Erdgaserkundungsbohrung Päpsen Z2 fertiggestellt

Päpsen Z2

Im Bereich des Städtedreiecks Oldenburg-Nienburg-Diepholz befinden sich zahlreiche Erdgaslagerstätten, von denen viele an das Staßfurtkarbonat des Zechsteins (Ca2) geknüpft sind. Nahezu alle dieser Ca2-Lagerstätten führen korrosiven und vor allem sehr giftigen Schwefelwasserstoff als unliebsame Begleitkomponente. Zu diesen Lagerstätten zählt auch „Staffhorst-Nord/Päpsen“, die von der Wintershall betrieben wird. Dort wurde vor wenigen Tagen die Erkundungsbohrung „Päpsen Z2“ fertiggestellt.

Bohranlage "ITAG-Rig 27" auf der Bohrung "Päpsen Z2" im februar 2016, chef79

Bohranlage „ITAG-Rig 27“ auf der Bohrung „Päpsen Z2“ im februar 2016, ©chef79

Nach Angaben des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) bzw. dessen Geographischen Informationssystems (GIS) steht die Lagerstätte bereits seit 1973 in Produktion. Fundbohrung dürfte laut selbiger Quelle die „Staffhorst-Nord Z2“ sein, die zwischen dem 26.05.1972 und 12.10.1972 abgeteuft wurde. Aus dieser Bohrung erfolgten 1998 mit der Bohrung „Staffhorst-Nord Z2a“ sowie 2013 mit der Bohrung „Staffhorst-Nord Z2b“ erfolgreiche Ablenkungen, die es ermöglichten, die Produktion aus anderen Drainageeinheiten (Compartments) mit wenig Aufwand aufrecht zu erhalten.

Folgebohrungen zur Erweiterung der Lagerstätte blieben ohne Erfolg. Dieses Schicksal blieb zunächst auch der Bohrung „Päpsen Z1“ beschieden. Diese wurde bereits jahresübergreifend 1988/1989 abgeteuft. Es folgten 1993 die ebenfalls als „fehl“ eingestuften Ablenkungen „Päpsen Z1a“ sowie die „Päpsen Z1b“, die 1993/1994 gebohrt wurde. Erfolg der angestrebten Feldeserweiterung brachte schließlich erst die 1994 gebohrte dritte Ablenkung „Päpsen Z1c“. Es dauerte dennoch weitere 7 Jahre, bis schließlich die Bohrung als „gasfündig“ eingestuft wurde (Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2001).

Im vergangenen Jahr gab der Betreiber der Lagerstätte bekannt, mit der „Päpsen Z2“ eine weitere Bohrung abteufen zu wollen. Ziel dieses Vorhabens sollte es sein, eine Verbindung der Lagerstättenteile „Staffhorst-Nord“ und „Päpsen“ nachzuweisen und dadurch vermutete Erdgasvolumina zu erschließen.

Der Ansatzpunkt der Bohrung befindet sich unweit der bestehenden Bohrung „Päpsen Z1c“ an der selben Zuwegung. Mittels des Einsatzes der Richtbohrtechnik ist es möglich, den in der Horizontale mehrere hundert Meter entfernten Zielpunkt zu erreichen. Dieser wurde nach aktueller Meldung der Wintershall erreicht. Inwiefern neben dem technischen auch ein wirtschaftlicher Erfolg erzielt wurde, bleibt abzuwarten, da Testarbeiten und deren Ergebnisse bislang noch ausstehen.

Glück Auf!

P.S.: Quellenangaben zu Wintershall-Meldungen sind aus technischen Gründen aktuell nicht möglich. Zumindest nicht vom Rechner des Verfassers aus.

Artikelfoto: ITAG-Rig 27 auf der Bohrung „Päpsen Z2“ sowie Aufbereitungsanlagen der „Päpsen Z1“ Ende Februar 2016, ©chef79