Politiker von „Die Linke“ erstattet Strafanzeige gegen RWE-Dea und ExxonMobil
Nach einem Bericht des „WeserKurier“ hat der Kreistagsabgeordnete Manfred Damberg (Die Linke) Strafanzeige gegen die Firmen ExxonMobil und RWE-Dea gestellt, weil er es nicht mehr akzeptieren könne, dass Lagerstättenwasser wieder unter die Erdoberfläche (ins „Erdreich“) verbracht wird.
Laut Zeitungsartikel behauptet Damberg, dass seit Jahren Lagerstättenwasser, verunreinigt mit hochgiftigen Stoffen ins Grundwasser (!!!) gepumpt wird und dass diese im Lagerstättenwasser enthaltenen „Giftstoffe“ auf gar keinen Fall ins Grundwasser gelangen dürften. Es ist zwar richtig, dass die im Lagerstättenwasser in Spuren enthaltenen Stoffe, die z.T. tatsächlich hochgiftig sind, wie z.B. Quecksilber, nicht ins Grundwasser gelangen dürfen, aber dass das Lagerstättenwasser ins Grundwasser eingebracht wird, ist nichts weiter als eine dreiste Lüge.
Doch der nach Artikel studierte Chemiker setzt dem ganzen noch eins drauf, indem er behauptet, dass das Lagerstättenwasser ins Trinkwasser eingebacht wird, wie folgendes Zitat belegt: „Hier wird unser Trinkwasser als Müllkippe missbraucht.[…]“ Ganz offensichtlich ist Herrn Damberg nicht bekannt, dass Lagerstättenwasser vor der Versenkung gereinigt wird. Nicht umsonst stehen an den entsprechenden Versenkstellen Separationstanks, in denen die spezifisch leichteren flüssigen Kohlenwasserstoffe (u.a. auch Benzol) abgeschieden werden. Hinzu kommt, dass bereits im Zuge der Gasreinigung entweder auf den Sondenplätzen (im Bürgerinitiativsdeutsch „Bohrstellen“) selbst oder in zentralen Reinigungsstationen unliebsame Begleitstoffe wie z.B. das Quecksilber abgeschieden werden. Alles andere wäre gegenüber den Konsumenten unverantwortlich. Und offensichtlich ist Herrn Damberg nicht bekannt, dass das Lagerstättenwasser nicht in das Grundwasser eingebracht wird, sondern in aufnahmefähige Horizonte fernab von Grundwasser oder gar Grundwasser, das zu Trinkwassergewinnung genutzt wird. Anders ist es nict zu erklären, dass er “ eine Verpressung ins Grundwasser“ als „schwere Umweltgefährdung“ ansieht, die, würde sie denn erfolgen, tatsächlich strafbar wäre. Nur ist dem eben nicht so. Bei der zuständigen Behörde, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ist folgendes zu erfahren: „In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.“ (Quelle).
Als Argumentationsgrundlage dient Damberg eine Analyse des Lagerstättenwassers der Bohrung „Söhlingen Z2“. Die dort festgestellten Werte überträgt er ohne Differenzierung auf Grenzwerte, die für Trinkwasser, also dem Wasser was aus der Leitung kommt, gelten. Diese Werte gelten aber nicht für Wasser, das aus 5 km Tiefe mi dem Erdgas mitgefördert wird und allein schon aufgrund seiner Salinität (Salzgehalt) nicht ansatzweise zum Trinken geeignet ist. Umso absurder ist die Behauptung von Damberg, dass „eine Reinigung des Lagerstättenwassers auf Trinkwasserqualität technisch möglich“ wäre. Das wäre sie eben nicht, da keine technische Ausrüstung dem hohen Salzgehalt längerfristig standhalten würde. Erschreckend, dass solche Behauptung aus dem Kopf eines promovierten Chemikers entsprang, der es eigentlich besser wissen müsste.
Den vollständigen Artikel gibt es hier zu lesen: Erdgasfirmen angezeigt
Damberg ist bereits in der jüngeren Vergangenheit im Rahmen der Debatte um die einheimische Erdgasförderung unangenehm aufgefallen. So unterstellte er, dass Landrat Herbert Luttmann 8000,- € Spenden von ExxonMobil erhalten hätte (Quelle). Gegenwärtig läuft deshalb ein Ermittlungsverfahren gegen Herrn Damberg (Quelle).