Römerberg 6 ölfündig!

Im August 2022 kündigte das Konsortium Neptune Energy als Betriebsführer und Palatina GeoCon als Lizenzinhaber, im Ölfeld „Römerberg“ unter der Stadt Speyer eine neue Produktionsbohrung durchführen zu wollen. In einer Pressemitteilung vom 09.01.2023 gab das Konsortium nun das Ergebnis der mit „Römerberg 6“ bezeichneten Bohrung bekannt.

Mindestens 30 Jahre Förderung geplant

Lage des Ölfeldes „Römerberg“ unter der Domstadt Speyer. Bildquelle: Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2021

Die Lagerstätte wurde 2003 durch einen Zufall bei Durchführung einer Geothermiebohrung entdeckt. Für den Oberrheingraben außergewöhnlich befand sich das angetroffene Öl in Schichten des Buntsandstein. Weitere dort bekannte Ölvorkommen befinden sich in weitaus jüngeren Gesteinsschichten.

Ab 2008 wurde die Förderung aus der Lagerstätte, die sich in 2.000 Meter bis 2.500 Meter Teufe befindet, Erdöl gefördert. Nach gegenwärtigen Erkenntnissen erstreckt sie sich länglich mit einer Streichrichtung von Südwest nach Nordost auf 5 bis 6 Quadratkilometer. Zwei Betriebsplätze dienen der Erschließung der Lagerstätte. Bis jetzt wurden einschließlich der  „Römerberg 6“ 10 Bohrungen abgeteuft, darunter zwei Hilfsbohrungen.

Ende 2021 waren davon laut Jahresbericht Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2021 fünf produktiv und erbrachten über das Jahr eine Förderleistung von 118.625 Tonnen Erdöl. Die Gesamtmenge seit Förderbeginn belief sich bis dahin auf knapp 1, 8 Millionen Tonnen. Laut Betreiberkonsortium wird von einem Förderzeitraum von insgesamt 30 Jahren ausgegangen.

„Römerberg 6“ ölfündig im Muschelkalk und Keuper

Mit der „Römerberg 6“ wurde die 10. Bohrung Ende 2022 bis auf 2.942 Meter abgeteuft und ist ölfündig geworden. Nach Informationen des Konsortiums erbrachten Fördertests Zuflussraten von bis zu 240 Tonnen Erdöl am Tag. Diese Menge entspricht ca. 10 Tanklastzügen. Interessanterweise ist die Ölführung nicht an Schichten des Buntsandsteins geknüpft, sondern in Schichten des jüngeren Muschelkalk sowie des nochmal jüngeren Keupers. Somit erstreckt sich die Lagerstätte über alle Teilglieder der Trias.

Mit in diesem Jahr noch anstehenden Wartungsarbeiten an anderen Bohrungen soll laut Betreiber die Gesamtleistung auf 500 Tonnen Erdöl pro Tag gesteigert werden. Auf ein Jahr gerechnet ergibt das einen Ausstoß von ca. 180.000 Tonen. Damit ergibt sich ein Förderniveau, das bereits in den Jahren 2012, 2013 sowie 2015 erreicht worden ist. Danach fiel die Förderleistung deutlich zurück, teilweise, wie 2017, sogar auf weniger als 110.000 Tonnen (Wikipedia).

Die Bohrung wurde anschließend an die Aufbereitungsanlage auf dem Betriebsgelände angeschlossen.

 

Artikelfoto: Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. (heute Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V.)