehend ist völlig überzogen. Ich möchte das an zwei Beispielen festmachen:

      Anfang 2011 „berichtete“ NDR-Markt von der Bodensanierung im näheren Umfeld einer Lagerstättenwasser- (LaWa) Leitung im Erdgasfeld Söhlingen. Dort war auf einem 250 Meter langen Abschnitt Quecksilber und Benzol ausgetreten, was bekanntermaßen alles andere als harmlose Stoffe sind. Was wurde gemacht? Der Boden wurde ordnungsgemäß saniert. Was machte der NDR daraus, der im Zuge der aufkeimenden Fracking-Debatte Wind von der Sanierung bekam? Er strickte daraus einen „Umweltskandal“. Zudem wäre der Vorfall seitens des Betreibers verschwiegen worden. Kurioserweise wurde aber das Baustellenschild gezeigt, dass über die Sanierungsmaßnahme informierte. Zudem hätte man die Sanierung nicht vertuschen können, da sich das Sanierungsfeld unmittelbar neben einer Straße befindet.

      Der zweite Fall betrifft einen ähnlichen, allerdings umfangreicheren Fall am LaWa-Leitungssystem der Lagerstätte Völkersen. Hier diffundierte Benzol ins oberflächennahe Grundwasser, sofern die Leitungen im wassergesättigten Boden verlegt worden sind. Über diesen Vorfall wurde in verschiedenen TV-Magazinen deutschlandweit berichtet, obwohl auch hier wieder nur das engste Umfeld der Leitungen betroffen war. Auch hier wurde, ohne Erkenntnisse über die tatsächlichen Folgen für die Umwelt zu haben, ein Fass aufgemacht und die Erdgasgewinnung als Ganzes an den Pranger gestellt. Als sich später heraustellte, dass es keinen nennenswerten Umweltschaden durch das ausgetretene Benzol gab, wurde darüber lediglich in den Lokalmedien berichtet. Mit einer entwarnenden Meldung kann eben niemand hinter dem Ofen hervorgelockt werden. Das lässt sich auch an entwarnenden Ergebnissen einer Langzeitluftmessung im Umfeld der Sammel- und Aufbereitungsstation Söhlingen feststellen. Darüber wurde nirgends berichtet (außer hier auf dem Blog). Hier für Sie der Link zum Bericht des LBEG: http://www.lbeg.niedersachsen.de/startseite/bergbau/messergebnisse/immissionsmessungen_an_einer_erdgasstation_im_landkreis_rotenburg_wuemme/immissionsmessungen_rotenburg-116244.html

      Zum Protest der älteren Menschen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ttip-und-freihandel/fracking-ttip-gruene-gentechnik-der-aufstand-der-rentner-13202972.html

      Nun zu Ihren Punkten:

      1) Sinn und Zweck der Erdöl-Erdgasgewinnung in Deutschland: Jede Tonne Erdöl und jeder Kubikmeter Erdgas, der im Inland gewonnen wird, muss nicht aufwendig, sprich unter hohen energetischen Verlusten importiert werden. Man schätzt, dass bis zu 30 % des Energiegehaltes des aus Russland importierten Erdgases verloren gehen. Einerseits durch Leckagen, andereseits durch die notwendige Verdichtung in regelmäßigen Abständen von ca. 150 km. Die E-E-Förderung spült zudem jährlich hunderte Millionen Euro in die öffentlichen Kassen. Zu Spitzenzeiten waren es 1 Milliarde Euro! Hinzu kommen noch Gewerbesteuerabgaben, wobei da die Unternehmen unterschiedlich agieren. ExxonMobil und GdF zahlen Gewerbesteuern dort, wo sie tätig sind, also auch in ländlichen Räumen. Beispiel Bothel: http://www.rotenburger-rundschau.de/redaktion/redaktion/full/data_anzeigen.php?dataid=61742&page=1&searchValue=Erdgas+Bothel+reiche+Gemeinde

      2) Deutschland exportiert kein eigenes Erdgas! Tatsache ist, dass Deutschland Transitland für Erdgas ist. Dementsprechend ist die Summe aus Eigenförderung und Import höher als der Verbrauch. Die Differenz zwischen der Summe und dem Verbrauch stellt die Transitmenge dar, die wieder ausgeführt, also exportiert wird. Das im Inland geförderte Erdgas wird verbrauchernah genutzt. Das deutsche Erdgas ist durch geringere Brennwerte gegenüber Russlandgas und Nordseegas gekennzeichnet. Man spricht deshalb von Low-Gas bzw. L-Gas. Rund um die Förderregionen ist ein eigenständiges L-Gasnetz installiert, das vom H-Gasnetz, das Gas aus Russland oder der Nordsee transportiert, getrennt ist.

      3) Man hat PE-Rohre verwendet, weil nicht davon ausgegangen wurde, dass das im LaWa enthaltene Benzol wegen der geringen Konzentration nicht durch die Rohrwandungen diffundiert. Das durch PE Benzol diffundieren kann, ist sicherlich seit den 60er Jahren bekannt. Untersuchungsgegenstand waren meines Wissens aber Deponieabdeckungen, also Planen, die dünnwandiger sind als Rohrwandungen. Ansonsten soll es zu der Problematik einen TÜV-Bericht geben. Doch leider schaffen es die BI nicht, diesen öffentlich zu präsentieren, obwohl sie im Gegenzug von der Industrie Transparenz verlangen.

      4) Lagerstättenwasser ist gekennzeichnet durch einen extrem hohen Salzgehalt, der ungefähr 10 Mal so hoch ist wie der von Nordseewasser. Das können Sie nicht so einfach oberirdisch entsorgen. Also verbringt man das LaWa in Formationen, in denen bereits Salzwasser seit Millionen von Jahren sicher eingeschlossen ist. Bzw. sehen neue Konzepte vor, das LaWa in ausgeförderte Lagerstätten einzubringen. Was dabei das Problem sein soll, konnte bislang kein Gegner plausibel erklären. Es kann auch kein Gegner erklären, was mit den aus dem LaWa abgeschiedenen Stoffen, den 10.000en Tonnen Salz, die jährlich anfallen würden, geschehen soll. Andere Stoffe wie Quecksilber oder eben auch Benzol würden in Reinform voliegen, statt extrem verdünnt und müssten auch irgendwo entsorgt werden. Bei Quecksilber ist davon auszugehen, dass das im ehemaligen Bergwerk Herfa-Neurode in Hessen geschieht. Zur Zusammensetzung des LaWa sollten Sie die BI fragen. Die behaupten, es wäre „hochgiftig“. Um diese Einschätzung zu treffen, muss man die Zusammensetzung kennen. Aber ich wette, Sie werden keine befriedigende Antwort bekommen.

      5) Richtig. Deutschland importiert (noch) ca. 20 Prozent seines Erdgasbedarfes aus den Niederlanden. Damit ist aber 2020 Schluss, weil die Niederlande ab da an kein Erdgas mehr exportieren wollen. Ja, es gibt dort auch Erdbeben, in manchen Lagerstättenbereichen gehäuft und sogar mit Gebäudeschäden. Ob die Entschädigungszahlungen ausreichend sind, weiß ich nicht. Interessanter ist aber, wie die entfallenden niederländischen Gaslieferungen kompensiert werden sollen? Tja, darauf haben die BI dann auch keine Antwort, außer „Erneuerbare“ noch schneller (und somit noch chaotischer) ausbauen. Wie die „Erneuerbaren“ aber den Rohstoff Erdgas für die Kunsstoffindustrie oder als Energieträger von Prozess- und Haushaltswärme ersetzen sollen, können sie nicht beantworten. Denn die „Energiewende“ findet im Strom- und nicht im Wärmesektor statt und im Stromsektor spielt Erdgas keine so entscheidende Rolle (sollte es aber, da es bei der Verbrennung kaum Schadstoffe freisetzt und vergleichsweise flexibel einsetzbar ist).

      Soviel zu Ihren Punkten.

      Und mitnichten habe ich einseitig argumentiert. Im Gegenteil ich habe auf die gravierenden Umweltprobleme im Zusammenhang mit der Erdöl-Erdgasgewinnung in für Deutschland wichtigen Lieferländern hingewiesen und das wir dagegen machtlos sind. Solche von Ihnen als „nicht beherrschbare Umweltbelastungen“ gibt es bei uns nicht. Falls es zu Kontaminationen kommt, wird ordnungsgemäß zu Lasten des Verursachers aufgeräumt. Dafür sorgen die strengen deutschen Gesetze.

      Mit freundlichen Grüßen.

      Steven Arndt

    2. Dirk Weißenborn sagt:

      Sehr geeehrter Herr Harms,

      ich danke Ihnen für Ihren Kommentar, der in der Form recht wohltuend sich von manch anderen abhebt. Vergessen Sie bitte nicht: Sie haben von der Möglichkeit, hier auf diesem Blog unszensiert zu kommentieren Gebrauch gemacht. In den Webregionen, denen Sie wahrscheinlich nahestehen, ist das schon lange der Zensur zum Opfer gefallen.

      Zu Ihren Einzeläußerungen, soweit Herr Arndt dazu noch nicht Stellung bezogen hat:

      „es ist billig über eine falsche Verwendung von Fachwörtern der Erdgasförderung auf einen unberechtigten Protest gegen die Erdgasförderung zu schließen.“

      Es sit billig, sich als fachlich absolut ahnungsloser Dilletant überhaupt in den Ring zu begeben. Sprache und Begrifflichkeiten drücken Denken und Zusammenhänge aus. Wer also schon mit den einfachsten Begriffen Probleme hat, kann nur noch auf einer politisch-„ethisch“-quasireligösen Ebene agieren und verwirkt allein schon dadurch jeglichen Respekt in der Debatte.

      „Ich habe mehrere Informationsveranstaltungen von Erdgasunternehmen besucht und ausführliche Darstellungen zur Geologie der Förderstätten und die Sicherheit der Fördermethoden gehört, aber keinen Hinweis auf die Probleme, die mit der Förderung einhergehen.“

      Nun war ich nicht auf den gleichen Veranstaltungen. Ich weiß auch nicht welche Probleme SIe dort erklärt haben wollten. Übrigens, wenn ich mir Ihren Gesamttenor anschaue, glaube ich auch nicht, dass Ihnen die möglichen „Probleme“ bei der Erdgasförderung erklärt werden müssen. Sie meinen doch sowieso schon zu wissen, dass die „Probleme“ so gravierend sind, dass ein Verbot der Kohlenwasserstoffgewinnung und -verarbeitung für Sie zwingend daraus resultiert.

      Noch eine Nachfrage: Waren Sie schon einmal auf eienr Informationsveranstaltung eines zukünftigen Windparkbetreibers? Wenn ja, haben Sie dort schon einmal die Begriffe Infraschall und Wind- Turbine-Syndrome gehört?

      Haben Sie verstanden, was ich damit ausdrücken will? Wenn nicht, so erkläre ich Ihnen das noch einmal:

      Kein wirtschaftlich tätiges Unternehmen wird ohne weiteres die Risiken seines Handelns nach vorne stellen. Es ist Ihre Aufgabe, Herr Harms, sich schlau zuu machen oder fachlichen Beistand einzuholen und die richtigen Fragen zu stellen. Es ist naiv anzunehmen, ein Unterenehmen würde Ihnen ohne Not auch noch gedankliche Munition zur Verfügung stellen. Das müssen Sie schon selbst leisten.

      Allerdings stellt sich die Frage, worin nach Ihrer die „Probleme“ im Fall der Erdgasindustrie bestehen.

      „Ich finde es bemerkenswert, dass sich vor allem ältere Mitbürger dem Protest gegen die Erdgasförderung in Deutschland angeschlossen haben. Das sollte Sie nachdenklich machen.“

      Ich finde diese Tatsache auch bemerkenswert. Es macht mich auch nachdenklich. Aber wahrscheinlich komme ich dabei nicht generell zu den gleichen Ergebnissen wie Sie. Auch die Presse thematisierte schon den Aufstand der „bösen alten Männer“. Da wären wir beim Punkt:

      Ich sehe überwiegend wohlhabende Menschen bis an die 80 Lenze, welche nie in Ihrem Leben Kälte, Dunkelheit, Hunger und Mangel ertragen mussten, so wie es in der Generation davor zum allgemeinen Erfahrungsschatz gehörte. Ich sehe mindestens zwei Generationen von verbildeten Besserwissern und Egoisten nach dem Nimby-Prinzip, die sich gutmenschlich über die auf Ihrem Dach montierte Photovoltaikanlage legal noch in den Taschen Ihrer weniger begüterten Mitbürger bedienen und denen anschließend noch „nachhaltiges“ Leben predigen, wobei sie selbst den Begriff Nachhaltigkeit kaum erklären können. Ich sehe Menschen, die sich durch lokale (kritikwürdige!) Kontaminationen von Böden und auch Grundwässern (siehe z.B. Söhlingen) bedroht fühlen und andererseits keinen Anstoss an den beinahe wöchentlich stattfindenden Havarien in Agromethananlagen mit Bränden Explosionen und Kontaminationen durch Gülle nehmen. Sie sind auch nicht kritisch gegenüber der ständigen, unmittelbaren Kontamination und Zerstörung von Böden, nutzbarem Grundwasser und Oberflächenwässern durch den störungsfreien Betrieb dieser Anlagen.

      Und ich denke auch, dass quasireligiöse Überzeugungen, ideologische Voreingenommenheit und eine wohlstandsbedingte Langeweile und Sinnentleertheit bestimmter älterer Mitbürger ebenfalls eine Rolle spielen.

      Dennoch lebt die Gesellschaft auch von kritischen Mitbürgern. Das sei hier noch einmal ganz deutlich angefügt. Allerdings bin auch ich in zahlreichen Zusammenhängen ein kritischer Mitbürger – u.a. gegenüber Bewegungen, die zeigen wie leicht es ein Lügenfilme-Geschäftemacher wie Josh Fox hat, Massen zu mobilisieren. Das lässt schon wieder Zweifel am „mündigen, aufgklärten Staatsbürger“ aufkeimen.

      „Warum wurden für den Transport von Lagerstättenwasser Kunststoffrohre (PE) verwendet, von denen seit Mitte 1960 bekannt ist, dass das Material die Diffusion von gasförmigen Benzol nicht verhindert“.

      In diesem Punkt haben SIe völlig recht. Das war ein mindestens grob-fährlässiges Verhalten der Erdgasindustrie. Benzol und Quecksilber aus menschlicher Tätigkeit haben in der Biosphäre so wenig wie möglich verloren. Punkt!

      „Bisher haben die Vertreter der Erdgasunternehmen die Bedenken der Bürger immer sehr ernst genommen – aber weiterhin einseitig informiert.
      Nun werden die Bürger von Ihnen als unwissend und verführt durch Bürgerinitiativen wahrgenommen.“

      Na, Herr Harms, nun beginne ich mich über Sie zu wundern. Ausgerechnet Sie behaupten, die Erdgasunternehmen hätten die Bedenken der Bürger (welche vor allem auf Lügenpropaganda und Ahnungslosigkeit beruhen) ernst genommen?

      By the way: Legen Sie mal dar, was Sie in diesen Zusammenhängen als „nicht.einseitige Infromation“ bezeichnen würden. Was müssten die Unternehmen dafür tun. Und außerdem stelle ich Ihnen die Frage, ob Sie die Meinungsäußerungen bestimmter Kreise (BI’s und andere) als im Gegensatz dazu ausgewogen ansehen.

      Es ist auffällig, dass Sie im ersten Satz von der Inftomationspolitik der Erdgasunternehmen sprechen und damit verbunden im zweiten Satz von meiner Person, welche angeblich oder auch tatsächlich „die Bürger“ (Wen zählen Sie dazu? wieviele?) als „unwissend und verführt“ ansieht? Soll ich daraus entnehmen, Sie stufen mich als Handlager oder Lobbyist der Erdgasindustrie ein?

      Sie haben damit – wahrscheinlich unbewusst – die Denke Ihrer ganzen Szene offenbart. Profitgier, Desinformation und Kontamination auf Seiten der Erdgasindustrie und wahrheitsliebende Gutmenschen auf der anderen.

      Danke für diese Einsichten.

      „Sie verweisen auf Wachstum, Arbeitsplätze und Investitionen. Eine einseitige Argumentation der Energieindustrie, die nicht beherrschbare Umweltbelastungen vergisst.“

      Wen meinen Sie mit dem ersten Wort „Sie“? Wo habe ich auf „Wachstum, Arbeitsplätze und Investitionen“ verwiesen? Sie versuchen es schon wieder mit der Lobbyismuslüge.

      Auf Ihren kruden Vorstellungen zum Atommüll und der Entsorgung des Lagerstättenwassers gehe ich hier nicht weiter ein, da Ihre Ausführungen erkennen lassen, dass Ihnen grundlegende Vorstellungen und Kenntnisse aus diesen Sektoren fehlen. Das ist verzeihlich, denn ein jeder Mensch hat Erkenntnisgrenzen. Aus mangelhaften kognitiven Grundlagen jedoch moralisch-ethisch-politische Überlegenheit abzuleiten, gehört zu den abenteuerlichen geistigen Grundlagen auch der Antikohlenwasserstoffbewegung.

      mit freundlichen Grüssen

      1. SAR sagt:

        Hallo Dirk, mit „Sie“ hat Herr Harms mich gemeint. Siehe letzten Abschnitt des Artikels. Da habe ich ganz allgemein davon geschrieben, dass bei der gegenwärtigen Stimmungslage in Deutschland, nämlich gegen „alles“ zu sein, keine Investitionssicherheit besteht und Investitionen stattdessen im Ausland getätigt werden.

        Jedenfalls vielen Dank, dass Du Dich auch noch eingeschaltet hast, obwohl die Kritik von Herrn Harms an meine Adresse ging. Es ist für niemanden außer uns ersichtlich, wer welche Passage verfasst hat.

  • Dirk Weißenborn sagt:

    Hallo Steven,

    das mag sein. Jedoch: Wenn Herr Harms mich anspricht, gebührt ihm auch eine Antwort.

    Allerdings hat er sich noch nicht wieder gemeldet. Ist er etwa nach dem historischen Beschluß des EON Managements noch völlig weinselig und kann seine Tastatur nicht erkennen?

    mfG

    Dirk

    1. SAR sagt:

      Hallo Dirk,

      das ist völlig in Ordnung, dass du dich „eingemischt“ hast. Wenn du nicht von selbst reagiert hättest, hätte ich dir einen Tipp gegeben.

      Die Geschichte mit EON sollten wir vlt. telefonisch diskutieren. Ich denke, dass gibt eine Menge Gesprächststoff.

      MfG Steven

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