ExxonMobil plant neue Erdgasbohrung in Ostfriesland

Sehr lange hat die ExxonMobil Production deutschland GmbH (EMPG) keine neuen Bohrprojekte auf Erdgas angekündigt. Das hat sich jüngst geändert. In einer Pressemitteilung vom 1. März 2018 informierte das in Hannover ansässige Unternehmen, eine neue Erdgasbohrung in Ostfriesland durchführen zu wollen. Die Bohrlokation soll sich in der Ortschaft Pewsum im Landkreis Aurich befinden.

Erdgasbohrung in Ostfriesland kein Neuland

Erdgasbohrungen „Greetsiel Z1“ und „Greetsiel-West Z1“. Bildquelle: GoogleMaps

Niedersachsen ist das Erdgasförder-Bundesland Nummer 1 in Deutschland. Und auch Ostfriesland trägt dazu bei, dass Niedersachsen an der Spitze steht. Allerdings sind die dortigen Lagerstätten vergleichsweise klein und fallen deutlich hinter dem benachbarten auch im internationalen Maßstab als Supergiganten zu bezeichnenden Erdgasfeld „Groningen“ in den Niederlanden zurück. Dennoch gilt auch für die ostfriesischen Erdgaslagerstätten „Kleinvieh macht auch Mist“ im Sinne von Beiträgen an Gemeinde- und Landeshaushalte sowie im Sinne eines Beitrages zur heimischen Erdgasversorgung.

Allein die noch in Betrieb befindlichen von der EMPG operierten Lagerstätten „Greetsiel/Greetsiel-West“ sowie „Uttum“ lieferten in den vergangenen viereinhalb Jahrzehnten immerhin 4 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Mit diesem Volumen könnte der gesamte Landkreis Aurich nach aktuellem Verbrauchstand über 30 Jahre versorgt werden. Auf erstere Lagerstätte entfielen bislang zusammen mit dem bereits aufgegebenen Teilfeld „Leybucht“ ca. 2,5 Mrd. Kubikmeter und auf „Uttum“ ca. 1,5 Mrd. Kubikmeter. Gefördert wird in der „Erdgasprovinz“ Ostfriesland ausschließlich aus Sandsteinen des Rotliegend. Versuche, Lagerstätten u.a. auch im Buntsandstein zu erschließen, blieben ohne Erfolg.

Bohrlokation in Ortschaft Pewsum

Erdgasbohrung „Greetsiel-West Z1“. Bildquelle: GoogleMaps

Die neue Erdgasbohrung in Ostfriesland befindet sich in der Ortschaft Pewsum. Bereits 2005 haben seismische Untersuchungen in der Gemeinde Krummhörn stattgefunden und die Auswertung der Daten weiteres Potenzial an Erdgas in der Region ergeben. Das geologische Ziel der Bohrung wird seitens der EMPG nicht mitgeteilt. Es ist jedoch aufgrund der Teufenangabe von 4.000 Metern sowie den bisherigen Bohrergebnissen davon auszugehen, dass Sandsteine des Rotliegend anvisiert werden.

Die Bohrung erhält die Bezeichnung „Greetsiel-Süd Z1“. Ob es sich dabei um eine Aufschlussbohrung zum Nachweis einer neuen Erdgaslagerstätte oder um eine Teilfeldsuchbohrung mit bezug zum bekannten Feld „Greetsiel/Greetsiel-West handelt, geht aus der Pressemitteilung nicht hevor. Da Unternehmen betont, dass Fracbehandlungen (umgangssprachlich „Fracking“) zur Erschließung des Erdgasvorkommens, sofern eines angetroffen wird, nicht erforderlich sein werden.

Wir wünschen dem Vorhaben viel Erfolg mit einem bergmännischen Glück Auf!

 

Artikelfoto: Erdgasproduktionsbohrung „Goldenstedt Z34“. Foto: Markus Stahmann