Erdöllagerstätte Römerberg unter Speyer: Neue Bohrung geplant

Erdöllagerstätte Römerberg: Bohrung Römerberg 1

Vor etwa 14 Jahren begab man sich im Stadtgebiet von Speyer auf die Suche nach tiefliegenden geothermischen Potenzialen. Zur Überraschung der Beteiligten ist in Schichten des Buntsandsteins Erdöl entdeckt worden. Aus diesem Zufallsfund wurde schließlich ab 2008 die Erdöllagerstätte Römerberg entwickelt. Sie soll nun mit einer neuen Bohrung weiter erkundet werden.

Erdöllagerstätte Römerberg – Wie alles begann

Erdöllagerstätte Römerberg: Betriebsplatz II, Bildquelle: Google Earth

Wie einleitend erwähnt, begab sich im Jahr 2003 ein Unternehmen auf die Erkundung tiefer geothermaler Potenziale unter dem Stadtgebiet von Speyer. Doch anstelle heißen Wassers stieß das Unternehmen auf Erdöl. Da die Palatina GeoCon GmbH und Co. KG (Palatina GeoCon) über keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet der Erdölgewinnung verfügte, bedurfte es eines kompetenten Partners. Palatina GeoCon fand diesen in Gaz de France-Suez E&P Deutschland GmbH mit Sitz in Lingen, heute unter ENGIE E&P firmierend.

Im Jahr 2008 wurde zur Bestätigung des Erdölfundes die Explorationsbohrung „Römerberg 1“ abgeteuft, die ebenfalls auf Erdöl stieß. Kurz darauf folgte von einem anderen Platz aus die Bohrung „Römerberg 2“. Diese war genauso erfolgreich. Bereits 2010 produzierte die Erdöllagerstätte Römerberg mehr als 70.000 Tonnen aus diesen beiden Bohrungen Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2010. 2012 wurde mit über 181.000 Jahrestonnen aus ebenfalls nur zwei Förderbohrungen ein zwischenzeitlicher Höhepunkt erreicht Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2012.

Danach stabiliesierte sich die Förderung trotz Inbetriebnahme neuer Bohrungen (insgesamt 4 Fördersonden) auf diesem Niveau, bzw. ging leicht zurück. Hintergrund ist, dass der Abtransport des Erdöls mittels Tanklastzügen begrenzt ist. Entsprechend beantragte das Konsortium die Genehmigung eines Vorhabens, welches einen Pipelinetransport zu einer zentralen Aufbereitungsanlage beinhaltete. Der aktuelle Projektstatus ist dem Verfasser unbekannt. Jedoch ist das Vorhaben zumindest zwischenzeitlich verworfen worden.

Entwicklung der Erdöllagerstätte Römerberg wird fortgesetzt

Erdöllagerstätte Römerberg: Betriebsplatz I, Bildquelle: Google Earth

Dennoch setzt das Konsortium aus Palatina GeoCon und ENGIE auf eine Fortsetzung der Feldesentwicklung. In einer Pressemitteilung der ENGIE vom 31.01.2017 ist zu entnehmen, dass im Februar 2017 mit einer neuen Bohrung, der „Römerberg 5“, begonnen wird Erdölfeld Speyer: Nächste Bohrung geplant. Diese soll am Betriebsplatz II angesetzt werden. Von dort aus wurden bereits fünf weitere Bohrungen seit 2009, beginnend mit der „Römerberg 2“, abgeteuft. Dieser befindet sich im Nordosten von Speyer, unmittelbar neben einem Kiestagebau. Zwei weitere Bohrungen, u.a. die Bestätigungsbohrung „Römerberg 1“ sind vom Betriebsplatz I abgeteuft worden. Betriebsplatz I ist in einem Gewerbegebiet im Nordwesten der Stadt situiert.

Zum Einsatz kommt die Bohranlage VDD 370.2 der DrillTec GUT GmbH Großbohr- und Umwelttechnik, Deggendorf (DrillTec). Das ist wenig verwunderlich, da dieses Unternehmen ebenso wie die Palatina GeoCon zur Firmengruppe Max Streicher gehört. Demnach ist es wieder einmal den Speyerern nicht vergönnt, eine klassische Bohranlage mit Gittermast zu bestaunen. Lediglich im Zuge der Bohrung „Römerberg 2“ kam eine solche klassische Anlage zum Einsatz.

Ziel der Bohrung sind ebenfalls wie zuvor Schichten des Buntsandstein in 2.400 Metern vertikaler Tiefe. Da der Zielpunkt jedoch nicht mittels einer senkrechten Bohrung erreicht werden kann, hat der Bohrpfad eine Gesamtlänge von ca. 2.900 Metern.

Mehr bleibt über das Vorhaben nicht zu sagen, außer ihm das obligatorische bergmännische „Glück Auf!“ zu wünschen. Weitere Informationen gibt es unter den angeführten Links.

Artikelfoto: Erdölproduktionsbohrung „Römerberg 1“, Bildquelle: BVEG e.V.