RWE-Dea informiert über erfolgreichen Fortgang von Benzolsanierungen

Infolge von umfangreichen Untersuchungen zu möglichen Benzolbelastungen im unmittelbaren Umfeld von PE*-Leitungen der deutschen E&P**-Industrie wurden auch größere Kontaminationen am Netz zum Transport von Lagerstättenwasser im Bereich der Lagerstätte „Völkersen“ festgestellt. Umgehend wurden seitens der Betreibergesellschaft RWE-Dea  Sanierungsarbeiten eingeleitet. Anfang September 2013 gab RWE-Dea einen Zwischenbericht auf dem Onlineportal RWE-Dea Bürgerinformation Völkersen.

So wurde vor wenigen Wochen mit der Sanierung des dritten und letzten Sanierungsfeldes begonnen. Dieses erstreckt sich auf einer Länge von ca. 300 Metern in der Nähe des Förderplatzes mit den Bohrungen „Völkersen-Nord Z1“ sowie „Völkersen-Nord Z5a“. Nach früheren Angaben beträgt die Breite des Arbeitsstreifens bis zu 150 m, so dass eine Fläche  von 4,5 ha betroffen ist. Insgesamt waren nach Angaben von RWE-Dea 40 ha betroffen, während einige Medien von 3 bis 4 Mal so großen Flächen sprachen (Quelle). Dem ganzen setzte der Sprecher der Anti-Erdgaförderungs-Bürgerinitiativen, Jörn Krüger, noch einen drauf, indem er die zeitweise aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommenen Streifen als „Todesstreifen“ bezeichnete und damit einmal mehr die Unseriösität der Bürgerinitiativen unterstrich (Quelle).

Nach den erfolgreichen Sanierungsmaßnahmen in den Sanierungsfeldern I und II wird auch im dritten Feld das sogenannte „Air-Sparging“-Verfahren eingesetzt, um die Benzolkonzentrationen zügig unter den Sanierungswert von 10 µg/l Grundwasser abzusenken. Bei genanntem Verfahren wird Luft in das Grundwasser eingeleitet, die den mikrobiellen biologischen Abbau des Benzols verbessert. Zusammenfassend kommt RWE-Dea zu dem Ergebnis, dass das Sanierungskonzept aufgegangen ist und die aktive in Bereichen, wo sie weiterhin notwendig ist, fortgesetzt wird, bis in sämtlichen Sanierungsbereichen das Ziel erreicht ist.

Parallel zu den Sanierungsarbeiten hat RWE-Dea auch Untersuchungen zu möglichen Belastungen von Nutzpflanzen und Nutztieren in Auftrag gegeben. Diese Untersuchungen kamen schon vor einigen Monaten (November 2012) zu dem Ergebnis, dass in Futtermitteln für Nutztiere kein Benzol nachgewiesen werden konnte. Insgesamt wurde in lediglich 8 von 779 Proben Benzol festgestellt werden. Diese 8 Indizfunde konnten aber nur von einem Labor, nicht aber in Referenzproben eines zweiten Labors festgestellt werden. Die Konzentrationen bewegen sich zudem nur im Spurenbereich und korrespondieren außerdem nicht mit erhöhten Benzolkonzentrationen im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen. Von den 8 Indizfunden wurde einer sogar außerhalb des Leitungsnetzes auf einer Referenzfläche dokumentiert. Insgesamt kommt das Institut zu dem Ergebnis, dass ein Zusammenhang zwischen den Funden und dem Leitungsnetz auszuschließen ist. Sie weisen vielehr darauf hin, dass Benzolquellen vielfältig sein können (Quelle). Trotz dieser entdramtisierenden Ergebnisse wurde im Vorfeld duch die Medien von einem „Umweltskandal“ gesprochen. Dieser ist offensichtlich ausgeblieben, was aber weitestgehend verschwiegen wurde. Lediglich der NDR ließ sich zu einer Kurzmitteilung auf seinem Online-Portal herab. Selbstverständlich wäre es natürlich besser gewesen, wenn es zu keinem Austritt von Benzolgekommen wäre, nicht nur für das Image von RWE-Dea und der E&P-Industrie insgesamt.

* PE=Polyethylen

** E&P=Exploration und Produktion

Ein Kommentar zu RWE-Dea informiert über erfolgreichen Fortgang von Benzolsanierungen

  • Dirk Weißenborn sagt:

    RWE-Dea und die übrigen tätigen E&P Unternehmen sollten der Betriebssicherheit Ihrer obertägigen Leitungssysteme in Zukunft noch wesentlich mehr Aufmerksamkeit schenken. Das Ziel muß lauten: Keine noch so geringen Verschmutzungen im Zusammenhang mit der Erdgasförderung!

    Ob die haltlosen und von sehr geringem Sachverstand gekennzeichneten Panikmeldungen verschiedener BI’s dann endlich von der Bildfläche verschwinden, kann dennoch bezweifelt werden. Dort will man eben „glauben“.

    Benzol ist sogar in Lebensmitteln (Getränken) nachgewiesen worden, wenn auch in geringen Mengen. Dies stellt wegen der unmittelbaren oralen Aufnahme das größere Gesundheitsrisiko dar, Im Grundwasser muß zudem von einem enormen Verdünnungseffekt bezüglich des Benzols ausgegangen werden. Ohnehin ist mit Grundwasser im Fall von Völkersen nur das allererste, oberste, meist geringmächtige Stockwerk stellenweise betroffen gewesen. Dies ist nicht das Grundwasserstockwerk, aus dem das Trinkwasser stammt!

    Ein Brand auf einer Ackerfläche oder in einem Wald hinterläßt garantiert Benzol und Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK’s) im Boden.

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