Erdölerkundung in Südostbrandenburg – Bohranlage ITAG-Rig 30 zieht um
Seit einigen Jahren ist das deutsch-kanadische Unternehmen Central European Petroleum ltd., in Deutschland als CEP Central European Petroleum GmbH (CEP) fungierend, aktiv in der Erkundung von Erdöllagerstätten auf dem Gebiet der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern (MV) und Brandenburg (BRB). Dazu wurden bislang fünf Erkundungsbohrungen abgeteuft (3 in MV, 2 in BRB). Die fünfte Bohrung mit der Bezeichnung „Märkische Heide 1“ in BRB wurde jüngst beendet. Über einen Besuch der Bohrung im Dezember 2015 wurde hier im Artikel Bohranlage unter den Rock geschaut – Besuch auf der Erdölerkundungsbohrung „Märkische Heide 1“ ausführlich berichtet. Nun zieht die eingesetzet Bohranlage ITAG-Rig 30 zur sechsten CEP-Bohrung auf deutschem Terrain um.
Eine Herrichtung eines neuen Bohrplatzes ist dafür nicht erforderlich. Schließlich soll der für die bereits 2012 gebohrte „Guhlen 1“ vorhandene Platz, die im Jahr 2012 gebohrt und das Hauptziel, das Staßfurtkarbonat des oberpermischen Zechsteins (Ca2) ölführend angetroffen hatte (Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2012), genutzt werden. Es wird zudem keine komplett neue Bohrung erstellt, sondern eine Ablenkung aus dem existierenden Bohrloch vollzogen. Entsprechend lautet der Bohrungsname „Guhlen 1a“, wobei das „a“ kennzeichnend für die 1. Ablenkung steht.
Im vorhandenen Bohrloch wird in 1.600 Metern Teufe ein Ablenkungskeil gesetzt und anschließend der neue Bohrpfad mit einer Neigung von 40 Grad bis zum Zielhorizont in einer Tiefe von 2.500 Metern erstellt. Wie es gängige und gesetzmäßig vorgeschriebene Praxis ist, wird das Bohrloch Abschnitt für Abschnitt verrohrt.
Die Durchführung der Bohrarbeiten erfolgt im März sowie im April 2016. Zum Einsatz kommt, wie die Schlagzeile vermuten lässt, die auf der „Märkischen Heide 1“ verwendete ITAG-Rig 30. Nach Abschluss der Abschluss der Arbeiten wird die Bohranlage demontiert und das Bohrloch mit einem Sicherheitsventil versehen. Danach werden die während der Bohrarbeiten erfassten Daten über mehrere Monate hinweg ausgewertet. Über den weiteren Verlauf des Vorhabens werden wir die interessierten Leser auf dem Laufenden halten.
Sämtliche CEP-Bohrungen, die vor der „Märkischen Heide 1“ durchgeführt wurden, konnten Erdöl nachweisen. Am vielversprechendsten war das Vorhaben „Barth 11“ in MV. In der Bohrung, die ca. 1.000 Meter horizontal durch das Speichergestein geführt wurde, wurden im Sommer 2014 zehn Fracmaßnahmen durchgeführt. Eine anberaumte mehrmonatige Testförderung im Anschluss der Fracarbeiten unterblieb bislang jedoch. Testarbeiten in den Bohrungen „Lütow 51“ und „Pudagla 2“ erbrachten nicht die erhofften Ergebnisse. Beide Bohrungen wurden inzwischen aufgegeben und verfüllt.
Link zur Pressemitteilung der CEP: Umzug zur Ablenkungsbohrung Guhlen 1a
Artikelfoto: Bohranlage ITAG-Rig 30 auf Bohrung „Märkische Heide 1“ ©chef79