Erdöl

Historischer Abriss

Die Geschichte der einheimischen Erdölförderung begann mit einem aus heutiger Sicht geowissentschaftlichem Irrtum. Die bei der Ortschaft Wietze gelegenen „Teerkuhlen“ gaben den Anlass, eine Bohrung auf die im Untergrund vermuteten Braunkohlenlager anzusetzen; denn der Teer wurde fälschlicherweise für ein Zersetzungsprodukt der Braunkohle gehalten.1)Blumenberg, H.K.(1958): Chronik der ersten Bohrung an den Wietzer Teerkuhlen, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg

Wietze um 1900. Quelle: Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V.

Wietze um 1900. Quelle: Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V.

Hintergrund für den Ansatz der Bohrung war die Absicht der Königlich Hannoverschen Regierung Bohrungen auf nutzbare Mineralien (Kohle, Mergel, Kalk, Gips, Salz) niederzubringen. Zu diesem Zweck wurden durch das Innenministerium von Ämtern und Fachleuten Gutachten und Vorschläge eingeholt, wo mit Aussicht auf Erfolg solche Aufschlussbohrungen anzusetzen seien. Im Fall von Wietze gab der Inspektor Hahse von der Saline Sülze bei Celle den entscheidenden Hinweis, der eine Untersuchungsbohrung dringend empfahl.2)Blumenberg, H.K.(1958): Chronik der ersten Bohrung an den Wietzer Teerkuhlen, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg Inspektor Hahse wurde die technische Leitung der Bohrung von Wietze übertragen, die geologische Überwachung und Auswertung oblag dem Professor für Geognosie an der Polytechnischen Hochschule, Prof. Dr. phil. Hunäus.3)Blumenberg, H.K.(1958): Chronik der ersten Bohrung an den Wietzer Teerkuhlen, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg  Im April 1858 wurde mit den Bohrarbeiten begonnen, die im September 1859 eingestellt werden mussten, nachdem man in knapp 36 m Tiefe auf einen Findling stieß, der nicht zerstört werden konnte. Entsprechend wenig Öl lieferte die Bohrung, ca. einen halben Eimer in 10 Stunden, aber ein Anfang war gemacht.4)Blumenberg, H.K.(1958): Chronik der ersten Bohrung an den Wietzer Teerkuhlen, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg Die weitere Entwicklung der Wietzer Lagerstätte verlief in der Folgezeit zögerlich und wurde erst in den 1880er Jahren intensiviert,5)Heuckeroth, J.(1963): Die Geschichte des Erdölbergbaus in Wietze nachdem ab 1874 die geregelte Förderung aufgenommen wurde.6)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981 1885 gelang dem Bergwerksdirektor Louis Poock der erste eruptive Erdölfund im Gebiet Wietze (200 Fass/Tag).7)Hoffmann, F.(1958): Geschichte des Erdölfeldes Wietze, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg

Ebenfalls unter der Leitung von Prof. Hunäus wurde in den Jahren 1860/61 eine Bohrung am Teerkuhlenberg bei Nienhagen südsüdöstlich von Celle abgeteuft, die eine Endteufe von 55 m erreichte.8)Hoffmann, F.(1958): Geschichte des Erdölfeldes Wietze, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg9)Strobel, E.(1932): Das Erdölgebiet von Nienhagen, Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 84 Allerdings verzeichnete die Bohrung nur geringe Zuflüsse, die jedoch Anlass zu einer fortgesetzten Bohrkampagne gaben, die den Salzstock Nienhagen-Hänigsen nachwiesen. Aber erst nach der Jahrhundertwende (1907) erfolgte der entscheidende Schritt zur Erschließung der Lagerstätte Nienhagen-Hänigsen.10)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 198111)Strobel, E.(1932): Das Erdölgebiet von Nienhagen, Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 84

Wülfel-Tiefpumpenantriebe im Erdölfeld Edesse-Nord.

Erdölproduktion im Ölfeld „Edesse-Nord“ anno 2015.

Ab 1862 wurde dann auch an den bekannten Ölaustritten bei Oedesse-Edemissen nördlich von Peine gebohrt sowie 1865 auch bei Oberg südlich von Peine.12)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981 Den Durchbruch erbrachte dann 1881 eine in 70 m Tiefe eruptiv fündige Bohrung bei Oedesse-Edemissen. Die entstehende Siedlung wird „Oelheim“ genannt.13)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981

1919 gelang dann bei der bereits erwähnten Ortschaft Oberg ein weiterer wirtschaftlicher Fund. Die vier Felder Wietze, Oelheim, Nienhagen und Oberg, die in der Umgebung von bekannten oberflächlichen Erdölaustritten gefunden wurden, blieben bis 1934 die einzigen größeren Erdöllagerstätten, die in Produktion standen.14)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981

Am 2. Juni 1930 ereignete sich im Kalibergwerk Volkenroda (Thüringer Becken) durch den Austritt von gasförmigen Kohlenwasserstoffen aus dem Hauptdolomit des Zechsteins eine Schlagwetterexplosion, die zu einem Ölbrand führte. Durch diesen zufälligen Fund, der leider auch drei Menschenleben kostete, konzentrierte sich die Erdölsuche auf den Zechstein des Thüringer Beckens.15)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 198116)Trautvetter, D. (Erscheinungsjahr unbkannt): Energiegewinnung aus Grubengas des stillgelegten Bergwerkes Volkenroda/Menteroda In der Folge wurden im Thüringer Becken und durch den Fund des Vorkommens am Fallstein (Kleiner Fallstein) nördlich des Harzes 12 Sattelstrukturen untersucht, die jedoch nicht zum erhofften Erfolg führten.17)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981

Um neue Erdölgebiete in Deutschland zu erschließen, gab im Jahr 1934 die Reichsregierung bekannt, im Rahmen eines von der Geologischen Landesanstalt auszuarbeitenden Plans, die Hälfte der Bohrkosten zu übernehmen. Diese sogenannten „Reichsbohrdahrlehen“ sollten im Falle der Fündigkeit durch die Gewinne der Unternehmen zurückgezahlt werden. Dieses Konzept erwies sich als erfolgreich. So wurden während des Zeitraums des „Reichsbohrprogramms“ 643 Bohrungen durchgeführt, von denen 504 Erdöl nachweisen konnten. Daraus konnten wiederum 19 Erdölfelder entwickelt werden.18)Karlsch, R. und Stokes, R. G. (2003): Faktor Öl, Verlag C.H. Beck München 2003 Hinzu kommt ein Erdgasfund bei Bentheim, der zu den bedeutensten Aufschlüssen des Prgramms zählt.19)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 198120)Karlsch, R. und Stokes, R. G. (2003): Faktor Öl, Verlag C.H. Beck München 2003 Zum wirtschaftlichen Erfolg in Anbetracht der Rückzahlungen der Erdölgesellschaften trug auch die Geophysikalische Reichsaunahme bei, die ebenfalls 1934 begann.21)Closs, H. (Erscheinungsjahr unbekannt): Die geophysikalische Reichsaufnahme und ihre Vorgeschichte, In: Koenig, M. (1974): Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft, 1922-1974, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1974 Im Zuge von u.a. refraktionsseimischen Untersuchungen, die ab 1941 durch Reflexionsseismik ergänzt wurden, konnten im Emsland mesozoische Antiklinalstrukturen unter einer nach Norden immer mächtiger werdenden Quartär- und Tertiärbedeckung nachgewiesen werden. Bereits 1942 konnte durch eine Bohrung auf eine solche Antiklinalstruktur die Erdöllagerstätte Lingen-Dalum nachgewiesen werden. Weitere bedeutende Lagerstätten folgten, wie z.B. 1949 die bis heute zweitgrößte Lagerstätte Deutschlands Rühle (Rühlermoor/Rülertwist).22)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981

Infolge des Zweiten Weltkrieges erfolgte eine Zäsur in der deutschen Erdölförderung. Wurden 1940 noch 1 Mio. Tonnen gefördert, so halbierte sich die Leistung kriegbedingt bis 1945.23)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981

U.a. bedingt durch einen Schutzzoll auf die Einfuhr von Rohöl sowie Fertigprodukten, der bis 1963 allmählig auslief, wurden der Aufsuchung neuer Lagerstätten neue Impulse gegeben, unterstützt durch erfolgreiche Entwicklung geophysikalischer Aufschlussverfahren sowie neuer erdölgeologischer Erkenntnisse. Diese führten zum Nachweis und zur Erschließung neuer, bedeutender Vorkommen wie z.B. Hankensbüttel in der traditionellen Förderregion „Elbe-Weser“, Plön-Ost im Ostholsteintrog oder Bramberge im Gebiet „Weser-Ems“.24)Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 198125)Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2012): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2011, Hannover 2012 Diese Neufunde sowie weitere kleinere führten zu einem steilen Anstieg der deutschen Erdölförderung, die 1968 mit 8 Mio. Tonnen ihren Kulminationspunkt erreichte.26)Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. (2008): erdgas – erdöl: entstehung-suche-förderung, WEG Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e. V., Hannover Ab diesem Zeitpunkt ging es langsam, aber stetig bergab.

Die Bohr- und Förderinsel Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer

Die Bohr- und Förderinsel Mittelplate im schleswig-holsteinischen Wattenmeer

Dennoch gelangen immer wieder Neuaufschlüsse, die den Förderrückgang minderten. So gelang 1980 der Aufschluss der Lagerstätte Mittelplate vor der westholsteinischen Küste. Was damals noch nicht abzuehen war: Diese Lagerstätte stellt das (bisher) bedeutendste Vorkommen Deutschlands dar. Seit Inbetriebnahme 1987 wurden bis heute (01/2013) 27 Mio. Tonnen Erdöl gefördert.27)http://www.rwe.com/web/cms/de/53724/rwe-dea/press-news/pressemitteilungen/pressemitteilung/;RWECOMID=LwKI0K8LBehXfWAPXXWRQBcp.pds_live_1?pmid=4008878 Der systematische Aufschluss dieser Lagerstätte auch von Land aus mittels sogenannter Extended-Reach-Bohrungen sowie die Pipelineanbindung, die die tidenabhängigen Tankertransporte ersetzte, führte ab 2000 sogar wieder zu einem vorrübergehenden Anstieg der Erdölförderung, die zeitweilig die 3 Mio.-Tonnen-Marke überschritt.28)Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2012): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2011, Hannover 2012 2003 wurde bei Durchführung einer Bohrung zur Erschließung von Geothermiepotenzialen bei Speyer zufällig Erdöl im Buntsandstein entdeckt. Weitere Bohrungen bestätigten das Vorkommen, dass 2011 aus zwei Bohrungen beachtliche 140.000 Tonnen Erdöl förderte.29)Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2012): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2011, Hannover 201230)http://www.gdfsuezep.de/cms/front_content.php?idcat=19] Doch damit nicht genug: Seit wenigen Jahren werden Gebiete im Umfeld bekannter Erdöllagerstätten untersucht. Dabei kommen verbesserte Explorationstechnologien, wie z.B. die hochauflösende 3D-Seismik zum Einsatz, die bisher unbekannte Speicherstrukturen erkennen lassen kann. So führte RWE-Dea 2009/2010 zwei Aufschlussbohrungen im Umfeld der aufgegebenen Lagerstätten Wesendorf sowie Wesendorf-Süd durch (Quellenburg 1 und Herzogsbrunnen 1). Leider ohne Erfolg.31)http://www.lbeg.niedersachsen.de/download/58703/Erdoel_und_Erdgas_in_der_Bundesrepublik_Deutschland_2010.pdf Auch im Alpenvorland wurde durch ein Konsortium der Wintershall und der Deutschen Rohstoff AG versucht, im Bereich der aufgegebenen Lagerstätte Arlesried die Erdölförderung wieder aufzunehmen. Die Bohrung traf den Speicher hoch verwässert an, ohne endgültig bewertet worden zu sein.32)http://www.lbeg.niedersachsen.de/download/58703/Erdoel_und_Erdgas_in_der_Bundesrepublik_Deutschland_2010.pdf

Seit wenigen Jahren ist die Central European Petroleum GmbH (CEP), ein kanadisch-deutsches Unternehmen, v.a. in Mecklenburg-Vorpommern tätig. Es wurden im Umfeld bekannter Erdölvorkommen Explorationsbohrungen durchgeführt, deren Ergebnis mit Stand Januar 2013 noch aussteht.33)http://www.cepetro.com/cepetroleum.html Ende 2012 wurde bekannt, dass das ebenfalls in Kanada ansässige Unternehmen PRD Energy Projekte in Deutschland durchführen möchte. Dieses führte zu unbegründeten Behauptungen, diese Firma suche nach Erdgas in unkonventionellen Lagerstätten und will Hydraulic Fracturing anwenden. Dabei stellt das Unternehmen heraus, dass es aufgegebene Erdölfelder erkunden will sowie das Potenzial im Umfeld. Hydraulic Fracturing wird nicht diskutiert!34)www.prdenergy.de

Nach über 150 Jahren Erdölförderung, bzw. 130 Jahren regelmäßiger Förderung ist das letzte Lied der inländischen Erdölförderung noch nicht gesungen.

Erdölerkundung und -förderung in der DDR

Erdölförderbohrung im Feld "Lütow" auf Usedom (2015)

Erdölförderbohrung im Feld „Lütow“ auf Usedom (2015)

Nach der deutschen Teilung in Folge des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich in der DDR eine eigenständige Erdölindustrie. Eine erste Bohrung sollte bei Werle im Kreis Ludwigslust (heutiges südwestliches Mecklenburg Vorpommern) durchgeführt werden. Die Anfänge waren reine abenteuerliche Pionierarbeit. Nach Beschreibungen des Zeitzeugen W. Kleschies standen maschinelle Hilfsmittel zur Errichtung des Bohrturmes nicht zur Verfügung. Auch Fachkräfte waren kaum vorhanden, so dass die erste Erdölerkundungsbohrung auf dem Gebiet der DDR gleichzeitig eine Lehrbohrung darstellte.35)Schatzsucher – Eine Chronik des Grimmener Erdölbetriebes, Förderverein “Erdöl und Heimat e. V.” Reinkenhagen, 2. Auflage [2009]. Leider blieben zunächst die Erfolge aus, nicht nur im südwestlichen Mecklenburg, sondern auch am westlichen Rand der Altmark in dessen nächster Nähe sich auf niedersächsischer Seite die bis heute noch aktiven Erdölfelder „Lüben“, „Vorhop-Knesebeck“, „Hankensbüttel“ sowie „Vorhop“ befinden. Erst 1961 wurden die Mühen durch Erfolg gekrönt. Die Bohrung „E Reinkenhagen 2/2a/60“ wurde in 2300 m Teufe ölfündig im Staßfurtkarbonat des Zechsteins.36)Schatzsucher – Eine Chronik des Grimmener Erdölbetriebes, Förderverein “Erdöl und Heimat e. V.” Reinkenhagen, 2. Auflage [2009]. Damit war der Grundstein für den Erdölerkundungsbetrieb Grimmen, dem „VEB Erdöl-Erdgas Grimmen“ gelegt. Im Anschluss an die Entdeckung der Lagerstätte „Reinkenhagen“, aus der zwischen 1961 bis 1993 fast 400.000 Tonnen Erdöl gewonnen werden konnten, wurden im näheren Umfeld bzw. auf dem selben geologischen Strukturzug weitere Lagerstätten aufgeschlossen. Darunter auch die auf dem Gebiet der DDR bedeutendste Lagerstätte „Lütow“ auf der Insel Usedom, die auch heute noch, wenn auch auf niedrigem Niveau, in Förderung steht. Diese wurde 1965 entdeckt und lieferte bis heute ca. 1,3 Mio. Tonnen des schwarzen Goldes. Ebenfalls noch in Förderung steht die zwischen 1987 und 1991 erschlossene Lagerstätte „Kirchdorf/Mesekenhagen“, wobei der Teil „Kirchdorf“ längst aufgegeben ist.37)Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2013): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2012, Hannover 2013 Neben Mecklenburg-Vorpommern konnten auch im heutigen Brandenburg Erfolge bei der Erschließung von Erdöllagerstätten erzielt werden. Diese zeichneten sich zwar häufig durch hohe Förderleistungen/Bohrung aus, waren insgesamt aber sehr klein. Lediglich zwei Lagerstätten (Döbern und Tauer) erreichten eine kumulative produktion von etwas über bzw. knapp unter 150.000 Tonnen.38)Schatzsucher – Eine Chronik des Grimmener Erdölbetriebes, Förderverein “Erdöl und Heimat e. V.” Reinkenhagen, 2. Auflage [2009]. In Brandenburg steht 2013 nur noch die bereits 1987 entdeckte Lagerstätte Kietz (Oderbruch) an der Grenze zu Polen in Förderung. Hier konnte die Förderung erst 12 Jahre nach der Entdeckung aufgenommen werden. Hintergrund ist das Vorhandensein von ca. 3 % Schwefelwasserstoff im Erdölbegleitgas, für dessen Beherrschung (hochverdelter Stahl, Aufbereitungsanlagen) der klammen DDR die Mittel fehlten. Bis Ende 2012 konnten 226.573 Tonnen Erdöl und fast 70 Mio. m³ Erdölgas, das in einem Blockheizkraftwerk genutzt wird,39)Schatzsucher – Eine Chronik des Grimmener Erdölbetriebes, Förderverein “Erdöl und Heimat e. V.” Reinkenhagen, 2. Auflage [2009]. gewonnen werden. Insgesamt belief sich die kumulative Produktion von Erdöl auf dem Gebiet der DDR bisher auf 3,22 Mio. Tonnen.40)Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2013): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2012, Hannover 2013

Quellenverzeichnis

Quellenverzeichnis
1, 2, 3, 4Blumenberg, H.K.(1958): Chronik der ersten Bohrung an den Wietzer Teerkuhlen, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg
5Heuckeroth, J.(1963): Die Geschichte des Erdölbergbaus in Wietze
6, 10, 12, 13, 14, 15, 17, 19, 22, 23, 24Boigk, H.(1981): Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1981
7, 8Hoffmann, F.(1958): Geschichte des Erdölfeldes Wietze, Sonderdruck aus “Erdöl und Kohle”, 11. Jahrgang[1958], Industrieverlag von Hernhausen K.-G., Hamburg
9, 11Strobel, E.(1932): Das Erdölgebiet von Nienhagen, Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 84
16Trautvetter, D. (Erscheinungsjahr unbkannt): Energiegewinnung aus Grubengas des stillgelegten Bergwerkes Volkenroda/Menteroda
18, 20Karlsch, R. und Stokes, R. G. (2003): Faktor Öl, Verlag C.H. Beck München 2003
21Closs, H. (Erscheinungsjahr unbekannt): Die geophysikalische Reichsaufnahme und ihre Vorgeschichte, In: Koenig, M. (1974): Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft, 1922-1974, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York 1974
25, 28, 29Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2012): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2011, Hannover 2012
26Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. (2008): erdgas – erdöl: entstehung-suche-förderung, WEG Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e. V., Hannover
27http://www.rwe.com/web/cms/de/53724/rwe-dea/press-news/pressemitteilungen/pressemitteilung/;RWECOMID=LwKI0K8LBehXfWAPXXWRQBcp.pds_live_1?pmid=4008878
30http://www.gdfsuezep.de/cms/front_content.php?idcat=19
31, 32http://www.lbeg.niedersachsen.de/download/58703/Erdoel_und_Erdgas_in_der_Bundesrepublik_Deutschland_2010.pdf
33http://www.cepetro.com/cepetroleum.html
34www.prdenergy.de
35, 36, 38, 39Schatzsucher – Eine Chronik des Grimmener Erdölbetriebes, Förderverein “Erdöl und Heimat e. V.” Reinkenhagen, 2. Auflage [2009].
37, 40Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (2013): Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2012, Hannover 2013