Dr. Wrede (Geologischer Landesdienst NRW): Erkundung unkonventioneller Vorkommen notwendig für Entscheidungsgrundlagen

Dass der internationalen sowie speziell nationalen Klima- und Energiepolitik kritisch gegenüberstehende Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) veranstaltete am 17.10.2014 die 8. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK-8). Neben anderen Vorträgen wurde auch ein Fachvortrag zum nach wie vor intensiv diskutierten Hydraulic Fracturing („Fracking“) gehalten. Als Referent fungierte Dr. Volker Wrede vom Geologischen Landesdienst Nordrhein-Westfalen (NRW).

In Nordrhein-Westfalen (NRW) werden neben Niedersachsen umfangreiche unkonventionelle Erdgaslagerstätten in Tonschiefern mit hohen Anteilen organischer Substanz (Schiefergas) sowie in Kohleflözen (Coal Bed Methan, CBM) vermutet. Doch aufgrund der Debatte um das Hydraulic Fracturing in Deutschland sind aufgrund eines von der rot-grünen Landesregierung von NRW erlassenen, vermutlich rechtwidrigem Moratorium* derzeit sämtliche Erkundungsmaßnahmen dieser Vorkommen auf Eis gelegt. Trotz der ablehnenden Haltung der Landesregierung gegenüber dem Hydraulic Fracturing legte Dr. Wrede bereits einleitend zu seinem ausführlichen Vortrag großen Wert darauf, offiziell als Vertreter der Bergbehörde des Landes NRW aufzutreten.

Wrede hat seinen Vortrag folgendermaßen gegliedert (Anmerkungen in ( ) durch Erdöl und Erdgas in Deutschland):

  • Was sind unkonventionelle Lagerstätten? (Erläuterung, was unter Schiefergaslagerstätten, Kohleflözgaslagerstätten, Tightgas-Lagerstätten zu verstehen ist)
  • Wirtschaftliche Bedeutung ( Bedeutung von Erdgas nicht nur als Energierohstoff)
  • Unkonventionelle Erdgasvorkommen in Deutschland (Abschätzung der Erdgaspotenziale insbesondere in Schiefergas- und Kohleflözgaslagerstätten)
  • Neue bzw. weiter entwickelte Techniken (detaillierte Erläuterung der Fractechnik, Kombination aus Horizontalbohrungen und Hydraulic Fracturing)
  • Mögliche Risiken aus geowissenschaftlicher Sicht (insbesondere dem Risiko der Grundwasserverschmutzung durch Fracfluid, das über geologische Wegsamkeiten aufsteigt, wird widersprochen, Erläuterungen an Fallbeispiel Bohrung „Oppenwehe 1“ (siehe Foto)
  • Untersuchungsbedarf und aktueller Stand

Dr. Wrede kommt am Ende seines Vortrages zu folgendem Schluss:

Die Erkundung der Vorkommen ist notwendig, um die erforderlichen Entscheidungsgrundlagen zu gewinnen – zur Zeit sind aber alle Erkundungsmaßnahmen politisch gestoppt.

Den gesamten Vortrag gibt es bei EIKE zu sehen: EIKE 8. IKEK – Hydraulic Fracturing in Deutschland – Die Risiken aus geowissenschaftlicher Sicht – Dr. V. Wrede

* Prof. Dr. Werner Frenz, „Die Moratorien der Bundesländer gegen Fracking sind eindeutig rechtswidrig“,  Professor für Bergrecht an der RWTH Aachen inIm Umweltbundesamt bröckelt der Widerstand gegen Fracking“, Wirtschaftswoche 28.06.2014