DEA stellt neues Bohrprojekt Völkersen-Nord Z4b vor

Während gegenwärtig noch die Bohrarbeiten zur Ablenkung der bestehenden Erdgasbohrung „Völkersen Z8“ zur „Völkersen Z8a“ durchgeführt werden, gab die DEA-Deutsche-Erdöl-AG (DEA) am 11. September 2015 die Meldung heraus, dass die Vorbereitungsarbeiten für ein weiteres Bohrprojekt (Völkersen-Nord Z4b)anlaufen.

Überraschenderweise handelt es sich hierbei um eine weitere Ablenkung der Bohrung „Völkersen-Nord Z4“ zur „Völkersen-Nord Z4b“. Das „b“ steht für die bereits zweite Ablenkung. Und das Überraschende ist, dass die Ursprungsbohrung, die bereits 1998 abgeteuft wurde, erst jahresübergreifend 2013/2014 eine Ablenkung zur „Völkersen-Nord Z4a“ erfuhr. Im Jahresbericht Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2014 des niedersächsichen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wurde die Bohrung, dort unkorrekt als „Völkersen-Nord Z4“ bezeichnet, mit „noch kein Ergebnis“ eingestuft.

Wie aus der Projekt-Information des Unternehmens hervorgeht, ist die Produktivität der einzelnen Bohrungen von der Ausprägung der gasführenden Sandsteine in der Formation des „Rotliegenden“ abhängig. Mitentscheidend ist die Verbindung zwischen den gasführendenden Gesteinsporen. Sind diese Verbindungen unzureichend ausgebildet, wird der Gasfluss zur Bohrung eingeschränkt und eine wirtschaftliche Förderung ist nicht möglich. Entgegen der Erwartungen war das nach Angaben von DEA bei der „Völkersen-Nord Z4a“ der Fall. Deshalb hat DEA sich dazu entschlossen, die Bohrung aufzugeben und erneut eine Ablenkung auf einen anderen Bereich des Speichergesteins abzuteufen.

Dazu muss zunächst der abgelenkte Bohrpfad sowie ein Teil der Stammbohrung bis in eine Teufe von ca. 1.300 Metern verfüllt werden. Im Anschluss kann aus dem Stammloch heraus der neue Pfad um ca. 2.600 Meter nach Westen bis auf 5.000 Meter vertikale Teufe gebohrt werden. Eine schematische Darstellung des Verlaufes der Stammbohrung sowie der abgelenkten Bohrpfade kann der bereits erwähnten Projektinformation entnommen werden.

Nachdem die vorbereitenden Maßanahmen abgeschlossen sind und die Genehmigung des LBEG vorliegt, wird auf dem bestehenden Platz die unternehmenseigene Bohranlage T-160 errichtet. Diese wird voraussichtlich im Februar/März 2016 ihren derzeitigen Einsatzort verlassen und auf dem neuen Standort ihre Arbeit aufnehmen.

Sollte die Bohrung den erwarteten Erfolg erzielen, wird die Bohrung zunächst freigefördert. Das bedeutet, dass während des Abteufens in die Bohrung eingebrachte Bohrspülung mit dem Gasstrom aus dem Loch herausgefördert wird. Anschließend erfolgt der Rohrleitungsbau, die Installation von Mess-und Regeltechnik sowie der Anschluss an die vorhandene Gastrocknungsanlage.

Viel Erfolg und ein bergmännisches „Glück Auf!“ dem Unterfangen.

DEA bietet übrigens Interessierten eine Führung auf dem Bohrplatz an. Der Kontakt kann der Projektinformation entnommen werden.

Artikelfoto: Bohranlage T-160 auf der Bohrung „Völkersen Z2a“ im Mai 2013, ©chef79