Politiker äußern sich zum „Fracking“

In der abgelaufenen Woche haben sich mehrere Politiker zum Thema Schiefergasförderung, was medial inzwischen fälschlicherweise mit „Fracking“ synonymisiert wird, geäußert. Hier sollen die Statements von Gregor Gysi (Die Linke), der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) EU-Energiekommissar Günter Oettinger (CDU) sowie des ehemaligen Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer (CSU) kritisch beäugt werden.

Begonnen werden soll mit einer Facebook-Statusmitteilung von Gregor Gysi. Dieser häufig durch Sachkenntnis und rhetorische Finesse auffallende Politiker der Partei „Die Linke“ hat sich ablehnend zur Schiefergasgewinnung geäußert und dabei nicht auf die für ihn typische Polemik verzichtet. Sein Statement (LINK) soll hier abschnittsweise kommentiert werden:

Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht vor, Fracking in Deutschland weiter erforschen zu lassen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks schließt „wissenschaftlich fundierte Probebohrungen“ nicht aus.

Und das ist auch richtig so! Denn schließlich haben die Amtsvorgänger von Frau Hendricks über das Umweltbundesamt (UBA) eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Schluss kam bzw. empfahl, Demonstrationsprojekte zur Schiefergas- sowie zur Kohleflözgasgewinnung durchzuführen. Diese sollen dem Erkenntnisgewinn dienen. Sollte der Empfehlung nicht Folge geleistet werden, dürfte die Frage gestellt werden, warum überhaupt eine durch Steuergelder finanzierte Studie in Auftrag gegeben wird, wenn deren Ergebnisse schlichtweg ignoriert werden. Auf die wissenschaftlichen Defizite der UBA-Auftragsstudie und die dadurch womöglich überschätzten Risiken soll hier nicht weiter eingeangen werden, sondern stattdessen auf eine entsprechende Kritik der Staatlichen Geologischen Dienste zusammen mit der Budesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) verwiesen werden (LINK). Dazu nur soviel: Warum unterhält der Staat mit der BGR eine für die Rohstoffsicherung zuständige Behörde, wenn deren Fachkompetenz seitens der Politik quasi komplett ignoriert wir? Schließlich hat die in der Frage kompetente BGR eine Studie (LINK) zum Schiefergaspotenzial verfasst und dabei auch Umweltaspekte betrachtet, die zu einem anderen, erheblich weniger dramatischen Ergebnis kommt als die durch privatwirtschaftliche Unternehmen erstellte UBA-Studie.

Weiter ist bei Gysi zu lesen:

Beim Fracking wird eine mit giftigen Chemikalien versetzte Flüssigkeit unter hohem Druck in die Tiefe gepumpt, um das gastragende Gestein aufzubrechen.

Tatsächlich ist der Anteil an Chemikalien (ich bevorzuge den Begriff „Additive“, denn schließlich ist Wasser als Basis des Fluids auch eine Chemikalie) am Fracfluid sehr gering. Insbesondere bei dem für das Fracen von Tonsteinen genutzten „Slickwater“ liegt der Antel bei <0,5 %. Als giftig eingestufte Chemikalien stellen dabei einen nur geringen bis gar keinen Anteil dar. Und selbst bei gelierten Fracfluiden, die  in tiefliegenden Sandsteinen  Anwendung finden, bewegt sich der Anteil an giftigen Chemikalien nach aktuellem Stand bei 0,004%. Hierbei handelt es sich um Borax, das als Konservierungsstoff in Lebensmitteln zugelassen ist. Seine Gesamtmasse für die geplanten Fracmaßnahmen in der Tightgas-Bohrung Düste Z10 bei Barnstorf soll magere 30 kg (auf 563 Tonnen Wasser) betragen (LINK). Kein Vergleich zu den von der Gegnerschaft verbreiteten Tonnen giftig(st)er Chemikalien je Bohrung! Von diesen Fakten hat Herr Gysi bzw. dessen Berater offensichtlich keine Kenntnis.

In den USA wird Fracking seit 2005 großflächig eingesetzt und verursachte seitdem zahlreiche Unfälle wie Trinkwasservergiftungen, Explosionen und Erdstöße.

Hydraulic Fracturing wurde in den USA bereits seit 1947 eingesetzt. Viele Erdöl-/Erdgaslagerstätten auch außerhalb von Schiefergasvorkommen sowie auch außerhalb der USA konnten dadurch erst erschlossen werden (LINK). Trinkwasservergiftungen, Explosionen und Erdstöße, die unmittelbar auf die Anwendung des Fracverfahrens zurückzuführen sind, sind dabei nicht dokumentiert worden. Tatsächlich ist bei über 2 Millionen Fracmaßnahmen weltweit seit 1947 ein einziger Fall bekannt, bei dem ein einzelner Hausbrunnen durch Fracfluid kontaminiert wurde, dokumentiert und dieser noch weit vor 2005 (LINK 1, LINK 2). Explosionen sind nicht dem Fracverfahren zuzurechnen, sondern unzureichend gesicherten Bohrlöchern und Erdstöße stehen entweder im Zusammenhang mit der Volumenreduzierung von konventionellen Lagerstätten oder der Versenkung von Abwässern. Ersteres ist auch in Deutschland sehr wahrscheinlich der Fall gewesen und kommt in den Niederlanden regelmäßig vor, obwohl dort nicht gefract wird.

Fracking ist mit unverantwortlichen Risiken für Bevölkerung und Umwelt, insbesondere für das Trinkwasser, verbunden. Fracking in Deutschland muss gesetzlich verboten werden.

Nimmt man diese, mit Verlaub, lächerliche Argumentation als Basis für die Risikobewertung und den daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen, sollten als erstes mit sofortiger Wirkung sogenannte Biogasanlagen verboten werden. Denn im Gegensatz zum Hydraulic Fracturing stellen diese tatsächlich eine reale Gefahr für Gewässer, Umwelt sowie Menschenleben dar. Zuletzt ist folgender Fall bekannt geworden: Gülle-Flut hält Feuerwehr auf Trab Und das ist nur ein Beispiel von vielen, wie es auf dem befreundeten Science-Skeptikal-Blog nachzulesen ist (LINK).

Die Erschließung neuer Energieressourcen muss alle Technologien kategorisch ausschließen, die Menschen und Umwelt Schaden zufügen können.

Dann müssten gemäß der Forderung konsequenterweise umgehend sämtliche, gegenüber den auf fossilen Energieträgern basierenden, alternative Strom- und Wärme generierenden Anlagen verboten werden. Unfälle in/an Biogasanlagen verschmutzen häufig Gewässer und Böden, Windkraftanlagen führen zu Vogel- und Fledermausschlag und sind mit massiven Eingriffen in die Bodenstruktur verbunden und die Gewinnung der Rohstoffe von Solamodulen ist mit intensiven Eingriffen in die Natur verbunden.

Anstatt erforschen zu lassen, wie giftige Chemikalien ins Erdreich gepumpt werden, sollte die Bundesregierung schleunigst die sichere Endlagerung des Atommülls regeln.

Wie man Fracfluide in die kohlenwasserstoffführenden Lagerstätten einbringt, um dort Risse (Fractures) zu erzeugen, ist bereits seit langem erforscht. Was erforscht werden soll ist, ob die insgesamt ungiftigen Fracfluide tatsächlich in süßwasserführende Grundwasserleiter aufsteigen können. Allerdings zeigen die seit 1947 gewonnenen Erkenntnisse, dass es sich um ein Risiko handelt, das gegen Null tendiert.

In den letzten Tagen hat sich auch die bereits erwähnte neue Umweltministerin Barbara Hendricks bezüglich des Themas Hydraulic Fracturing oder eher der Schiefergasgewinnung geäußert. Aufgrund der Begriffsvermengung ist es für fachlich versierte Menschen leider nicht nachvollziehbar, ob das Fracverfahren gemeint ist oder die Schiefergasgewinnung, welche gerne medial mit „Fracking“ gleichgesetzt wird. Des Weiteren wird „Fracking“  bei DPA-Meldungen gerne auch als Erdgasgewinnung aus tiefen Gesteinsschichten definiert. So auch im Artikel, in dem Frau Hendricks sich ablehnend gegenüber der Schiefergasförderung oder eventuell auch des Hydraulic Fracturings äußert (LINK):

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat sich klar gegen das umstrittene Fracking zur Gasförderung aus tiefem Gestein ausgesprochen. „Wir haben in der Koalitionsvereinbarung festgehalten, dass wir Fracking nicht zulassen wollen, so lange es nur mit Chemikalien geht“, sagte sie der „Welt“ (Montag).

Fracmaßnahmen sind seit 1961 in Erdgaslagerstätten zugelassen worden. Schleißlich handelt es sich hierbei um eine international angewendete Standardmethode, um gering durchlässige Gesteinsschichten permeabler zu gestalten. Die Tiefe der Gesteinsschichten ist dabei irrelevant, weshalb die DPA-Definition „Fracking zur Gasförderung aus tiefem Gestein“ absoluter Nonsens ist. Hydraulic „Fracking“ Fracturing lässt sich durchaus auch ohne Zusätze (Chemikalien) durchführen. Nur ist dieses Verfahren ungeeignet, wenn Stützmittel zur Rissoffenhaltung verpumpt werden sollen. Dazu ist es zwingend erforderlich, die Eigenschaften des Wassers so zu verändern, dass das Verpumpen der Stützmittel möglich ist. Und das sind nun einmal Chemikalien! Will Frau Hendricks eventuell etwa auch die Körperhygiene unter Anwendung von Chemikalien unterbinden?  Schließlich sind diese häufig die selben, die sich auch in Duschgel, Deospray oder sogar Zahnpasta wiederfinden lassen.

Und selbst wenn der Einsatz von Chemikalien ausgeschlossen sei, „haben wir ein faktisches Moratorium“.

Aha! Und wo ist das gesetzlich festgeschrieben worden? Fracmaßnahme sind bis 2011 in Deutschland durchgeführt worden, um gering permeable Erdgas- sowie in geringerem Umfang Erdöllagerstätten durchlässiger zu machen. Seitdem ist aufgrund der Debatte keine weitere Fracmaßnahme mehr genehmigt worden, obwohl sich an der Gesetzeslage nichts geändert hat. Ein „faktisches Moratorium“ besteht also nicht, sondern lediglich eine Ausbremsung eines bewährten Verfahrens aus Furcht vor einer lautstarken faktenresistenten Minderheit.

In Deutschland sei die räumliche Gliederung eine andere als in den USA, betonte Hendricks. „Der Niederrhein ist nicht der Mittlere Westen.“

Das ist richtig. Die räumliche Gliederung in den USA ist eine andere als in Deutschland. Aber auch die Gesetzeslage unterscheidet sich deutlich. Nur findet Erdgasgewinnung nach Anwendung des Fracverfahrens in den USA durchaus auch in dichtbesiedelten Gebieten statt. Als Beispiel sei hier der Westteil von Fort Worth, Texas, genannt, wo sich die Förderplätze in unmittelbarer Nähe von Einfamilienhaussiedlungen befinden (Google Earth hilft weiter). Das wäre in Deutschland nicht genehmigungsfähig. Und ob am Niederrhein überhaupt Erdgas vorhanden ist, sollte durch die Wintershall erkundet werden. Jedoch wurde die Erkundung in Folge der „Fracking“-Hysterie ausgebremst. Soviel zu den wenig gehaltvollen Äußerungen von Frau Hendricks.

Zum Thema Schiefergasgewinnung hat sich in der vergangenen Woche auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder geäußert. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Statements dabei allerdings positiv (LINK):

Erste deutsche Firmen beginnen jetzt ihre Investitionsentscheidungen zu überdenken. Wenn zum Beispiel ein großer Chemiekonzern den Bau von drei Fabriken in den USA plant, tut er das nicht, weil ihm Deutschland gleichgültig wäre, sondern weil er im beinharten internationalen Wettbewerb mithalten muss. In der Konsequenz bedeutet das aber natürlich hierzulande den Verlust von Arbeitsplätzen. Hier muss die Politik gegenhalten. Von daher halte ich eine Erprobung von Fracking für vernünftig, wobei ich nicht glaube, dass Schiefergas in Westeuropa eine überragende Rolle einnehmen wird.

Dabei spielt Schröder wahrscheinlich auf BASF an, die darüber nachdenkt, künftig in den USA zu investieren. Dafür sind einerseits die durch den dortigen Schiefergasboom niedrigen Preise verantwortlich sowie die Verfügbarkeit des Rohstoffes Erdgas selbst (LINK). Eine Erprobung des „Frackings“ ist in Deutschland nicht notwendig, da sich dieses Verfahren längst bewährt hat. Nur muss sich zeigen, dass sich die Schiefergasproduktion, die nur nach Anwendung des Fracverfahrens möglich ist, überhaupt lohnt. Und dafür bedarf es Testprojekten, die in Deutschland derzeit leider auf Eis gelegt worden sind. Im letzten Satz macht Schröder seinem Spitznamen „Gas-Gerd“ dank seines Engagements beim russischen Erdgaskonzerns Gazprom alle Ehre. Selbstverständlich muss das europäische Schiefergaspotenzial kleingeredet werden. und dabei ist es irrelevant, ob er richtig liegt oder nicht.

Als nächstes meldet sich der ehemalige Verkehrsminister Peter Ramsauer zu Wort bzw. beantwortet ene an ihn gerichtete Frage zur Schiefergasgewinnung. Diese wird wiederum mit „Fracking“ synonymisiert. Die an ihn gestellte Frage lautet:

Fracking ist vernünftig?

Und wird beantwortet mit:

Wir dürfen uns der Schiefergasförderung nicht mehr entgegenstellen, sondern müssen die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben. Ich warne davor, dass wir unseren Wohlstand aus ideologischen Gründen verspielen. Beim Fracking sind jetzt die Bremser am Werk. Die Bremsklötze müssen weg.

Dieser Aussage kann man nur zustimmen. Denn sachlich betrachtet ist die Ablehnung der eventueller Gewinnung bisher nicht nutzbarer fossiler Energierohstoffe häufig ideologisch begründet. So erfährt man auf der Seite der „Korbacher Resolution gegen Fracking“ als Begründung für das Fracverfahren u.a. folgendes (LINK):

Ein konsequentes Umsetzen der politisch beschlossenen Energiewende, d.h. Abkehr von fossilen Brennstoffen, Ausbau der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

Es geht u.a. also um die sofortige Abkehr von fossilen Energierohstoffen. Leider sind weder bei den unterstützenden Bürgerinitiativen noch anderen ablehnenden Personen und Gruppierungen umsetzbare Alternativlösungen für die Substitution fossiler Energieträger auzumachen. Dass diese entwickelt werden müssen, steht außer Frage. Nur kann Lösung A nicht durch Lösung B ersetzt werden, solange letztere sich noch Entwicklungsstadium befindet. Dass Wind und Sonne als Stromlieferanten nach derzeitigem Stand der Technik aufgrund ihrer Votalität für eine stabile Versorgung ungeeignet sind, lässt sich mit simpler Logik begründen. An dieser Stelle möchte ich auf den Science-Skeptikal-Blog sowie auf EIKE verweisen, wo z.B. mit Fred F. Müller und anderen fachlich kompetente Autoren wertvolle unideologische Aufklärungsarbeit leisten.

Zwar sehe ich es persönlich nicht so, dass eine inländische Gewinnung von Schiefergas zu sinkenden Erdgaspreisen führt, aber ein gewisses Maß an Unabhängigkeit könnte durchaus erreicht werden. Das zu verifizieren ist nur möglich, indem Erkundungsbohrungen durchgeführt werden. Diese wurden 2008 in Angriff genommen, liegen aber seit 2011 auf Eis. Dafür sind die Bremsklötze verantwortlich, und die gehören weg!

Als letztes soll ein Statement des ehemaligen baden-würthembergischen Ministerpräsidenten und derzeitigen EU-Komissars für Energie, Günter Oettinger, betrachtet werden. Auf die Frage in einem Interview der Freien Presse (LINK)

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat der umstrittenen Schiefergas-Fördermethode Fracking mit Blick auf die kleinteilige Besiedlungs- und Wirtschaftsstruktur eine Absage erteilt. Ist das richtig?

antwortete er:

Wir haben in den USA eine Revolution durch Schiefergas erlebt, die für unsere Industrie das Risiko eines Wettbewerbsnachteils birgt. Die nächste wird in China stattfinden. Ich sage nicht, dass wir in riesige Produktionsmengen einsteigen sollten. Aber wir sollten uns die Option bewahren und in Demonstrationsprojekten beobachten, dass Trink- und Grundwasser dadurch nicht gefährdet werden. Ich würde nicht Fragen aus dem Bauch raus beantworten, sondern Anlagenbauern, Geologen und Wasserwirtschaftlern eine Chance geben, dies zu entscheiden. Hätten wir einst die gleiche Skepsis gehabt, hätte Carl Benz das Auto nicht auf die Straße gebracht.

Wieder wird „Fracking“, was von Hydraulic Fracturing abgeleitet ist, in der Frage mit Schiefergasgewinnung gleichgesetzt.  Was die von Frau Hendricks in die Debatte eingeworfene Besiedlungstruktur in Hinblick auf die Bevölkerungsdichte betrifft, wurde bereits weiter oben mit Verweis auf die unterschiedlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen in den USA und hier in Deutschland diskutiert.

Somit kann Herrn Oettinger nur zugestimmt werden, dass Demonstrationprojekte durchgeführt werden sollten. Dabei ist der Verfasser der Ansicht, dass es dieser Projekte nicht wirklich bedürfte. Denn schließlich sind die geologischen Bedingungen in den höffigen Schiefergasgebieten des Wealden und des jurassischen Posidonienschiefers durchaus bekannt. Diese befinden sich in einem Gürtel zwischen dem Emsland und Braunschweig, wo bereits seit über 60 Jahren zahlreiche Tiefbohrungen auf Erdöl- und Erdgasvorkommen abgeteuft worden sind. Dadurch sind auch die potenziellen Schiefergasvorkommen in den genannten Formationen bekannt bzw. nicht gänzlich unbekannt. Nicht umsonst teufte die ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) ab 2008 bis 2011 erste Erkundungsbohrungen in diesem Gürtel ab. Eine dieser Bohrungen (Schlahe 1) wurde unmittelbar neben der Erdgasbohrung Barenburg Z1 abgeteuft und durchörterte den Randbereich der Erdöllagerstätte Barenburg. Eine weitere Bohrung soll(te) aus einer bestehenden nicht fündigen Erdgasbohrung auf eine konventionelle Lagerstätte aus dieser auf den flacheren und jüngeren potenziellen Schiefergasträger abgelenkt werden (Bahrenborstel Z14b). Es ist in diesem Fall also davon auszugehen, dass die EMPG Kenntnis von der geologischen Situation vor Ort hat.

Es ist erschreckend, wie wenig Politiker mit dem Kenntnisstand sowohl was die Schiefergas- aber auch Kohleflözgasressourcen betrifft, vertraut sind. Davon nicht ausgenommen ist das anscheinend nicht vorhandene Wissen des Fracverfahrens. Anders lassen sich die z.T. abenteuerlichen Argumente gegen das Verfahren nicht erklären. Immerhin lassen die Herren Schröder, Oettinger sowie Ramsauer eine begrüßenswerte Offenheit gegenüber der Erkundung einheimischer Schiefergaspotenziale erkennen.

Ein Kommentar zu Politiker äußern sich zum „Fracking“

  • Dirk Weißenborn sagt:

    Niemandem fällt auf, dass es für Herrn MdB Gysi eigentlich zu spät ist, den „Öko“ zu mimen. Oder gibt es wenigstens begründete Hinweise auf eine schon früh in seiner eigenen Sozialisation angelegte „ökologische“ Grundhaltung?

    Während des Formungsprozesses PDS-Die Linke wurde denen doch irgendwann klar, dass allein mit einer sozialen (oder sozialistischen) Ausrichtung dieser Partei unter gegenwärtigen Umständen bei Wahlen nicht viel zu holen wäre. Die ökologistische Schiene war schon von den Grünen besetzt. Also musste man versuchen, die Grünen auf diesem Gebiet am besten noch zu überholen.

    Wenn ich mir die Kommentare auf seiner im obigen Beitrag verlinkten Facebookseite anschaue, so erkenne ich Wortmeldungen, die hart am Rande des Gewaltaufrufs gegen die Kohlenwasserstoffindustrie entlanglaufen.

    Das scheint den Herrn „Musterdemokraten“ Gysi aber nicht zu stören.

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