„Leidet Gasbranche unter Fracking-Verbot?“ fragt der NDR

Zunächst eins Vorweg: Es gibt weder in Niedersachsen noch in Deutschland ein Verbot des Hydraulic Fracturing. Lediglich werden in Niedersachsen seit über zwei Jahren keine Genehmigungen mehr erteilt, was mit der öffentlichen, oftmals insbesondere von Bürgerinitiativen emotional geführten Diskussion, zusammenhängt sowie mit einer genehmigungserschwerenden Weisung des ehemaligen niedersächsischen Wirtschaftsministers Bode (FDP). An der Gesetzeslage, nach der bis 2011 Fracmaßnahmen genehmigt wurden, hat sich hingegen nichts geändert.

Ursächlich für die öffentliche Debatte ist der in mehrfacher Hinsicht als unwahr enttarnte Film „Gasland“ des US-amerikanischen Filmemachers Josh Fox. Dramatische Bilder, z.B. von entflammbaren Wasserhähnen, die angeblich Erdgas enthielten, das durch Fracarbeiten in Hausbrunnen gelangt sei, wurden unkritisch als wahre Ereignisse auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt.

Hinzu kamen Aufnahmen von Anwohnern, die angeblich mit im Fracfluid enthaltene Chemikalien kontaminiertes, bräunliches Wasser in die Kamera hielten. Davon beeindruckte Mitmenschen gründeten umgehend Bürgerinitiativen in münsterländischen bzw. emsländischen Ortschaften, in denen Bohrungen auf Kohleflözgas bzw. Schiefergas zu Erkundungszwecken angesetzt werden sollten bzw. bereits durchgeführt worden. Einige Bohrungen waren zu diesem Zeitpunkt bereits seit 2008 abgeteuft worden.

Obwohl Josh Fox vor laufender Kamera eingestand, Kenntnis davon gehabt zu haben, dass die gezeigten Wasserhähne durch natürlich zugetretenes Methan entzündbar waren und in dem Örtchen Dimock, in dem die Bilder mit dem angeblich kontaminierten Wasser keine Fracchemikalien gefunden wurden, war es für eine sachlich geführte Diskussion bereits zu spät. Dazu weiter unten mehr. Zunächst noch ein Zitat aus dem Abschlussbericht der Environmental Protection Agency (EPA) zu den Brunnenuntersuchungen in Dimock:

Overall during the sampling in Dimock, EPA found hazardous substances, specifically arsenic, barium or manganese, all of which are also naturally occurring substances, in well water at five homes at levels that could present a health concern.

Arsen, Barium sowie Mangan sind keine Bestandteile von Fracfluiden!

Befeuert wurde die Diskussion in Deutschland auch durch zahlreiche Medien, insbesondere in Niedersachsen. Dort ist ungefähr zeitgleich eine  im Jahr 2007 aufgetretene und Ende 2010 in Sanierung befindliche Havarie an ein Lagerstättenwasserleitung an den NDR herangetragen worden. Dieser thematisierte in einem mit dramatischer Musik unterlegten Beitrag in der sendung „markt“ die Sanierung.

Dieser hatte kurz zuvor im Rahmen des ARD-Formates „Panorama“ den ExxonMobil-Sprecher Norbert Stahlhut hinsichtlich der u.a. in „Gasland“ gezeigten angeblichen Eeignisse interviewt. Dieser antwortete, dass die Firma inkl. Vorgängergesellschaften seit 50 Jahren „sicher und störungsfrei“ Erdgas fördere. Im bereits genannten „markt“-Beitrag wurde dann Herr Stahlhut dann der dreisten Lüge vor der Kamera bezichtigt. Nun ist aber der Transport von Lagerstättenwasser (LSW) nicht unmittelbar der Prozess Erdgasförderung selbst, so dass der NDR über das Ziel hinausgeschossen ist. Hinzu kommt, dass ExxonMobil vorgeworfen wurde, den Vorfall vertuscht zu haben. Dieser Vorwurf ist insofern unhaltbar, da im Beitrag eine Informationstafel gezeigt wurde. Ein nach Ansicht des Verfassers gezeigter Anruf der NDR-Journalistin bei einer der aufgeführten Telefonnummern erscheint fingiert. Die Sanierungsstelle ist übrigens bei GoogleEarth gut erkennbar und befindet sich unmittelbar neben einer Straße, was den Vorwurf der Vertuschung noch absurder erscheinen lässt (Koordinaten 53°02’51“ N; 9°35’38“ E). Dort bei GoogleEarth ist sogar ein Foto verlinkt, das die sanierte Stelle zeigt.

In der Folge des Vorfalles wurden weitere auf das unmittelbare Umfeld von Polyethylen-Leitungen Benzolkontaminationen an Leitungen zum Transport von LSW, untergeordnet aber auch Erdöl sowie Erdölgas festgestellt und von einigen Medien teilweise dem Hydraulic Fracturing zugeschoben, worauf sich z.B. die Bürgerinitiative „No Fracking“ in Völkersen und umzu bildete. Da die dortigen Vorkommnisse nicht auf Hydraulic Fracturing zurückzuführen sind, gab sich die BI einen irreführenden Namen, was sehr wahrscheinlich auf die mediale Desinformation zurückzuführen ist.

Aber auch bei Rotenburg gründete sich eine BI mit dem seltsam anmutenden Namen „Frackingfreies Gasbohren“. Dort wurde 2010 die Bohrung „Bötersen Z11“ abgeteuft, bei der Fracmaßnahmen geplant sind. Ein erster, noch vor der Weisung von Minister Bode Antrag wurde nicht bearbeitet und nach der Weisung als nicht genehmigungsfähig zurückgewiesen. Juristisch erscheint dem Verfasser vor dem Hintergrund des Rückwirkungsverbotes dieser Vorgang als äußerst fragwürdig.

Diese BI fiel mehrfach durch unangemessenes Verhalten auf (LINK1; LINK2) und verunsichert proaktiv die umliegende Bevölkerung. Zuletzt durch Jochen Richert, der vor Eigenheimbesitzern einen Vortrag hielt, um vor den angeblichen Gefahren der LSW-Versenkung in aufnahmefähige Horizonte zu „informieren“ 

Irgendwann, so Richert, erreiche, bei welcher Fließgeschwindigkeit auch immer, dass mit Gift beladene Lagerstättenwasser unterirdische Bereiche, die dann für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden können.

Richert hat allerdings nicht erläutert, warum das Salzwasser der Formation, in die das LSW versenkt wird, bisher nicht die entsprechenden Bereiche erreicht hat. Und das über 10.000e von Jahre hinweg. Jedenfalls geht das aus dem entsprechenden Artikel bei der KreiszeitungOnline nicht hervor.

Bis hierher also zum Hintergrund der breiten Ablehnung des bewährten Hydraulic Fracturing soger über eine potenzielle Schiefergasgewinnung hinaus. Für die Ablehnung sind, wie dargestellt, nicht nur der Film „Gasland“ und entsprechende Berichte darüber verantwortlich zu machen, sondern auch voreingenommene BI, sowie desinformierende und dramatisierende Beiträge u.a. auch des NDR.

Erdgasfördersonde Söhlingen-Ost Z4 chef79

Erdgasfördersonde Söhlingen-Ost Z4 ©chef79

Und nun stellt ausgerechnet dieser Sender die Frage, ob der derzeitige Bearbeitungsstopp von Anträgen für Fracmaßnahmen der Gasindustrie schade. Ein gesetzlich festgeschriebenes Moratorium existiert nicht und erst recht kein Verbot. Die Frage ist somit nicht zu beantworten. Dass unterstreicht gleich zu Beginn die mangelhafte Recherche des NDR und das Niveau verbessert sich auch nicht wirklich im Verlauf des Artikels:

Fracking ist ein Kampfbegriff. Zwar ist die Fördermethode für Gas nicht neu, doch seitdem Unternehmen damit auch Schiefergas fördern, ist das Wort negativ besetzt.

Zunächst einmal ist „Fracking“ kein Kampfbegriff, sondern eine Verballhornung des Begriffes Hydraulic Fracturing. Es ist auch falsch, dass das Wort grundsätzlich negativ besetzt ist. Das mag zwar in einigen Kreisen seit der Publikation von „Gasland“ der Fall sein, den bis heute viele Menschen für voll nehmen (man muss nur durch die Internetforen rund ums Thema stöbern), aber das der Begriff generell negativ besetzt ist, seitdem das Verfahren eingesetzt wird, um Erdgasförderung aus extrem dirchtem Schiefergestein zu ermöglichen, ist eine haltlose Behauptung unseriösen Journalismus.

Insbesondere in den USA ist der Begriff durchaus positiv besetzt, schließlich ermöglichte die umfangreiche Erschließung von Schiefergas- und seit einigen Jahren auch Schieferöllagerstätten nicht nur eine größere Importunabhängigkeit der USA, sondern führte gerade in eher ländlichen Gegenden für ein Jobwunder (Interessante Seite des „Telegraph“). Und ganz nebenbei, ohne größere Anstrengungen reduzierten die USA erheblich ihre Emissionen von Kohlendioxid, das für eine vom Menschen verursachte Klimaerwärmung verantwortlich gemacht wird . Hier zu letzterem ein Artikel aus dem „Economist“ mit der Schlagzeile „Some fracking good news“  . Negativ ist das nicht gerade.

Schließlich gibt es genügend Studien, die einen Zusammenhang von Fracking mit massiver Umwelt- und Naturzerstörung sehen.

Schade, dass der NDR nicht verrät, um welche Studien es sich handelt. Im übrigen setzen Umweltgruppen gerne den Gesamtprozess der Schiefergasproduktion mit „Fracking“ gleich, obwohl Hydraulic Fracturing nur ein Teil dieses Prozesses ist, wenn auch der entscheidende. Tatsache ist, dass der Gesamtprozess der Schiefergasproduktion hinsichtlich Umweltgefährdung diskutiert wird. Einen guten, wenn auch nicht vollständigen Überblick liefert dazu die Shale Gas Information Platform des GFZ Potsdam. Dass es Studien gibt, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen „Fracking mit massiver Umwelt- und Naturzerstörung“ sehen, ist schlicht unwahr.

Als Beweis soll anscheinend folgender Satz dienen:

In den USA werden beispielsweise große Mengen von Chemie in den Boden gepumpt, um das Gas zu fördern.

„Chemie“ ist eine Naturwissenschaft, die kann nicht in den Boden gepumpt werden. Der Autor meint wahrscheinlich Chemikalien, die in sehr geringen Konzentrationen dem Wasser zugesetzt (deshalb auch „Additive“ genannt) werden. Nun sind zum einen Chemikalien nicht grundsätzlich etwas schlechtes. Zum anderen dienen sie auch nicht dazu, das Gas zu fördern, sondern den Fracprozess, also die durch hydraulischen Druck erzeugte Rissbildung und vor allem den Transport von Stützmitteln (Sand oder hochfeste Keramikkügelchen sowie Schwerminerale) in die Risse zu ermöglichen. Zum Fracprozess sowie den Aufgaben der Additive wird industrieunabhängig auf fracfocus.org, einer Seite des Groundwater Protection Council, informiert.

Doch der Protest dagegen hat dazu geführt, dass es bislang keine klare gesetzliche Regelung in Deutschland gibt.

Auch das ist Unsinn! Hydraulic Fracturing ist eine seit 1961 in Erdgaslagerstätten angewandte Stimulationsmethode. Und der Genehmigungsprozess solcher Stimulationsmethoden wird im Einklang mit anderen Rechtsgebieten, wie z.B. dem Wasserrecht oder dem Umweltrecht, über das Bundesberggesetz sowie entsprechender hinzuzuziehender Verordnungen geregelt. Zur Genehmigung einer Fracmaßnahme muss ein entsprechender Sonderbetriebsplan durch das Unternehmen vorgelegt werden.

Dass Fracking bislang jedoch nicht wirtschaftlich genutzt werden kann, schade der ganzen Branche, so Joachim Pünnel vom Gas-Unternehmen Wintershall mit Sitz im Landkreis Diepholz.

Das hat Herr Pünnel so ganz bestimmt nicht gesagt! Schließlich wird das Fracverfahren seit 1961 zur Erdgasgewinnung wirtschaftlich genutzt. Vielmehr gilt, dass das Moratorium ohne Gesetzesgrundlage seit 2011 dazu geführt hat, dass selbst in Lagerstättentypen, in denen die Anwendung des Fracverfahrens genehmigungsfähig war, seitdem nicht mehr genehmigt wird und damit der natürliche Förderabfall stärker ausfällt, als mit Anwendung des Verfahrens.

Schließlich ist z.B. die Anwendung in den bereits schon erfolgten Bohrungen „Düste Z10“ (Wintershall) bei Barnstorf sowie „Bötersen Z11“ bei Rotenburg (W.) zwingend erforderlich, um Erdgas wirtschaftlich gewinnen zu können. Beide Bohrungen sind vor und/oder mit Aufkeimen rund um die Debatte im Vertrauen abgeteuft worden, dass Genehmigungen wie gewohnt der Gestzeslage entsprechend gefract werden können und sich nicht nach Umsetzung der jeweils 15-20 Millionen teuren Bohrungen plötzlich die Lage ändert. Wobei der Verfasser der Ansicht ist, das Ex-Wirtschaftsminister Bode aus rein wahlkampftaktischem Kalkül die in der Einleitung genannte Weisung erteilt hat. Infolge der Weisung erarbeitete die zuständige Behörde einen Katalog mit Mindestanforderungen. Das muss man sich mal überlegen: Einzelmaßnahmen sehr teurer Projekte, die bisher genehmigt wurden und allein deren Anwendung für den Erfolg  des Gesamtprojektes entscheidend ist, werden von hier und jetzt und ohne das der Projektdurchführende es erahnen kann, nicht mehr gestattet. Das gibt es kaum ein zweites Mal.

Rund 100 Millionen Euro Investitionen gingen durch das Verbot und die damit zusammenhängende pauschale Verurteilung der Erdgas-Förderungsbranche verloren, so Pünnel.

Und nicht nur das: Durch den rapideren Förderabfall und einem Reservenverlust gehen dem Land Niedersachsen Jahr für Jahr hunderte von Millionen Euro verloren. Geld, dass auch in Niedersachsen dringend benötigt wird. Allein 2012 zahlte die Erdöl-/Erdgasbranche 746,9 Mio. € Förderabgabe, davon allein für Erdgas 695,4 Mio. (Quelle). Und für die pauschale Verurteilung ist nach Meinung des Verfassers zu nicht unwesentlichen Teilen u.a. auch der NDR mit seiner dramatisierenden Berichterstattung und seinen Falschdarstellungen, wie auch erneut in dem hier kommentierten Beitrag, mitverantwortlich. Teile der Bevölkerung sind inzwischen so verunsichert, dass sich selbst gegen ganz normale Erkundungsbohrungen gewehrt wird, wie z.B. in Intschede.

Und um die inhaltlich nicht korrekt formulierte Frage zu beantworten: Es leidet sicherlich auch die Erdgasförderbranche unter der Stigmatisierung der einheimischen Erdgasförderung. Aber es leiden auch zwhlreiche Serviceunternehmen. Insbesondere leidet aber das Land Niedersachsen, wenn auch gegenwärtig noch nicht so dramatisch wie in den nächsten Jahren. Bisher konnte der Förderabfall durch eine permanente Erhöhung der Förderabgabe finanziell kompensiert werden. Doch die gesetzlich zulässige Obergrenze von 40 Prozent ist fast erreicht. 2013 waren es bereits 37% (2010: 32 %; 2000: 17%; Quelle: Jahresberichte des WEG* )

* WEG= Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V.

Link zum NDR-Beitrag: Leidet Gasbranche unter Fracking-Verbot?

14 Kommentare zu „Leidet Gasbranche unter Fracking-Verbot?“ fragt der NDR

  • Mötz,Bernd sagt:

    Wer sich ensthaft mit dem Thema „Fracking in Deutschland“ beschäftigt hat, wir zu dem Entschluss kommen, dass Fracking mit allen rechtmäßigen oder anderen Mittel zu verhindern ist. In Nordhesssen gibt es Bürgerinitiativen, die ein Fracking mit der Unterstützung aller Parteien, außer der FDP, bisher erfolgreich verhindert haben. Wintershall geht es nur um kurzzeitigen Profit ohne Rücksicht auf Trinkwasser oder Gesundheit der Menschen. Von Wintershall gekaufte Gutachter sagen natürlich was anderes in Punkto Gefahren für Gesundheit und Umwelt aus.“Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.“

    1. SAR sagt:

      Dazu folgende Fragen: 1) Warum konnte „Fracking“ 50 Jahre lang problemlos durchgeführt werden?

      2) Warum soll ein Verfahren, dass 50 Jahre lang in Deutschland problemlos durchgeführt wurde, „mit „allen rechtmäßigen oder anderen“ (also unrechtmäßigen?) „Mitteln“ verhindert werden?

      3) Gibt es in Nordhessen tatsächlich Vorkommen, die gefract werden müssen, um gefördert werden zu können?
      4) Oder ist es nicht so, dass die Aufsuchungserlaubnis nach Kohlenwasserstoffen (nach konventionell/unkonventionell unterscheidet man dabei nicht) aus rein ideologischen Gründen unter fadenscheinigen Begründungungen (u.a. angebliche Unwirtschaftlichkeit, nur wie will man das VOR einer Erkundung wisssen???) nicht erteilt wurde?
      5) Was hat Wintershall damit zu tun? Die nordhessische Aufsuchungserlaubnis wurde von BNK Petroleum beantragt?
      6) Haben Sie außer Phrasen wie „Wintershall geht es nur um kurzzeitigen Profit ohne Rücksicht auf Trinkwasser oder Gesundheit der Menschen“ sowie mangelnde Sachkenntnis auch noch Argumente zu bieten?
      7) Welche Gutachter hat Wintershall „gekauft“?

      Vielen Dank für diesen „Eigentor“-Kommentar von jemandem, der sich offensichtlich nicht ernsthaft mit dem Thema „Fracking in Deutschland“ befasst hat, sondern höchstens an der Oberfläche anhand schlecht recherchierter bzw. voreingenommener Medienbeiträge (viele deutsche Journalisten sind „grün“) gekratzt hat.

      1. Mötz,Bernd sagt:

        1. Seit wann wird Fracking „problemlos“ durchgeführt? Im Frackinggebiet um Lichtenau
        ( Niedersachsen ) ist das Trinkwasser für 200 000 Anwohner teilweise nicht mehr zu nutzen, das Vieh auf den Weiden ist krank. Unfälle sind hier nachweislich (ARD-„Monitor“ ) vorgekommen!
        2. In Nordhessen hat der Kanadischen Konzern BNK-Petoleum ein Gebiet von 5000
        Quadratkilometer zur Erdgasförderung durch Fracking in Betracht gezogen. Dieses wurde gottseidank durch die damalige Ministerin Puttrich abgelehnt, unterstütz durch fast alle Parteien.
        3.Die Gewinne an Fracking erwirtschaften die Betreiber, die Schäden erleidet die Bevölkerung und folgende Generationen. Die Haftung der Betreiber verjährt nach 30 Jahren und dann???
        Die Entsorgung der Abfälle und Abwässer, belastet mit radioaktiven Isotopen, Schwermetallen usw, muss teiweise über weite Strecken transportiert und entsorgt werden. Eine potentielle Verseuchung von Grund-und Trinkwasser, Nordhessen hat sehr viele Heilquellen, Gefahr von Bergsenkungen ist durch Fracking nicht ausgelossen.
        Durch das Aufsprengen von Gestein im Untergrung, kann !! giftiges Tiefenwasser ( u.a. mit Benzol, Quecksilber, Radiaktivität ) den Weg ins Grundwasser finden.Mehr als 200 Chemikalien wie Biozide und weitere Substanzen, mit giftiger, krebserregender Wirkung werden eingesetzt.
        4. Das Fördervorkommen in Nordhessen ist nur auf 5-7 Jahre begrenzt, daher vom finanz. – und materiellen Aufwand völlig überzogen.
        Durch Fracking entsteht für niemanden ein Nutzen, der es Wert ist, die Reinheit des Wassers, unser aller höchstes Gut und die Gesundheit vieler Menschen durch die Profitgier der skrupellosen Konzerne aufs Spiel zu setzen.
        5. Auch Wintershall hatte sich in dieses Spiel einbringen wollen, nachzulesen in div. Atikeln im Internet und Zeitungen.

        Ich denke, mann muss nicht Grün angehaucht sein, um die sehr umstrittene Gasförderung durch Fracking abzulehnen, der gesunde Menschenverstand, wenn man ihn hat, sagt einem das auch so. Ich habe Kinder, die nicht in einer verseuchten Welt der Frakingbefürworter aufwachsen sollen. Ich raten Ihnen, lieber SAR, sich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen, ohne Abhängigkeit.

        Soviel zum „Eigentor“.

        1. SAR sagt:

          Und Sie schießen gleich das Zweite Eigentor:

          zu 1. „Frackinggebiet“ im niedersächsichen Lichtenau? Wo soll das genau sein? GoogleMaps kennt kein Lichtenau in Niedersachsen.

          zu 2. In Nordhessen hat BNK Petroleum eine Aufsuchungserlaubnis für Kohlenwasserstoffe nach §7 Bundesberggesetz beantragt, um nach diesen Rohstoffen zu SUCHEN. Funderfolg ungewiss. Und solange keine Fündigkeit, solange auch kein „sich Gedanken machen“ über „Fracking“

          zu 3. Schon mal was von Förderabgabe gehört, die die Unternehmen zahlen müssen, da Erdöl und Erdgas Staatseigentum sind? Niedersachsen nimmt dadurch 100e Millionen Euro jährlich ein. Recherchieren Sie einfach mal nach „Förderabgabe Erdgas Niedersachsen“. Umweltschäden oder gar Grundwasserkontaminationen sind in Deutschland nicht dokumentiert. Dazu der berufsverband Deutscher Geowissenschaftler: „Die Hauptargumente der Fracking-Kritiker, die Verunreinigung des Trinkwassers […] haben nach Auffassung des BDG wenig Bestand: Seit diese Technik in Deutschland eingesetzt wird, ist kein einziger Fall einer Grundwasserverunreinigung durch Fracking aufgetreten“ http://www.geoagentur.de/index.php/news/1-aktuelle-nachrichten/311-fracking-nicht-verteufeln-.html Ich weiß auch nicht, wie sie auf Ihre 200 Chemikalien kommen. Es sind je nach Fracmaßnahme zwischen 2 und 12. Früher waren es auch mal bis zu 30, aber nie 200 gleichzeitig. Würde auch keinen Sinn ergeben, weil die Zusätze, darunter überwiegend harmlose, gewisse Aufgaben haben.

          zu 4. Woher wissen Sie, dass es Vorkommen in Nordhessen gibt un das diese dann auch nur für 5-7 Jahre reichen? Es wurde doch noch nicht einmal die Aufsuchung gestattet. Also kann doch niemand wissen, dass es Erdgas gibt. Es gibt Vermutungen. Mehr nicht.

          zu 5. Die Wintershall war sogar die erste Gesellschaft, die Hydraulic Fracturing in einer Erdgaslagerstätte in Deutschland durchgeführt hatt. Das war 1961 im niedersächsichen Rehden. Und ja, auch Schiefergaspotenziale wollte diese Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen erkunden, also auf deutsch: Feststellen ob es in den anvisierten Gesteinsschichten, es ist dort der Alaunschiefer des Unterkarbon, überhaupt Gas in förderbarer Menge vorhanden ist.

          Übrigens: ich habe mich ernsthaft schon vor Jahren mit dem Thema beschäftigt. Allerdings mit einem gewissen wissenschaftlichen Anspruch, was aus den zahlreichen Querverweisen z.B. auf der Seite Hydraulic „Fracking“ Fracturinghervorgeht.

          Sie müssen noch viel lernen, wie ihr zweiter Kommentar noch eindrucksvoller beweist.

          Sollten Sie in Ihrem nächsten Kommentar wieder nur Phrasen dreschen und Falschaussagen treffen, wie in Punkt 1 ihres zweiten Kommentars, und nichts diskussionswürdiges beitragen, werden alle weitere Kommentare von Ihnen gelöscht.

          Dafür habe ich nun wirklich keine Zeit, auf irgendwelche unbelegten und unbelastbaren Aussagen einzugehen.

    2. Barnstorfer sagt:

      Interessant, wie ernsthaft Sie sich mit dem Thema „Fracking in Deutschland“ beschäftigt haben, wenn Sie hier versuchen mit Argumentationen zu Nordhessen ankommen.

      Nordhessen ist ja auch die Erdgasprovinz in Deutschland, ich schau mal eben, wieviel Gas dort im letzten Jahr gefördert wurde… Leider gar nichts, dort wird nämlich gar kein Erdgas produziert, da es dort keine aktiven Bohrungen gibt. wieso es dann dort Bürgeriniativen gibt, ist auch ein bisschen fraglich, schließlich ist überhaupt nicht klar, ob dort erstens Erdgasvorkommen lagern und zweitens ob sie überhaupt technisch und wirtschaftlich gewinnbar wären.

      Die Firma BNK Petroleum (also nichts mit Wintershall!) hat dort lediglich eine Aufsuchungserlaubnis für Kohlenwasserstoffe beantragt, die so an sich rein gar nichts mit Hydraulic Fracturing zu tun hat.

      Was jetzt Wintershall damit zu tun haben soll, ist ein ziemlich großes Rätsel. Wintershall den kurzzeitigen Profit ohne Rücksicht auf Trinkwasser und Gesundheit vorzuwerfen finde ich allerdings ziemlich weit hergeholt, ohne jeglicher Basis von Tatsachen. Ich lebe in einem Gebiet, wo Wintershall seit 60 Jahren aktiv Erdöl und Erdgas fördert. Hier von kurzfristig zu sprechen halte ich für übertrieben. Und das Wintershall hier nicht auf Sicherheit achten würde, kann ich auch nicht bestätigen, schließlich ist die Sicherheit oberstes Gebot in der E&P-Industrie.

      Und noch ein Punkt, der ja gerne von den Kritikern hervorgehoben wird. Zufälligerweise habe ich Bekannte aus Nordhessen und mal kurz gefragt, wie es dort aussieht: Der Person war vorher das Wort „Fracking“ überhaupt nicht bekannt, sie sagte mir, dass es auch nicht diskutiert wäre. Vielleicht sollte sich da auch mal die ein oder andere Bürgeriniative hinterfragen, ob sie ihre Positionen nicht ein wenig zu sehr als „für die Gesamtheit“ gesprochen sieht.

      Und letztendlich besteht ein Tatbestand, den niemand leugnen kann: Die Gasbranche leidet unter der aktuellen Situation ganz sicherlich, da sämtliche Investitionen auf Eis liegen, da zur Zeit schlichtweg nichts genehmigt wird. Der WEG hat dazu heute gerade die Zahlen präsentiert. Inwiefern Hydraulic Fracturing hier mit rechtlichen Mitteln zu verhindern sein soll, bleibt außerdem dahin gestellt, da die aktuell geltenden Gesetze es nicht verbieten! Zu den „anderen Mitteln“, sage ich mal lieber nichts.

      In diesem Sinne, vielleicht sollten Sie und andere Kritiker etwas ruhiger sich halten, anstatt hier Fachleuten zu unterstellen, man würde sich nicht mit dem Thema beschäftigen. Wann haben Sie das erste mal von „Fracking“ oder korrekterweise Hydraulic Fracturing gehört? Bei mir liegt das deutlich länger als 20 Jahre zurück. Das dürfte denke ich alles sagen.

  • Mötz,Bernd sagt:

    Zu SAR: Belehrungsresistent. Schauen Sie bitte mal unter:www.frackingfreieshessen.de.

    1. SAR sagt:

      von der Seite „Um Fracking (Aufbrechen von Gesteinsschichten) zu betreiben, wird 1.000 bis 3.000 m tief gebohrt, und dann werden die Bohrungen waagerecht fortgeführt.“

      Falsch. Die Bohrungen können flacher oder tiefer sein und müssen zudem nicht horizontal sein. Bsp.: Goldenstedt Z23, über 4000 m tief, vertikal.

      „In diese Bohrungen wird mit 1.000 bar ein Gemisch von Wasser, Sand und Chemikalien gepresst,“

      Falsch. Der Druck kann erheblich geringer sein.

      „Von 260 untersuchten Stoffen wiesen 58 mindestens eine dieser Eigenschaften auf.“ Es wurden im Laufe von 50 Jahren vlt. 260 Stoffe eingesetzt, aber nie gleichzeitig. würde überhaupt keinen Sinn ergeben, da die Stoffe tlw. die gleichen Aufgaben haben.
      Hier haben Sie die Zusammensetzung des letzten Fracluides, das bisher in Deutschland eingesetzt wurde: http://www.erdoel-erdgas.de/content/download/3034/27280/file/Buchhorst%20T12.pdf Also ich zähle 20 Stoffe ohne Wasser und Stüzmottel und nicht 260.

      bei Schiefergasfracs sinds deutlich weniger: http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/files/damme_3_materialverbrauch.pdf

      Ich zähle 9!

      Und wer Filme als Beweise anführt, wie es die BI’s machen, dem ist sowieso nicht zu helfen. Studien mit eindeutigem Ergebnis zählen, sonst nichts.

      Danke für Eigentor Nummer 3

    2. Barnstorfer sagt:

      Ich frag mich ernsthaft, wo die Website mit Fakten informieren soll… Soviel zu den Eigentoren…

    3. Dirk Weißenborn sagt:

      …,belastet mit radioaktiven Isotopen,…

      Ob sich das Lagerstättenwasser tatsächlich durch radioaktive Inhaltsstoffe „belastet fühlt“?

      Die Radioaktivität wird also von den Nichtwissern auch schon wieder bemüht. Abgesehen von der Tatsache, dass viele Heilquellenwässer auch gelöste radioaktive Stoffe und Gase enthalten, sei daran erinnert, dass im Körper eines Erwachsenen durchschnittlich 6000-8000 Zerfälle je Sekunde stattfinden.

      In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts untersuchte ein Herr Born Lagerstättenwässer aus norddeutschen Erdöllagerstätten auf Radiuminhalte. Wenn man also die damals ermittelten Werte mit der „Strahlung“ eines Menschen (in Bequerel) vergleicht, so lässt sich überschlägig ermitteln, dass das radioaktive Äquivalent eines Menschen – ob „Antifracker“ oder nicht – bei 2m3 Lagerstättenwasser aus diesen Ölfeldern anzusetzen ist!

      Müssen die Leichname verstorbener Menschen nach Meinung bestimmter Aktivisten nicht eventuell als schwachaktiver Abfall in das Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter verbracht werden?

  • Mötz,Bernd sagt:

    All die Antworten, hauptsächlich von SAR, im Internet gibt es genug Berichte, die klar aussagen, womit er seine Brötchen “ verdient“ und nicht anders kann, Fracking als eine harmlose und positive Sache für Mensch und Natur darstellt, nur die Menschen glauben der Erdöl- und Gasindustrie mit ihren Milliarden Gewinnen schon lange nichts mehr, der Bürger ist mündig und denkt nach, haben mich in meiner Meinung verstärkt, dass die Proteste landesweit gegen Fracking noch erheblich stärker aktiviert werden muss, in Nordhessen sind inzwischen nachweislich ( Unterschriftenlisten )15 000 Menschen gegen Fracking.
    Ich stimme Hr. Weißenborn zu, dass natürlich gelöste, schwach radioaktive Stoffe immer vorhanden sind.Hier denke ich auch, dass die Gefahr nicht ganz so groß ist, wie manchmal behauptet wird, aber im Schacht Konrad beerdigt zu werden…

    1. SAR sagt:

      Ich gebe Ihnen mal einen Tipp, womit ich bis Mai 2013 meine Brötchen verdient habe: Als Grabungstechniker beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. Das ist ohne weiteres unter Angabe meines Namens zu recherchieren. Was das jetzt mit der Erdöl-/Erdgasindustrie zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Genausowenig erschließt sich mir, welche Berichte Sie meinen, die „klar aussagen“, womit ich meine Brötchen verdiene. Sie haben so ganz nebenbei Eigentor Nummer 4 geschossen.

      Dass der Bürger mündig ist und nachdenkt, bezweifle ich erheblich. Das beweist u.a., dass in Nordhessen angeblich 15.000 Unterschriften gegen „Fracking“ gesammelt worden sind, obwohl laut einer Studie der bundesdeutschen Rohstoffbehörde BGR überhaupt kein Erdgaspotenzial vorhanden ist. Weder konventionelles noch unkonventionelles. Keine Ahnung, was BNK Petroleum da wollte.

      Vielmehr folgt der angeblich mündige und nachdenkende Bürger irgendwelchen Propagandafilmchen Marke „Gasland“ und TV-Dokumentationen, nimmt diese für bare Münze und ignoriert dabei wissenschaftliche Erkenntnisse und speziell beim „Fracking“ die jahrzehntelange unfallfreie Anwendung insbesondere in Deutschland.

      Sie, Herr Moetz haben es in keinem Ihrer Kommentare geschafft, auch nur eine belastbare Quelle für Ihre Behauptungen anzuführen. Der Gipfel ist die unbewiesene Behauptung, es gäbe genug Berichte, die meine Tätigkeit für die Erdöl-/Erdgasindustrie belegen. Ich habe im Impressum ganz klar darauf hingewiesen, dass derartige Behauptungen gelöscht werden und ich habe Sie darauf hingewiesen, dass Sie, wenn Sie diskutieren wollen, belastbare Quellen anführen, da ansonsten weitere Kommentare nicht geduldet werden. Ersteres haben Sie vielleicht überlesen, zweiteres ist Ihnen nicht gelungen. Im Gegenteil. Zukünftige Kommentare von Ihnen werden dementsprechend gelöscht.

    2. Dirk Weißenborn sagt:

      Erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort auf meinen vorherigen Kommentar, Herr Mötz. Und in Ihrem letzten Satz blinkt tatsächlich auch einmal etwas Humor auf. Das finde ich bemerkenswert, denn i.A. habe ich diejenigen Antifrack-Aktivisten, denen ich begegnete, als verbissen-gutmenschlich-humorlos in Erinnerung. Schön, dass es auch noch andere gibt…

      Ich gehe, besonders nach Ihren letzten Einlassungen zu SAR, davon aus, dass Sie bei Ihrer Totalablehnung der hydraulischen Stimulationsverfahren bleiben werden. Dennoch stelle ich Ihnen einige Fragen:

      1. Lehnen Sie und Ihre Mitstreiter jegliche Erdöl- und Erdgasgewinnung, also auch solche ohne „Fracking“, in Deutschland ab?

      2. Lehnen Sie und Ihre Mitstreiter darüber hinaus auch den Import von Erdgas und Erdöl aus unkonventioneller Gewinnung ab? (Es sei dabei vor allem an die angelaufene Gewinnung von Schieferöl im Westsibirischen Becken erinnert. Immerhin ist Rußland unser bedeutendster Erdgas- und Erdöllieferant!)

      3. Sind Sie und Ihre Mitstreiter der Meinung, dass das Ob und Wie der Rohstoffgewinnung in Deutschland auf Landesebene oder gar der kommunalen Ebene geregelt werden sollte?

      4. Bejahen Sie uneingeschränkt die Methangasgewinnung aus so genannten Biogasanlagen einschließlich der damit zusammenhängenden Folgewirkungen?

      5. Welche Aussagen können Sie hinsichtlich einer eventuellen Verquickung Ihrer „Bewegung“ mit externen Mächten und wirtschaftlichen Interessen anderer Art machen? Haben Sie keine Hinweise auf finanzielle Beteiligungen und Angestelltenverhältnisse Ihrer Mitstreiter in Unternehmen der regenerativen Energieerzeugung?

      mit freundlichem Grüssen

      D.Weißenborn

  • MTilgner sagt:

    Danke für diese Seite die entlich auch mal die andere Seite der Medallie beleuchtet.
    Auch wenn ich auch für mich das Für und Wider der verschiedenen Formen der Energiegewinnung abwege finde ich es sehr erhellend mal nicht nur den üblichen Alarmismus zu lesen zu bekommen.
    Ich persönlich bin gegen jede form der annähern sektierischen Ablehung oder Befürwortung der ein oder anderen Technologie.
    Was mir schlicht nicht in den Kopf will ist warum diese Diskussionen immer nur so polarisiert ablaufen müssen. Eine Technologie ist immer nur: entweder absolut gut und begrüssenswert, oder absolut schlecht und mit aller Gewalt zu verhindern. Absurd.
    Aus meiner Sicht werden wir so oder so, wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen, oder noch ausbauen wollen (und wer will das nicht) nicht umherkommen auf einen Energiemix zu setzen. Alle Technologien bitten auf der einen Seite Vorteile und einen Gewinn, auf der anderen Seite aber auch Kosten und Risiken. Aber das will leider in den ein oder anderen ideologisierten Kopf nicht hinein.
    Ich muss zugeben, daß ich die Technologie des Hydraulic Fracturing skeptisch beobachte, doch bin ich weit davon weg diese gänzlich zu verteufeln.
    Leider gibt es im gesamten Energiesektor nur unzureichend wirklich unabhängige Studien.
    Ich habe leider auch als Interessierter (technisch und politisch) nicht wirklich die Zeit mir alles an Publikationen dazu durchzulesen, aber bei den Sachen die mir bisher zugänglich waren muss ich leider Feststellen, daß es so etwas wie eine unabhängige Studie nicht gibt.
    Denn leider gibt es vor allem im Energiesektor (aber auch in anderen) all zu häufig Gutachten und Studien nach dem Motto „Wes brot ich ess, des Lied ich sing“. All zu oft bekommt die Öffentlichkeit auch nicht die kompletten Studien zu gesicht, sondern nur die Teile die der Auftraggeber freigibt, oder die vom Auftraggeber gedeutet wurden.
    Und damit ist nicht nur die Seite der Energieversorger / Förderer zu nennen, sondern auch staatliche Einrichtungen, oder Umweltorganisationen die alle jeweils immer nur die eigene Lobby bedienen.

    1. SAR sagt:

      Sehr geehrter Herr Tilgner,

      vielen Dank für den sachlichen Kommentar.

      Sie haben sicherlich Recht damit, dass viele Themen polarisiert diskutiert werden, gerade im Bereich der Energiegewinnung und hier speziell in Deutschland.

      Grundsätzlich lehne ich sogenannte „Erneuerbare Energien“ nicht ab, sehe aber deren ungezügelten Ausbau OHNE technisch-ökonomische Speicherlösungen sehr kritisch. Und solange es diese Lösungen nicht gibt, sind wir wohl oder übel auf fossile Brennstoffe angewiesen. Erdöl und Erdgas gehören dazu, um beim Oberthema dieses Blogs zu bleiben. Wenn diese auch noch im Inland unter den sehr strengen Umweltauflagen gewonnen werden können, umso besser. Erdöl und Erdgas sollen dabei nicht auf Energierohstoffe reduziert werden.

      Ich kann nachvollziehen, dass Sie dem Hydraulic Fracturing skeptisch gegenüberstehen. Das ist wenig verwunderlich, denn in den bekannten Medien habe ich bis heute keinen einzigen Beitrag gesehen/gelesen, der das Verfahren korrekt beschreibt. Im Gegenteil: Regelmäßig sind die stark verkürzten Beschreibungen komplet falsch. Häufig heißt es: „Fracking, also die Erdgasgewinnung aus besonders tiefem Gestein…“ . Das ist in zweierlei Hinsicht falsch. Erstens ist die Tiefe irrelevant und zweitens wird das Fracverfahren nicht nur zur Erdgasgewinnung genutzt. Eine andere Beschreibung ist, dass dabei ein Wasser-Sand-Chemikaliengemisch eingesetzt wird und die Chemikalien das Gas „lösen“ sollen.

      Problematisch ist dabei, dass viele Menschen heutzutage „Chemikalien“ als etwas schlechtes/gefährliches/giftiges ansehen.

      Letzten Endes handelt es sich beim Hydraulic Fracturing-Verfahren um ein Verfahren, dass bereits 1947 erstmalig angewendet, 1949 patentiert und seit Beginn inzwischen über 2 Millionen Mal rund um den Globus eingesetzt wurde. Es handelt sich um ein Standardverfahren, ohne das wir heute Probleme bei der (Energie-)Rohstoffversorgung hätten.

      Ansonsten stimme ich Ihnen zu, dass es kaum unabhängige Studien im Energiesektor gibt. Was den Bereich Schiefergas betrifft, kann ich Ihnen die Shale-Gas-Information-Platform des GFZ empfehlen. Hier werden Studien zur Schiefergasgewinnung (wird häufig fälschlicherweise mit „Fracking“ gleichgesetzt) aus verschiedenen Blickwinkeln zum Thema gesichtet und vorgestellt: http://www.shale-gas-information-platform.org/

      Insgesamt geht es auf diesen Seiten hier aber nicht ausschließlich um das Thema Hydraulic Fracturing, sondern um die Erdöl- und Erdgasgewinnung in Deutschland insgesamt. Ein Thema, was mich persönlich schon seit meiner frühen Kindheit interessiert.

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