Central European Petroleum plant 3D-Seismik in Märkische Heide

Die Central European Petroleum GmbH, welche seit den späten 2000er Jahren in Mecklenburg-Vorpommern sowie Brandenburg nach Kohlenwasserstoff-Vorkommen sucht, konnte im vergangenen Jahr einen ersten Erfolg vermelden. Mit der Bohrung „Guhlen 1a“ stieß die in Berlin ansässige Firma auf ein Erdgas-Kondensat-Erdöl – Vorkommen in Südostbrandenburg. Testarbeiten ergaben ein Potenzial von 1.670 boe (Barrel of Oil Equivalent) pro Tag. Nun soll das Kohlenwasserstoff-Potenzial im Umfeld der Fundbohrung mittels 3D-seismischer Untersuchungen, welche ein detailliertes Abbild des geologischen Untergrundes generieren, weiter erkundet werden.

Langer Weg zum Erfolg für Central European Petroleum

Luftbild des Bohrplatzes der Bohrung „Guhlen 1/a“. Bildquelle: GoogleMaps

Die Erkundung von Erdöl- und Erdgasvorkommen ist kein simples Unterfangen. Insbesondere im sehr gut erkundeten Deutschland ist die Entdeckung neuer ausbeutungswürdiger Vorkommen zusätzlich durch die komplizierten geologischen Bedingungen alles andere als erfolgreich. Das gilt auch für die Erkundung in der Nachbarschaft bekannter Lagerstätten, worauf die Central European Petroleum GmbH (CEP) ihren Fokus gelegt hat.

So konnte trotz intensiver Vorarbeiten keine der drei in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführten Explorationsbohrungen eine wirtschaftlich gewinnbare Erdöl- oder Erdgaslagerstätte nachweisen. Während zwei Bohrungen auf der insel Usedom inzwischen aufgegeben worden sind, steht das Ergebnis der zuerst abgeteuften Bohrung „Barth 11“ bei Ribnitz-Damgarten noch aus.

Erfolgreicher verlief hingegen die Exploration in Südostbrandenburg im Raum Lübben. Die aus der zunächst nicht fündigen Stammbohrung „Guhlen 1“ abgeteufte Ablenkung „Guhlen 1a“ traf auf das eingangs erwähnte Vorkommen. Eine zweite Bohrung und deren Ablenkung („Märkische Heide 1/1a“) erbrachte jedoch auch nicht den erhofften Erfolg. Die letztendlich wohl erfolgreiche Erkundungsgeschichte von CEP in Südostbrandenburg kann hier nachgelesen werden: Bewilligung „Guhlen“ zur Erdöl-Erdgasförderung an CEP erteilt

3D-Seismik dient Präzisierung der bereits gewonnenen Erkenntnisse

ITAG-Rig 30 auf Erdölexplorationsbohrung „Märkische Heide 1“. Foto: Steven Arndt

Bereits zu Beginn der Erkundungsarbeiten, im Herbst 2013 führte CEP auf 275 Quadratkilometern die ersten großflächigen 3D-Seismikmessungen auf einem Gebiet der zwei Gemeinden Märkische Heide und Schwielochsee durch (Seismik Lübben). Die jetzigen seismischen Arbeiten dienen der Ergänzung und Erweiterung der schon vor fünf Jahren durchgeführten seismischen Messungen und der Erkundungsbohrungen in der Gemeinde Märkische Heide laut eines Artikels der Lausitzer Rundschau.

Während in einigen anderen Gebieten Deutschlands teilweise auch von Seiten der Gemeinden massiv Stimmung gegen die Erkundung von Erdöl-Erdgas-Lagerstätten gemacht wird, hat die Gemeindevertretung der Gemeinde Märkische Heide hat dem Vorhaben während ihrer Sitzung kürzlich einstimmig zugestimmt (Artikel Lausitzer Rundschau).

Betroffen von den Erkundungsarbeiten sind die Gemarkungen Groß Leine und Klein Leine. Von den vibrationsseismischen Arbeiten werden die Anwohner jedoch nichst mitbekommen. Denn die Impulsgebung mittels Vibrationsfahrzeugen wird abseits der Wohnbebaung durchgeführt. Lediglich Geophone zum Empfang der reflektierten Schallwellen werden in den genannten Ortschaften ausgelegt. Mit den seismischen Arbeiten ist nicht vor 2019 zu rechnen. Anwohner der betroffenen Ortschaften werden zuvor in Kenntnis gesetzt.

 

Artikelfoto: Vibroseismikfahrzeug des polnischen Unternehmens Geofisyka Torun bei einer Informationsveranstaltung der Wintershall 2014 in Barnstorf. Foto: Steven Arndt

3 Kommentare zu Central European Petroleum plant 3D-Seismik in Märkische Heide

  • Walter Stephan sagt:

    Als ich in der Lausitzer Rundschau (online-Ausgabe vom 02.02.2018) las, dass die Gemeindevertretung Märkische Heide am 05.02.2018 zum Hauptbetriebsplan der CEP GmbH für reflexionsseismische Messungen im Aufsuchungsfeld Lübben/Lieberose beraten und beschließen wird, war ich ziemlich sicher, dass es eine offene und sachliche Beratung geben wird; denn weder die Bürgermeisterin noch die Gemeindevertretung hatten sich in der Vergangenheit von unsachlichen Störversuchen von außerhalb beeinflussen lassen. Und so können wir uns darauf freuen, dass die CEP GmbH, wie wir es von dieser Firma kennen, unter umfassender Einbeziehung der Bevölkerung, also der Einwohner der betroffenen Gemeinden, die Arbeiten vorbereitet und durchführt.

    Mir bleibt nur, der CEP GmbH mit einem herzlichen Glück Auf! viel Erfolg zu wünschen und zu hoffen dass die Firma auch zu uns nach Mecklenburg-Vorpommern zurückkehrt.

  • Sven Friedrich sagt:

    Und wir werden versuchen, weitere Arbeiten der CEP im Landschaftsschutzgebiet Schwielochsee zu verhindern. Die Gemeindevertretung hat kürzlich – einstimmig – gegen eine Zustimmung zu weiteren Bohrungen im Herbst 2018 gestimmt. Und es gibt endlich eine Bürgerinitiative, die das Erholungsgebiet schützen will. Die Bürger der Gemeinden wurden bislang fast durchgängig im Dunkeln gelassen, haben aber nun endlich die Hängematten verlassen und engagieren sich. Ich bin zuversichtlich, dass die CEP den Gegenwind spüren wird.

    1. SAR sagt:

      Und wir werden versuchen, weitere Arbeiten der CEP im Landschaftsschutzgebiet Schwielochsee zu verhindern.

      Mit welchen Methoden das versucht wird, nämlich anonym Flyer in Briefkästen zu werfen, auf denen irgendwelcher Unsinn verbreitet wird und als Referenz besonders dramatisierende Fernsehberichte des NDR bzw. MDR angegeben werden, wissen wir. Artikel dazu folgt.

      Die Gemeindevertretung hat kürzlich – einstimmig – gegen eine Zustimmung zu weiteren Bohrungen im Herbst 2018 gestimmt.

      Kann sie durchaus tun, nur hat sie keinen Einfluss auf das Genehmigungsverfahren. Wissen Sie, wir sind ein Rechtsstaat, in dem sich Genehmigungsbehörden an die jeweils gültigen Vorschriften und Gesetze zu halten haben.

      Die Bürger der Gemeinden wurden bislang fast durchgängig im Dunkeln gelassen, haben aber nun endlich die Hängematten verlassen und engagieren sich.

      Wir wissen, dass dem nicht so ist. CEP hat von Anfang an auf umfassend Bürger und Politik informiert, sowohl vor Ort als auch auf deren Website.

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