„Anti-Fracking-Tag“: Rote Karte für den BUND!

Den heutigen 31. August haben die Anti-Erdgasförderungs-Bürgerinitiativen zum „Anti-Fracking-Tag“ auserkoren. Mit an Bord ist der Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der entgegen sämtlicher Studien, die zum Thema „Erdgasförderung aus unkonventionellen Lagerstätten“ in Deutschland erstellt wurden, ein Totalverbot des Hydraulic Fracturings fordert. 

Ohne zu lügen geht es nicht

Es beginnt schon damit, dass der BUND Hessen behauptet, dass die anberaumten Projekte „wirtschaftlich unsinnig“ seien. Nur wenn darüber schon vor Beginn eigentlicher Untersuchungsarbeiten (Exploration) Klarheit bestünde, stellt sich die Frage, warum dann Wirtschaftsunternehmen diese Projekte in Angriff genommen haben. Deutlicher wird die Lügerei in Form eines Zitates des Vorstandsmitgliedes Rudolf Schäfer: „Inwieweit die Erdgasförderung mittels Fracking ohne Beeinträchtigung des Grundwassers und weiterer Umweltschäden erfolgen kann, ist völlig ungeklärt. Aus den USA und aus Norddeutschland, wo das Verfahren bereits angewendet wird, sind zahlreiche Störfälle bekannt.“ Sicherlich gab es im Zusammenhang mit der Erdgasförderung auch in Niedersachsen Vorfälle, bei denen Schadstoffe ausgetreten sind. Nur haben diese Vorfälle nicht das geringste mit Hydraulic Fracturing zu tun und zweitens sind diese angeblich „zahlreichen“ Ereignisse auf die Betriebsgelände beschränkt oder auf das unmittelbare Umfeld von Leitungssystemen. Nach Feststellung der Schadensereignisse wurden umgehend Sanierungsmaßnahmen eingeleitet und weder Menschen noch Natur wurden dabei (dauerhaft) geschädigt. Und das im Gegensatz zu z.B. Biogasanlagen, die mehrfach gesamte Fließgewässer biologisch abgetötet haben. Dass die Erdgasgewinnung mittels Hydraulic Fracturings quasi ohne Beeinträchtigung des Grundwassers erfolgt, ist längst bewiesen. Lediglich ein einziger Fall gilt laut Brian Horsfield vom Geoforschungszentrum Potsdam als erwiesen. Und das bei 2 Millionen Fracmaßnahmen weltweit seit 1947 (Quelle)! Und was Deutschland betrifft, bestätigen sowohl Wissenschaft als auch Politik, dass es bei den hunderten von Fracmaßnahmen, allein über 300 in Erdgaslagerstätten, nie zu einem Umweltschaden oder gar zur Grundwasserkontaminierung gekommen sei. Siehe dazu eine Stellungnahme des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG) e.V. Dazu Vorstandsmitglied Klaus Bücherl: „Seit diese Technik in Deutschland eingesetzt wird, ist kein einziger Fall einer Grundwasserverunreinigung durch Fracking aufgetreten.“ (Quelle).  Selbst das durch B’90/Die Grünen geführte Umweltministerium in Schleswig-Holstein gesteht, dass es bei den Fracmaßnahmen in holsteinischen Erdölfeldern nie zu Umweltschäden kam. Dennoch wird das Verfahren ohne Sinn und Verstand und entgegen den eigenen Erkenntnissen als „umwelttoxisch“ bezeichnet. Insgesamt bleibt bis hier festzustellen, dass nicht ungeklärt ist, wie sich Verschmutzungen durch Hydraulic Fracturing vermeiden lassen, sondern stattdessen ungeklärt ist, wie die unterstellten Verschmutzungen erfolgen sollen. Es wäre also wünschenswert zu erfahren, wie Rudolf Schäfer dazu kommt, dass es durch Hydraulic Fracturing in Norddeutschland zu „zahlreichen“ Störfällen gekommen sei.

Und den Pfad der Panikmache und Lügerei jenseits wissenschaftlicher Evidenz wird weiter beschritten. Zunächst werden wieder die giftigen Substanzen angeführt, die entweder im Fracfluid enthalten sind oder aber angeblich durch das Fracverfahren gelöst werden sollen. Tatsächlich sind nach gegenwärtigem Stand 1 bis 2 Substanzen von Fracfluiden als „giftig“ eingestuft. Diese liegen aber in so geringer Konzentration vor, dass das Fracfluid als ungiftig eingestuft ist (Zur Zusammensetzung von Fracfluiden siehe Hydraulic Fracturing). Und sollten mit den gelösten giftigen Stoffen Quecksilber und Benzol gemeint sein, sei dem BUND an dieser Stelle erklärt, dass diese natürliche Komponenten des Erdgases sein können, aber nicht sein müssen und das diese unabhängig vom Fraccen vorkommen können. Dass z.B. in Solarpanels giftiges Cadmium verwendet wird oder bei der Gewinnung von Neodym, das in getriebelosen Windkraftanlagen verwendet wird, zahlreich Giftstoffe sowie radioaktive Substanzen anfallen und dadurch in China ganze Landstriche kontaminiert werden und dabei auch Menschen zu Schaden kommen, ignoriert der BUND einfach. Hier werden Parallelen zur Toleranz gegenüber nachgewiesenermaßen umweltschädlicher Biogasanlagen deutlich. Aber bei vermeintlicher „Ökoenergie“ kann man ja schon beide Augen zudrücken, während für Gewinnungsmethoden für fossile Energieträger mit weitaus geringerem Gefährdungspotenzial für Umwelt und Mensch ein Totalverbot eingefordert wird. Der gesamten verlogenen Argumetation wird schließlich die Krone aufgesetzt, indem der BUND behauptet, dass durch die Anwendung des Fracverfahrens „Erdstöße […] im Verfahren vermehrt auftreten und Immobilen an der Oberfläche beschädigen können.“. Tatsächlich sind Erdstöße im Zusammenhang mit Hydraulic Fracturing kaum bekannt und Schadensbeben sind noch nie aufgetreten. Stattdessen ist der wissenschaftliche Stand, dass Hydraulic Fracturing keine Bedeutung für die Erzeugung von Erdbeben hat (Quelle). Auch die Verschandelung der Landschaft wird angeprangert („erhebliche Infrastruktur“). Hier werden ebenfalls die Auswirkungen von „Ökoenergie“-Gewinnung ausgeblendet, gerade in Bezug auf Windkraft. Hierzu ist ein massiver Eingriff in die Landschaft notwendig, wie folgendes Foto beeindruckend beweist: http://www.panoramio.com/photo/89457999

Unwahrheiten auch auf einem Flyer, der zum Protest aufruft

Zum „Anti-Fracking-Tag“ rief auch der BUND Hessen auf. Dieses in Form eines roten Flyers, der eine rote Karte gegenüber dem in Kassel ansässigen Unternehmens „Wintershall“ darstellen soll. Dumm nur, BUND Hessen, dass Wintershall überhaupt keine Aktivitäten in Hessen plant, sondern lediglich historisch bedingt seinen Sitz in Kassel hat. Und auch ansonsten glänzt der Flyer mit Unwissen: Es werden dort eine Reihe von Aufsuchungs- und Fördergebieten der Wintershall aufgelistet und damit ein Zusammenhang zu Aktivitäten die in Verbindung mit dem Hydraulic Fracturing stünden, hergestellt. Nur ist die Auflistung in mehrfacher Hinsicht Unsinn: Eine Aufsuchungserlaubnis trifft keine Aussage über die Beschaffenheit der Lagerstätten, die aufgesucht werden sollen. Dabei ist noch nicht einmal klar, ob Lagerstätten überhaupt aufgespürt werden. Zudem werden Gebiete aufgelistet, in denen die Wintershall zwar aktiv ist, aber vorwiegend Erdöl fördert (ohne „Fracking“). Einige dieser Gebiete werden vom BUND dann einfach mal so in andere Bundesländer verlegt. Das rheinland-pfälzische Landau wird nach Bayern geschoben, das bayrische Bedernau nach Baden-Württemberg und an der Ruhr wird dann noch die Ortschaft „Mettheim“ erfunden (gemeint ist wahrscheinlich Mettmann). Das ist hochnotpeinlich für den BUND, unterstreicht aber die insgesamt minderwertige Qualität der Äußerungen zum Thema „Hydraulic Fracturing“.

Wintershall wehrt sich

Gegen die offensichtlichen Unwahrheiten, die der BUND streut, setzt sich das an den Pranger gestellte Unternehmen auf seinem Blog heimische-foerderung.de zur Wehr. Die Wintershall stellt zunächst klar, dass das Unternehmen in Hessen keine Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewinnung von Kohlenwasserstoffen durchführt und dieses auch nicht vorhat. Es wird weiterhin klargestellt, dass zwar, und das unter Zustimmung der Gemeinde Barnstorf,  ein Projekt geplant ist, wo Hydraulic Fracturing (Bohrung Düste Z10) angewendet werden soll, dass aber in Baden-Württemberg, Bayern sowie Nordrhein-Westfalen keine Fracmaßnahmen vorgesehen sind. Der Behauptung des BUND, Hydraulic Fracturing sei umweltgefährdend, wird ebenso widersprochen, und das zu Recht wie bereits weiter oben dargelegt und wie es auch von der Fachbehörde, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die sich seit 2011 bei weitestgehender Ignoranz der Öffentlichkeit mit unkonventionellen Kohlenwasserstoffen befasst und die zu dem Schluss kommt, dass Hydraulic Fracturing bei der Erschließung dieser Lagerstätten sicher eingesetzt werden kann (Quelle). Das wurde in einer gemeinsamen Stellungnahme mit den Staatlichen Geologischen Diensten zu den bisherigen Studien zur Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten (die allesamt mehr oder weniger deutlich kritisiert wurden) wiederholt deutlich gemacht (Quelle). Auch der Allgemeingültigkeistanspruch der Gegner (Wir sind dagegen, also ist es auch die gesamte Bevölkerung), dass die Unternehmen gegen den Willen der Bevölkerung fracen wollen, wird anhand einer repräsentativen Umfrage zurückgewiesen. Genaugenommen lügt hier der BUND nachweislich abermals und sollte sich (an dieser Stelle sei die kleine Polemik gestattet) das hinter die grünen Ohren schreiben, dass eine lautstarke Minderheit nicht im Recht ist. Schon gar nicht, wenn sie sich zur Durchsetzung ihres Anliegens unwahren Behauptungen bedienen muss.

Die Stellungnahme der Wintershall zu den Vorwürfen des BUND finden Sie hier: „Wintershall zur Fracking-Debatte: “Dialog statt Platzverweis!”