Weitere Bohrarbeiten im Erdgasfeld „Völkersen“ stehen bevor

Im Jahr 1992 wurde mit der Bohrung „Völkersen Z1“ zum bislang letzten Mal ein wirtschaftlich sehr interessantes Erdgasvorkommen in Deutschland entdeckt. Seitdem wurden ca. 20 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Sandsteinen des Rotliegenden in ca. 4.800 Metern Tiefe gewonnen. Am 17.06.2015 kündigte der Betreiber des Feldes, die Deutsche Erdöl-AG (DEA) eine weitere Bohrung an.

Dabei wird es sich genaugenommen nur zum Teil um eine völlig neue Bohrung handeln, da der neue Bohrpfad eine Ablenkung aus der bestehenden Bohrung „Völkersen Z8“ darstellt. Diese Bohrung steht seit 2006 in Produktion. Aufgrund stark verringerter Zuflussraten hat sich das Unternehmen entschieden, die Förderung aus dem gegenwärtigen Drainagebereich aufzugeben.

Zunächst werden Baumaßnahmen auf dem Bohrplatz durchgeführt. Dazu zählen unter anderem die Anpassung der Platzentwässerung, sowie aufgrund der relativen räumlichen Nähe zur Wohbebauung der Aufbau einer 10 Meter hohen Lärmschutzwand.

Um die Ablenkung durchzuführen, wird zunächst der unterste Bereich des bestehenden Bohrpfades verfüllt. Dazu werden als Erstes mittels Metallstopfen, die mit hochfesten, temperaturbeständigen Dichtungen ausgestattet sind, die erdgasführenden Sandsteine abgesperrt. Anschließend werden die Stopfen durch Spezialzement von mehreren Metern Mächtigkeit abgedichtet.

Bohranlage "T-160" im Erdgasfeld Völersen, Mai 2013 chef79

Bohranlage „T-160“ im Erdgasfeld Völersen, Mai 2013 ©chef79

Nachdem die unternehmenseigene Bohranlage „T-160“ (siehe Artikelfotos) aufgebaut wurde, wird der alte Förderstrang, der sich innerhalb der Verrohrung der Bohrung befindet, ausgebaut. Es folgt die Verfüllung von weiteren ca. 1.000 Metern der bestehenden Bohrstrecke mittels Dichtungsflüssigkeit, Metallstopfen sowie Spezialzement.

Es folgen die eigentlichen Bohrarbeiten, nach deren Beendigung die Bohranlage demontiert wird. Bei Fündigkeit der Bohrung wird diese freigefördert, das heißt, dass zuvor in das Bohrloch eingebrachte Bohrspülung (nicht zu verwechseln mit Fracfluid!) mit dem Gasstrom aus dem Bohrloch herausgefördert wird. Nach Rohrleitungsbau sowie dem Einbau von Mess- und Regeltechnik wird die Bohrung an die zentrale Gastrocknungsanlage auf dem Betriebsplatz angeschlossen.

Mit der Ablenkung soll ein Feldesbereich angefahren werden, aus dem bislang kein Erdgas gewonnen wird. Die Gesamtdauer der Arbeiten, von der Ertüchtigung des Platzes bis zum Beginn der Förderung soll neun Monate betragen, so dass ab März 2016 Erdgas aus der abgelenkten Bohrung produziert werden kann.

Umfangreiche Informationen hat DEA im Infoflyer „Bohrarbeiten in Ihrer Nachbarschaft – Wissenswertes über das Projekt „Völkersen Z8a““ zusammengestellt. Aus diesem wurden die wesentlichen Informationen entnommen.