Erhöhte Blutkrebserkrankungen in Bothel und Rotenburg: Umweltmediziner Bantz argumentiert am Sachverhalt vorbei

Seit mehreren Jahren beschäftigen in der Samtgemeinde Bothel sowie in geringerem Maße in der Stadt Rotenburg/Wümme festgestellte erhöhte Blutkrebsraten die lokale Bevölkerung. Teile der Bevölkerung unterstellen, dass die in der Umgebung seit fast 35 Jahren durchgeführte Gewinnung von Erdgas dafür verantwortlich sei. Unterstützung finden sie dabei in zahlreichen lokal bis deutschlandweit vertriebenen Medien. Diese widmen recht unkritisch die Unterstellungen in Vermutungen um. Weitere Unterstützung finden sie in Person eines Rotenburger Arztes, dem Umweltmediziner Bantz. Dieser äußerte sich jüngst im Lokalblatt „Rotenburger Kreiszeitung“ mit teils drastischer Wortwahl kritisch zu Aussagen des Erdgasproduzenten ExxonMobil, welcher die Vorverurteilung aus Teilen der Bevölkerung in seinem „Erdgasjournal“ argumentativ begründet zurückweist.

Umweltmediziner Bantz als alleinige Referenz? Sehr fragwürdig!

Workover auf ExxonMobil-Bohrung Söhlingen Z9

Workover auf ExxonMobil-Bohrung Söhlingen Z9 im Mai 2013, © Steven Arndt

Wird das Thema „Erhöhte Blutkrebsraten in Bothel und Rotenburg/Wümme“ in professionellen Medien thematisiert, wird als Referenz dazu Dr. Bantz konsultiert. Das ist insofern nachvollziehbar, als dass der Umweltmediziner einer der Initiatoren eines sogenannten Brandbriefs war. In diesem wurde laut diverser Medienberichte die Landesregierung Niedersachsens aufgefordert, die Aufklärung der Ursache für die signifikante Erhöhung, insbesondere das Multiple Myelom und deutlich untergeordnet das Non-Hodgkin-Lymphom betreffend, zu forcieren. Dieser Brief wurde von insgesamt etwas mehr als 200 Ärzten aus dem Landkreis Rotenburg/Wümme unterzeichnet. Prinzipiell ist gegen die Forderung nichts einzuwenden, da sie in der Form ergebnisoffen formuliert ist.

Demgegenüber verhält sich Dr. Bantz alles andere als ergebnisoffen. Für ihn steht der vermeintliche Verursacher fest. Für ihn ist die regionale Gewinnung von Erdgas verantwortlich. Dass Bantz offenbar voreingenommen ist, ist insofern fatal, als dass er in zahlreichen Medien oftmals als alleinige Referenz hinsichtlich der Blutkrebserkrankungen hinzugezogen wird. Dadurch werden sicherlich die Erdgasförderungsgegner in ihrer Vorverurteilung bestätigt, aber einer sachgerechten und ergebnisoffenen Aufklärung ist damit in keinerlei Hinsicht genüge getan.

Epidemiologe Professor Rudolf Kaaks widerspricht Bantz‘ Vorverurteilung

Erdgasfördersonde Söhlingen Z14 im März 2012. © Steven Arndt

Schon in der am 6. März 2017 vom NDR ausgestrahlten Pseudo-Dokumentation „Die Tricks der Öl- und Gaskonzerne“ (in der keinerlei Tricks herausgearbeitet werden konnten) verstieg sich Dr. Bantz zu schweren Vorwürfen gegenüber dem Erdgasproduzenten ExxonMobil. Er bezichtigte das Unternehmen der Schönfärberei, Falschinformation und bewusster Täuschung. Dabei ging er auf die vorgebrachten Argumente in keinster Weise ein. Ausführlich dazu hier: Auslassen und Dramatisieren – Der NDR über angebliche Folgen der Kohlenwasserstoffgewinnung in Norddeutschland III

Auch in einem Artikel der „WELT“ kam der Umweltmediziner zu Wort bzw. wurde zum Sachverhalt konsultiert. Ebenso wie der Artikel selbst alles Mögliche in einen Topf warf, tat es Bantz auch. Er berief sich dabei auf ausländische Studien unter Ignoranz der Faktenlage vor Ort. Dort konnten bei zwei Langzeitmessungen 2012 sowie 2016 keine erhöhten Schadstoffimissionen, insbesondere des unter Verdacht gestellten Benzols, im Förderfeld Söhlingen nachgewiesen werden. Interessanterweise gab es in dem Artikel jedoch eine gegenläufige Meinung:

Dass vor allem Männer an Leukämie und Lymphomen erkrankt sind, spricht nach Auffassung des Epidemiologen [Professor Rudolf Kaaks vom Deutschen Krebsforschungszentrum] aber eher weniger für die Theorie mit dem Erdgas[…]

Es gibt demnach andere Ansichten zum unterstellten Zusammenhang zwischen Erdgasgewinnung und erhöhten Erkrankungsraten bezüglich des Multiplen Myeloms sowie untergeordnet des Non-Hodgkin-Lymphoms. Diese Erkenntnis ist besonders beachtenswert, wie es unser Beitrag im weiteren Verlauf erläutern wird.

Bantz bestätigt Aussagen von ExxonMobil

Luftbild der Zentralstation Söhlingen. Quelle: GoogleMaps

In seiner tiradenartig anmutenden Erwiderung auf den Artikel von Ritva Westendorf-Lahouse Leiterin der Unternehmenskommunikation ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) im Erdgasjournal gesteht Umweltmediziner Bantz zunächst ein, dass einige Aussagen der EMPG aus seiner Sicht zutreffend sind. Im Folgenden werden die getroffenen Aussagen gegenübergestellt (Bantz, EMPG). Quellen sind Artikel der Kreiszeitung sowie der Beitrag im Erdgasjournal.

„Nicht jeder Stoff, der giftig, umweltschädlich oder gesundheitsschädlich ist, ist auch krebserregend.“

„Das ist richtig – aber die Bevölkerung darf diesen ,giftigen, gesundheitsschädlichen oder umweltschädlichen Stoffen nicht ausgesetzt werden. Es gibt auch andere Krankheiten oder Todesursachen als Krebs, die ausgelöst werden.“

Selbstverständlich darf die Bevölkerung nicht giftigen, gesundheitsschädlichen oder umweltschädlichen Stoffen ausgesetzt werden. Die entscheidende Frage hierbei ist, ob es geschieht. Wie die oben erwähnten Langzeitluftmessungen gezeigt haben, wird zumindest über die Umgebungsluft die Bevölkerung nicht beeinträchtigt. Und ob die vereinzelt nachgewiesenen punktuellen Quecksilberkontaminationen des Bodens Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben, ist stark zu bezweifeln. Diese Einschätzung ist a) mit der Kleinräumigkeit und b) mit der jeweiligen örtlichen Situation (keine Nutzflächen) begründet. Dennoch sind solche Kontaminationen zu vermeiden und die jeweiligen maßgebenden maximal zulässigen Werte unbedingt zu unterschreiten.

„Es gibt eine Vielzahl verschiedenster Krebsarten mit jeweils ganz unterschiedlichen Ursachen bzw. Risikofaktoren.“

„Richtig – aber ein Teil der von Exxon freigesetzten Stoffe löst eben genau die bösartigen Tumore aus, die hier beobachtet werden.“

Interessante Wortwahl des Uweltmediziners, liest es sich doch zumindest für den Verfasser so, als würde der EMPG unterstellt, vorsätzlich Schadstoffe freizusetzen. Doch dem ist mitnichten so. Bantz spielt vermutlich auf Benzol an. Dieses gilt wahrscheinlich u.a. als Ursache für Non-Hodgkin-Lymphome. Diese Blutkrebsart ist in der Samtgemeinde Bothel überdurchschnittlich nachgewiesen worden (EKN-Bericht Bothel). Im benachbarten Rotenburg mit ebenfalls erhöhten Blutkrebsraten, wofür ebenso die Erdgasförderung von Gegnern verantwortlich gemacht wird, bewegen sich die Raten jedoch mit 22 Fällen statt erwarteter 22,5 Fälle im Zeitraum 2003-2012 im absoluten Normalbereich (EKN-Bericht Nachbargemeinden Bothel)!

Quecksilber scheidet als Krebsursache aus. Es ist nicht krebserregend.

Auch das ist richtig, doch Quecksilber ist eine der giftigsten Chemikalien, die wir kennen und darf nicht freigesetzt werden – wie es immer wieder durch die Frackingaktivitäten geschieht. […]

Ein Element wie Quecksilber als „Chemikalie“ zu bezeichnen, ist bereits grenzwertig. Denn unter Chemikalien sind industriell oder im Labor hergestellte chemische Substanzen zu verstehen. Ein natürliches Element wie Quecksilber zählt nicht dazu. Im Übrigen ist der Natur die Forderung des Umweltmediziners gleichgültig. Sie setzt dennoch Quecksilber frei. Und zwar bei jedem Vulkanausbruch oder jedem natürlich hervorgerufenen Waldbrand.

Zudem ist die Behauptung falsch, dass „immer wieder durch die Frackingaktivitäten“ Quecksilber freigesetzt wird. Seit 2008 fand im Förderfeld „Söhlingen/-Ost“ keine Fracmaßnahme mehr statt. Und damit sind wie an einem Punkt angelangt, der unter der nächsten Teilüberschrift noch deutlicher zur Sprache kommt. Die Gegenargumente des Dr. Bantz gehen am Sachverhalt „Erhöhte Blutkrebsraten in Bothel und Rotenburg“ vorbei und sind inhaltlich tlw. schlichtweg falsch!

Gegenargumente von Umweltmediziner Bantz gehen am Sachverhalt vorbei

Erdgasförderbohrung „Söhlingen-Ost Z4“ im März 2012 © Steven Arndt

Natürliche radioaktive Stoffe fallen bei der Erdgasförderung nur in so geringen Dosen an, dass sie nicht geeignet sind, die Gesundheit von Anwohnern zu beeinträchtigen und/oder für die Krebsfälle verantwortlich zu sein. 

Diese Feststellung widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie kann ein Konzern sich herausnehmen, der Bevölkerung eine solche Formulierung und einzigartige Falschinformation zu bieten? Zahllose wissenschaftliche Arbeiten weisen die gesundheitlichen Schäden nach, die auch durch niedrige radioaktive Dosen verursacht werden.

Allein die Formulierung „widerspricht ALLEN wissenschaftlichen Erkenntnissen“ in der Replik von Dr. Bantz ist in ihrer Verallgemeinerung schlichtweg falsch. Tatsächlich gibt es bewohnte Regionen auf der Erde, welche eine um den Faktor 10 höhere Jahresstrahlendosis aufweisen, als sie für Kernkraftwerksarbeiter in Deutschland erlaubt ist. Wohl bekanntester Ort ist das iranische Ramsar am Kaspischen Meer. Trotz Jahresdosen von 260 Millisievert ist folgendes bekannt:

Über erhöhte Krebsraten ist nichts bekannt, und die Lymphozyten von Bewohnern aus den besonders belasteten Stadtteilen sind offenbar auch besonders robust.

Und dieses Zitat entstammt nicht etwa einer „Atomlobbygruppe“, sondern dem Artikel „Schadet Strahlenangst mehr als Strahlung?“ der ÄrzteZeitung. Soviel zum Thema „widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen“!

Benzol ist zwar krebserregend, führt aber typischerweise nicht zu dem Non-Hodgkin-Lymphom und dem Multiplen Myelom, die in der Region auffällig waren.

Es ist nicht zu fassen, wie Exxon entgegen allen vorhandenen wissenschaftlichen Informationen sich traut, auch zu dieser Substanz, die beim Fracking frei wird, die Bevölkerung bewusst falsch zu informieren. Gerade diese beiden Tumorformen sind besonders typisch für Benzolbelastung.

Nach Recherchen des Verfassers verhält es sich so, dass Benzol durchaus für das Non-Hodgkin-Lymphom ursächlich sein könnte (Non-Hodgkin-Lymphom). Jedoch wurden signifikante Abweichungen über den erwarteten Fällen lediglich in der Samtgemeinde Bothel festgestellt, nicht jedoch in Rotenburg, wo nach Unterstellungen der Gegnerschaft ebenfalls die Erdgasförderung für die erhöhten Blutkrebsraten verantwortlich sein soll.

Für das Multiple Myelom, welches sowohl in Bothel als auch in Rotenburg überdurchschnittlich und zudem statistisch signifikant nachgewiesen wurde, gilt Benzol entgegen der Behauptung von Umweltmediziner Bantz nicht als Ursache. Tatsächlich haben mehrere wissenschaftliche Arbeiten einen Zusammenhang zwischen Benzolexposition und Multiplem Myelom nicht nachweisen können (Landesgesundheitsamt Niedersachsen: Risikofaktoren des Multiplen Myeloms). Darauf beruft sich die EMPG in ihrer Argumentation. Offenbar sind dem Umweltmediziner Bantz auch diesbezüglich nicht ALLE wissenschaftlichen Informationen bekannt oder er ignoriert sie geflissentlich.

Im übrigen wird Benzol nicht beim „Fracking“ frei, sondern ist in der Region natürlicher Bestandteil des Erdgases. Die bereits erwähnten Langzeitluftuntersuchungen konnten übrigens keinerlei besorgniserregende Benzolimmissionen dokumentieren. Aber wie wir bereits festgestellt haben, werden diese nach wissenschaftlichen Standards ermittelten Werte sowohl von Dr. Bantz als auch von der Gegnerschaft der lokalen Erdgasgewinnung ignoriert oder ohne belastbare Gegenargumente als unseriös diffamiert.

Logik nicht Stärke von Umweltmediziner Bantz

Erdgasförderbohrung Söhlingen-Ost Z2, März 2012. Steven Arndt

Es gibt in Deutschland Regionen mit ähnlichen statistischen Auffälligkeiten, in denen keinerlei Erdgasförderung stattfindet.

Das hat nichts mit Logik zu tun und entlastet Exxon in keiner Weise.

Nun, es hat schon etwas mit Logik zu tun, wenn sowohl in Regionen mit als auch in Gebieten ohne Erdgasgewinnung ähnliche Auffälligkeiten vorkommen. Erst recht, wenn folgendes Statement im Zusammenhang gesehen wird, obgleich Umweltmediziner Bantz auch diesem widerspricht, ohne auf die getroffene Feststellung einzugehen.

Die meisten der untersuchten Gemeinden im Landkreis Rotenburg waren unauffällig, auch, wenn dort Erdgasförderung stattfindet.

Das kann doch kein Argument sein, weiterhin hochtoxische Substanzen in der Umwelt freizusetzen.

Nun, es ist ja auch kein Argument, „hochtoxische Substanzen“ in die Umwelt zu entlassen, sondern ein Gegenargument zur These, die Erdgasförderung wäre für die signifikant erhöhten Blutkrebsraten in Bothel sowie Rotenburg verantwortlich. Denn einzig und allein darum ging es im Beitrag von Frau Dr. Westendorf-Lahouse mit Bezug auf den dramatisierenden und Fakten auslassenden NDR-Beitrag.

Wenn die Erdgasförderung ursächlich wäre, müssten gerade bei ehemaligen oder heutigen Mitarbeitern Auffälligkeiten zu verzeichnen seien. Das ist nicht der Fall.

Bereits in den 1970-ern wurde eine Arbeit veröffentlicht, die bei Beschäftigten der Hamburger Gaswerke, die mit eben diesen Substanzen Kontakt bekamen, eine deutlich häufigere Erkrankung an Tumoren statuiert. Eine aktuelle US-amerikanische Studie bestätigt diese Beobachtung bei Beschäftigten der Erdölindustrie. Mangelt es an der Dokumentationsfähigkeit von Exxon? Denn es ist nicht anzunehmen, dass Exxon-Mitarbeiter biologisch anders reagieren sollten. Mir ist über einen meiner in der Onkologie der Uniklinik Eppendorf behandelten Patienten aus Bothel berichtet worden, er habe dort zufällig auch einen ehemaligen Mitarbeiter von Exxon-getroffen, der ebenfalls an Leukämie erkrankt war.

Viele Worte, wenig Substanzielles: Mag sein, dass es eine Untersuchung gab, die nachwies, dass Mitarbeiter der Hamburger Gaswerke deutlich häufiger an Tumoren erkrankt seien. Doch handelt es sich um die hier diskutierten zwei Blutkrebsvarianten, wobei die eine für Rotenburg ja unauffällig ist? Und welche Form von Leukämie hatte der ehemalige Exxon-Mitarbeiter? Auch dazu gibt es keine aufklärenden hilfreichen Informationen, wie man sie von einem Mediziner, der mit schweren Anschuldigungen aufwartet, erwarten sollte.

Zudem ist ein Einzelfall nicht gleichzusetzen mit den von der EMPG erwähnten Auffälligkeiten. Auffälligkeit bedeutet Abweichung von der Norm. Das kann anhand eines Einzelfalles, bei dem noch nicht einmal klar ist, ob es sich um die diskutierten Krankheitsbilder handelt nicht als Beleg herhalten und hat mit Logik nichts zu tun.

Zusammenfassung

Das Erdgasförderunternehmen EMPG hat sich in einem Beitrag des betriebseigenen und für die Information der Öffentlichkeit gedachten Erdgasjournals gegen die unbewiesenen Unterstellungen, die Erdgasgewinnung in der Samtgemeinde Bothel sei ursächlich für beobachtete signifikant beobachtete Blutkrebserkrankungen argumentativ zur Wehr gesetzt.

Nachdem der Rotenburger Umweltmediziner Bantz in einem von Auslassung und Dramatisierung geprägten  NDR-Beitrags schon die Agumente des Erdgasförderunternehmens ExxonMobil ohne eindeutig belastbare Gegenbehauptungen diffamieren durfte, wurde ihm in einem Beitrag der „Rotenburger Kreiszeitung“ erneut die Möglichkeit geboten.

Dabei konnten wir in unserer kritischen Analyse feststellen:

  • Dr. Bantz geht kaum auf Argumente ein
  • in seiner oftmals verallgemeinernden und von Arroganz geprägten Gegenargumentation blendet er leicht recherchierbare Fakten aus
  • in seinen Repliken wird vom eigentlichen Thema abgewichen

Eine Widerlegung der Argumente des Erdgasförderers, obgleich dieser hinsichtlich des Non-Hodgkin-Lymphoms offenbar danebenliegt, ist dem Umweltmediziner Bantz nicht gelungen.

4 Kommentare zu Erhöhte Blutkrebserkrankungen in Bothel und Rotenburg: Umweltmediziner Bantz argumentiert am Sachverhalt vorbei

  • Herr Holle sagt:

    Hamburg wurde bis in die 1970er Jahre hinein mit Stadtgas versorgt. An Erdgas werden etwaige Krebserkrankungen von Beschäftigten der Hamburger Gaswerke jedenfalls nicht gelegen haben.

    1. SAR sagt:

      Ich denke, dass Dr. Bantz auf bei der Statdgaserzeugung gebildete Beiprodukte meint. Dabei könnte durchaus auch Benzol eine Rolle gespielt haben.

      Aber nochmal: Es gab zwei Langzeituntersuchungen im Förderfeld Söhlingen hinsichtlich Benzol und Quecksilber in der Umgebungsluft. Und bezüglich beider Stoffe gab es keine Auffälligkeiten und nicht annähernd wurde der Grenzwert nach TA Luft erreicht. Rein logisch betrachtet scheidet Benzol als Ursache aus, wenn es auch bei den Hambuerger Gaswerken anders gewesen sein mag. Bantz vergleicht hierbei aber Äpfel mit Birnen.

  • Dirk Weißenborn sagt:

    „Zahllose wissenschaftliche Arbeiten weisen die gesundheitlichen Schäden nach, die auch durch niedrige radioaktive Dosen verursacht werden.“

    Dann dürfen Sie auf keinen Fall in die CT-Röhre, Herr Dr. Bantz. Auch nicht, wenn Ihr Arzt Sie dorthin geschickt hat. Einmal drin gewesen, haben Sie schlagartig quasi 1-2 „Fukushima“ als Energiedosis verpasst bekommen.

    Mal drüber nachdenken!

  • Reiner Tannhäuser sagt:

    Ich hatte auch eine Stellungnahme als IG BCE Ortsvereinvorsitzender und Söhlinger Betriebsratsvorsitzender geschrieben in der Rotenburger Kreiszeitung. Darauf hin wurde ich nicht nur von Dr. Bantz verunglimpft, sondern heute noch sehr unverschämt von einen anderen Bürgerinitiativmitglied. Meine Stellungnahme war für viele Mitarbeiter Balsam für ihre Seelen. Jedoch gibt es immer wieder von diesem Umweltmediziner eine Aussage die nicht stimmt. Er behauptet in den 90er Jahren nur sehr kurzzeitig der Betriebsarzt der BEB Erdgas Erdöl GmbH gewesen zu sein. Es gibt einen Zeitzeugen, der 1988 seine Einstellungsuntersuchung bei Dr. Bantz hatte, ferner gibt es noch einen Mail Ausdruck, dass er am 26.10.2001 noch immer Betriebsarzt war, also eine lange Zeit.

    Der Gesetzgeber hat im Arbeitsschutzgesetz §6 die Aufgaben eines Betriebsarztes beschrieben, danach ist er verpflichtet, die Arbeitsverfahren und betrieblichen Einrichtungen zu kennen, um diese in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat so zu gestalten, dass keine gesundheitliche Gefahr auf Mitarbeiter und Außenstehende ausgeht. Ich frage mich mittlerweile was hat H. Bantz gemacht in 13 Jahren Tätigkeit als verantwortlicher Betriebsarzt? Das nun auch unser verstorbene Kollege genannt wird ist empörend, denn der Kollege (wohnhaft in Faßberg) war jahrelang Kettenraucher.

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