GdF-Suez plant Ausweitung der Ölförderung bei Speyer

Im Jahr 2003 wurde bei einer Bohrung zur Erkundung von Geothermiepotenzialen in Speyer zufällig Erdöl entdeckt. Dieses lagert im bis dahin als nicht erdölhöffig geltenden „Buntsandstein“. Weitere Bohrungen verliefen z.T. sehr erfolgreich, so dass seit 2008 testweise Erdöl gewonnen wird. Nun planen aufgrund des erfolgreichen Testverlaufes die Betreiber, die Palatina GeoCon GmbH & Co.KG als Lizenzinhaber sowie die GdF-Suez E&P Deutschland GmbH als Konsortionalpartner, die Förderung deutlich zu erhöhen.

Diese liegt derzeit bei 500 Tonnen pro Tag und erfolgte 2012 aus zwei Bohrungen (LBEG-Jahresbericht 2012). Mittlerweile befindet sich eine dritte Bohrung in der Testphase. Neben den bestehenden Förderbohrungen wurden noch zwei sogenannte Hilfsbohrungen abgeteuft, die das Ziel hatten, die Lagerstätte weiter zu erkunden. Sämtliche Bohrungen befinden sich auf zwei Betriebsplätzen im Nordwesten (Betriebsplatz 1) sowie im Nordosten von Speyer. Die Lagerstätte selbst befindet sich 2000 bis 2500 Meter unter der Stadt und hat eine Ausdehnung von 5 bis 6 km².

Für die Ausweitung der Förderung ist es nach Auskunft des Unternehmens unumgänglich, eine Aufbereitungsanlage zu errichten. Diese soll sich im Südosten der Stadt in der Nähe des Hafens befinden, so dass das Erdöl per Schiff in die Raffinerie nach Karlsruhe transportiert werden kann. Eine Aufbereitung des Erdöls muss deshalb erfolgen, da mit dem Öl stets Begleitstoffe mitgefördert werden, die abgeschieden werden müssen. Dazu gehören das Lagerstättenwasser, was wieder in die Lagerstätte zur Druckerhaltung zurückgeführt werden soll, sowie Erdölbegleitgas, dass in einem Blockheizkraftwerk zur Eigenversorgung verstromt werden soll.

Um das Erdöl zur Aufbereitungsanlage transportieren zu können, soll eine Feldleitung, die die Betriebsplätze 1 und 2 miteinander verbindet, gebaut werden. Diese etwa 14,5 Kilometer lange Trasse soll vom Betriebsplatz 2 ausgehend über den Betriebsplatz 1 westlich an der Stadt vorbeigeführt werden. Parallel dazu soll eine weitere Leitung gebaut werden, die das Lagerstättenwasser in die entgegengesetzte Richtung befördert. Derzeit wird das Erdöl per LKW von den Betriebsplätzen in die Raffinerie Karlsruhe transportiert. Für die Errichtung der Aufbereitungsanlage sowie des Leitungssystems sind Bestandteile eines Genehmigungsverfahrens, das in Kürze beginnen soll.

Weitere Informationen zum Projekt sind auf einer eigens dafür eingerichteten Informationsseite zu finden.