Erdölerkundungsbohrung „Märkische Heide 1“ – Bohrarbeiten haben begonnen
Der breiten Öffentlichkeit ist es kaum bekannt, dass in Brandenburg ohne Unterbrechung bereits seit den frühen 1960er Jahren Erdöl und Erdgas gefördert wird. Die Vorkommen sind jedoch selbst für inländische Verhältnisse klein. Dennoch geriet der Südosten des Landes in den vergangenen Jahren nach fast zwanzigjähriger Explorationsunterbrechung vor dem Hintergrund hoher Weltmarktpreise wieder in den Fokus von Explorations- und Produktionsunternehmen.
Zu diesen zählt auch das noch junge Unternehmen CEP Central European Petroleum GmbH (CEP) mit Sitz in Berlin, das bereits im Jahr 2012 die Bohrung „Guhlen 1“ ca. 50 Kilometer südöstlich von Berlin abteufen ließ. Weitere Aktivitäten erstreckten sich auf die Erkundung von Erdöllagerstätten in Vorpommern, wo bislang drei Bohrungen im Umfeld bekannter Vorkommen bzw. Lagerstätten niedergebracht worden sind.
Bereits im Mai 2015 gab CEP bekannt, dass eine weitere Bohrung unweit der „Guhlen 1“ folgen soll, welche mit „Märkische Heide 1“ bezeichnet ist. Mitte November informierte CEP die Öffentlichkeit über den Abschluss der Bohrplatzherrichtung. Der Beginn der Bohrarbeiten war also in Kürze zu erwarten. Den Start der Arbeiten gab CEP mit dem heutigen 3. Dezember 2015 bekannt.
Der Bohrprozess soll inklusive der Errichtung sowie des Abbaus der Bohranlage ca. 8 bis 10 Wochen in Anspruch nehmen und somit Anfang/Mitte Februar 2016 beendet sein. Nach Angaben von CEP soll die Endteufe der Bohrung 2.700 Meter betragen. Keine Angaben macht CEP zum Zielhorizont der Bohrung „Märkische Heide 1“, doch es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass es das Staßfurtkarbonat (Ca2) des Zechstein ist, da sämtliche Erdöllagerstätten in Brandenburg sind an das Ca2 geknüpft sind.
Sollte nach Erreichen der Endteufe der Zielhorizont wie erhofft ölführend angetroffen werden, können mehrwöchige Testarbeiten genauere Erkenntnisse über die Lagerstättenbeschaffenheit sowie das Fließverhalten des Erdöls liefern.
Anders als bei den bisherigen Bohrungen der CEP ist die ITAG aus Celle und nicht die KCA Deutag Kontraktor für die Bohrung „Märkische Heide 1“. Eingesetzt wird die Bohranlage ITAG-Rig 30.
Artikelfoto: Arbeiten zum Anschluss der Bohrung „Barth 11“ an die Lagerstätte. Bildquelle: CEP