DEA bereitet Bohrung „Völkersen-Nord Z7a“ vor

Erdgasfeld Völkersen: Bohranlage T-160 im Einsatz

Erst 2015 ist bei Grasdorf die Erdgasproduktionsbohrung „Völkersen-Nord Z7“ im Bereich der gegenwärtig produktivsten Erdgaslagerstätte Deutschlands niedergebracht worden. Der Ansatzpunkt der Bohrung befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Bohrung „Völkersen-Nord Z6a“, deren Stammbohrung 2012 und deren geologische Ablenkung erst im vergangenen Jahr abgeteuft wurde. Nun soll auch die erstbezeichnete Bohrung zur „Völkersen-Nord Z7a“ abgelenkt werden. Das kündigt der Betreiber der Lagerstätte, die Deutsche Erdöl AG (DEA) in einer aktuellen Mitteilung an.

Stammbohrung wird zunächst teilverfüllt

DEA-Bohranlage T-160 bei einem Einsatz im Erdgasfeld Völkersen/-Nord. Foto: Steven Arndt, Mai 2013

In einem ersten Schritt wird das Bohrloch von den erdgasführenden Sandsteinen des Rotliegenden (Unterperm) getrennt. Dazu werden mehrere Stopfen gesetzt sowie druck- und hochtemperaturbeständiger Spezialzement in den zu verfüllenden Abschnitt eingebracht. Insgesamt wird die Bohrung auf 3.500 Meter zurückzementiert.

Für diese Arbeiten werden auf dem Betriebsplatz der „Völkersen-Nord Z7“ unter anderem eine Arbeitsbühne, Container und ein mobiler Teleskopkran aufgestellt. Dieser Kran hält eine längliche Schleuse, durch welche die eingesetzten Werkzeuge und Materialien sicher in die Bohrung ein- und ausgeführt werden können.

Voraussichtlich ab August diesen Jahres soll schließlich die Bohrung „Völkersen Z7a“ aus 3.500 m über eine horizontale Distanz von 600 m in Richtung Südwest wieder bis in 5.000 m vertikale Teufe abgelenkt werden.

Notwendigkeit der „Völkersen-Nord Z7a“

Pfade ausgewählter Bohrungen im Feld Völkersen/-Nord. Datengrundlage NIBIS-Kartenserver des LBEG. Grundkarte GoogleEarth. Erstellt von M. Stahmann. „Target“ = Endpunkt.

Laut DEA ist die Ablenkung der Stammbohrung nach nur drei Jahren aus folgendem Grund erforderlich: Aus dem mit der ursprünglichen Bohrung angetroffenen Lagerstättenbereich konnte nicht die seinerzeit prognostizierte Fördderleistung erzielt werden. Deshalb entschloss sich das Unternehmen die Bohrung außer Produktion zu nehmen und in ein anderes Compartment abzulenken.

Ein ähnliches Schicksal war übrigens der unmittelbar benachbarten Bohrung „Völkersen-Nord Z6“ beschieden. Auch diese wurde nach wenigen Produktionsjahren außer Betrieb gesetzt und als „Völkersen-Nord Z6a“ auf einen anderen Lagerstättenteil niedergebracht. Auch andere Bohrungen im Feld sind, alerdings nach deutlich längerer Produktionsphase, auf andere zuvor unerschlossene Lagerstättenbereiche abgelenkt worden.

Diese Vorgehensweise hat mehrere Vorteile: Zunächst muss kein neuer Bohrplatz errichtet werden, was die Inanspruchnahme neuer Flächen obsolet macht. Als Zweites muss nur ein Teil der Bohrung komplett neu erstellt werden, was für den Betreiber einen erheblichen Kostenvorteil bedeutet. Und als Drittes kann bereits vorhandene Infrastruktur wie eine bereits vorhandene Erdgasaufbereitungsanlage sowie eine vorhanden Pipeline zur Fortleitung des Gases zu einem zentralen Sammelpunkt oder einer Einbindungsstation genutzt werden, was wiederum Eingriffe in den Landschaftshaushalt sowie Kosten reduziert.