Wiedererschließung Börger – Testförderung verläuft positiv

Zwischen 1977 und 2003 wurde aus der Lagerstätte Börger/Werlte Erdöl gewonnen. Zehn Jahre später wurde im Rahmen eines sogenannten „Farm-In“-Projektes zwischen GDF-Suez E&P Deutschland GmbH (GDF SUEZ) und der PRD Energy GmbH (PRD) beschlossen, die Wiederaufnahme der Förderung zu prüfen.

Dazu wurde aus der noch offenen Bohrung „Börger 7“ ab Sommer 2013 bis in den Herbst eine Ablenkung gebohrt (siehe Bild links). Die Ablenkung wurde bis in die Horizontale gebracht und der Speicherhorizont nach Angaben von PRD auf einer Länge von 485 Metern aufgeschlossen. Beim Zielhorizont handelt es sich um den jurassischen Obermalm in einer vertikalen Teufe von 1.800 Metern. Das Speichergestein ist ein stark geklüfteter dolomitischer Sandstein mit Einbettungen von Tonschiefer und Anhydrit.

Inzwischen befindet sich die Bohrung im Teststadium (seit 24.02.2014) . Um den Zufluss zum Bohrloch zu ermöglichen waren keine Stimulationsmaßnahmen notwendig. PRD berichtet weiterhin, das zwischen dem 24. Februar und 3. März 2014 2.285 Barrel Erdöl gewonnen werden konnten (∅ 294 Barrel pro Tag).

Auch die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZonline) berichtet über die Testförderung. Nach diesem Bericht spricht der Projektleiter von GDF-Suez, Michael Buchmann, von einer Förderrate von 30 m³ Nassöl pro Tag (also inklusive Lagerstättenwasser). Über den Wasseranteil werden im Artikel keine Angaben gemacht. Buchmann wird mit den folgenden Worten zitiert:

Die Menge übertrifft unsere Erwartungen

In der Testphase wird das gewonnene Lagerstättenmedium, ein Gemisch aus Erdöl, Erdölbegleitgas und Lagerstättenwasser zunächst in einen Tank geleitet. Dort werden die Phasen voneinander getrennt. Anschließend wird das Öl in zwei weitere, je 90 m³ fassende Tanks geleitet und per Tanklastzug zu einer Aufbereitungsstation gebracht, so dass es anschließend in einer Raffinerie verarbeitet werden kann. Das anfallende Gas wird in einem geschlossenen System verbrannt. Ob das Gas zukünftig anderweitig genutzt werden kann, wird geprüft.

Inzwischen wird der „mannlose Betrieb“ getestet. Geplant ist, dass die Anlage ab Mitte April 2014 selbstständig läuft. Sollte es zu Störungen kommen, würde die Anlage über eine Prozesssteueranlage selbsständig abgeschaltet. Außerdem werden die Ergebnisse der Bohrung sowie die der zuvor durchgeführten 3D-Seismik „Hümmling“ ausgewertet. Aus den Ergebnissen der Auswertung soll bis Jahresende ein Plan zum weiteren Vorgehen erstellt werden. Es wäre durchaus möglich, das weitere Bohrungen folgen.