Neue Bohrprojekte von ExxonMobil

Nach Angaben der ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) ist in nächster Zeit mit mehreren neuen Bohrprojekten zu rechnen. Bereits am 15.08.2012 wurde bekannt gegeben, dass aus der bis 2006 fördernden Bohrung Worth Z1 im Lagerstättenkomplex „Rotenburg-Taaken“ eine Ablenkung gebohrt werden soll. Ziel der Worth Z1a ist es, ein südwestlich gelegenes Compartment auf Gasführung zu untersuchen. http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/bohrprojekt-worth-z-1a/Da sich im genannten Lagerstättenkomplex auch die neue Bohrung Bötersen Z11 befindet, für die eine Fracmaßnahme geplant ist, fühlte sich die dortige Bürgerinitiative berufen, auf einer Informationsveranstaltung im ca. 20 km entfernten Worth Stimmung gegen ExxonMobil zu schüren. Mehr dazu weiter unten!

Bereits seit längerer Zeit angedeutet, jetzt aber offenbar fest geplant ist ein Aufschlussprojekt (Suche nach einer neuen Lagerstätte) im Bereich Hemmelte. Ziel des Projektes ist der Buntsandstein, wie aus dem Bohrungsnamen Hemmelte T 1 hervorgeht. Das „T“ steht für Trias, der Buntsandstein ist das unterste Teilglied dieser geologischen Epoche. Diese Formation ist in Niedersachsen schon häufig gasführend angetroffen worden, u.a. im Bereich der Lagerstätte Hengstlage, eine der größten Erdgaslagerstätten im Inland. http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/exxonmobil-informiert-erdgasbohrprojekt-hemmelte-nord-west-t1/

Im Raum Steyerberg ist im Erdgasfeld „Deblinghausen“, einer der ältesten Lagerstätten in Niedersachsen, mit der Deblinghausen Z7 eine neue Bohrung geplant. Zielformation ist das Staßfurtcarbonat des Zechsteins, das oft Erdgas mit hohem Schwefelwasserstoffanteil führt. Die Bohrung soll direkt neben der bestehenden Deblinghausen Z6 geteuft werden.  http://newsroom.erdgassuche-in-deutschland.de/bohrprojekt-deblinghausen-z7/

Weiterhin ist aus der bestehenden Bohrung Walsrode-West Z1 eine Ablenkung zur Walsrode-West Z1a vorgesehen. Auch hier soll ein neues Compartment erschlossen werden.

Wie bereits weiter oben erwähnt lief die Informationsveranstaltung der EMPG zum Bohrprojekt Worth Z1a nicht reibungslos ab. Darf man einem Artikel der lokalen Presse, namentlich der „Rotenburger Rundschau“ glauben, nahmen Vertreter der BI „Frackloses Gasbohren“ aus dem 20 km entfernten Bötersen die Veranstaltung zum Anlass, gegen die EMPG lautstark ins Feld zu ziehen, so dass die interessierten und von der anberaumten Bohrung betroffenen Nachbarn zunächst gar nicht die Möglichkeit hatten, ihre Fragen zu stellen. Mehr dazu hier: Infoveranstaltung Worth Z1a

In einem Leserbrief wird dieses aggressive Auftreten von einem Protagonisten der benannten BI dann als „Hilfestellung“ gegenüber den „unbedarften“ Worther Bürgern verharmlost. Dieser Leserbrief trieft nur vor Unterstellungen gegenüber der EMPG und untermauert meines Erachtens lediglich die im o.g. Zeitungsartikel erwähnten Vorwürfe. Leserbrief.

Bei diesem Leserbrief blieb es nicht. Ein weiterer Vertreter der BI trat mit äußerst fragwürdiger, bzw. entlarvender Wortwahl in Form eines Leserbriefes auf. Es wird bar jeglicher wissenschaftlicher Grundlage von radioaktivem und verseuchtem Müll dahergeredet. Leserbrief2.

Nach diesem fragwürdigen Auftreten setzte die BI dann noch einen drauf und bezichtigte nach meinem Dafürhalten den Bürgermeister der Korruption. Hinzu kamen laut Zeitungsartikel weitere unhaltbare Vorwürfe. Ratssitzung.

Im Übrigen waren die beiden Leserbriefschreiber in einem Format der ARD zu sehen, das sich „W wie Wissen“ nennt. Diese Sendung habe ich gesehen und schlug die Hände über den Kopf. Angekündigt war ein Beitrag zum Thema „Hydraulic Fracturing“, jedoch wurde fast ausschließlich über Lagerstättenwasser und die identifizierten Probleme damit, die abgestellt wurden und noch werden, berichtet. Es kamen weder Fachleute (Geologen, Fracingenieure) zu Wort, noch durften sich Vertreter der RWE-Dea oder der EMPG äußern. Allein Vertreter der genannten BI durften in diesem „Wissensmagazin“ ihre fachfremden Meinungen äußern. Ich hätte kein Problem damit, wenn dieser Beitrag beim Pro7-Format „Galileo“ erschienen wäre, aber bei einem öffentlich-rechtlichen Medium, wofür im nächsten Jahr eine Zwangsabgabe geleistet werden muss? Abgesehen davon habe ich bis heute kein Format gesehen, in dem das Thema „Inländische Erdgasförderung“ seit der Dramatisierung im Zusammenhang mit Hydraulic Fracturing und den damit fälschlicherweise in Zusammenhang gebrachten Problemen mit Lagerstättenwasserleitungen sachlich behandelt wird. Und das, obwohl der alles verursachende Film „Gasland“ inzwischen als alles andere als wahr entlarvt worden ist. Aber das ist ein anderes Thema.