Erdgasbohrung Burgmoor Z5 technisch erfolgreich abgeschlossen

Bohrarbeiten Burgmoor Z5

Im mittleren Niedersachsen, von Oldenburg bis zur Grenze nach Nordrhein-Westfalen, befinden sich zahlreiche Erdgaslagerstätten. Verbreitet überlagern sich mehrere an unterschiedliche geologische Formationen gebundene Lagerstätten. Wichtigster Speicherhorizont ist das als Staßfurtkarbonat bezeichnete carbonatische Gestein des zweiten Zechsteinzyklus. Zu diesen regelmäßig schwefelwasserstoffhaltiges Erdgas führenden Lagerstätten zählt auch die seit 1981 in Förderung stehende mit der Bezeichnung „Burgmoor/Uchte“, in deren Nachbarschaft die Bohrung Burgmoor Z5 zwischen Mitte März und dem 10. Mai 2019 abgeteuft wurde.

Burgmoor Z5 soll neuen Lagerstättenteil aufschließen

Bohrarbeiten Burgmoor Z5

KCA-Deutag-Bohranlage T-207 beim Abteufen der Burgmoor Z5. Foto: Steven Arndt, März 2019

An der nordwestlichen Flanke der Lagerstätte ist ab März eine neue als Teilfeldsuchbohrung kategorisierte Tiefbohrung niedergebracht worden. Teilfeldsuchbohrungen haben zum Ziel, in der unmittelbaren Nachbarschaft einer bekannten Lagerstätte eine neue bzw. einen neuen Teil aufzuschließen. Analysen von Vermilion Energy als Inhaber des Erlaubnisfelds Dümmersee-Uchtehaben hatten zuvor ergeben, dass im Gebiet der Samtgemeinde Kirchdorf, Gemeinde Bahrenborstel, eine noch unentdeckte Lagerstätte vorhanden sein könnte, und zwar in einer Tiefe von etwa 3.200 Metern (Projektinfo).

Am 4.o7.2019 gab Vermilion bekannt, dass ihr Engagement in Bahrenborstel mit Abschluss der Bohrung vorerst beendet ist. Die Verabschiedung wurde gekrönt durch die Übergabe eines Nachbarschaftsfonds in Höhe von 7.000 €. Diese Summe wurde an den DRK-Ortsverein Bahrenborstel, die Jugendfeuerwehr Bahrenborstel / Holzhausen sowie die Theatergruppe „Lustige Lippe“ verteilt.

Burgmoor Z5 wird an ExxonMobil übergeben

Coiled Tubing-Anlage. Hier im Einsatz auf der EMPG-Bohrung Goldenstedt Z12a zum Bohren eines neuen Multilateral-Bohrpfades. Foto: Steven Arndt, April 2018

Wie an diesem Standort vorgesehen, wird die Teilfeldsuchbohrung nach Abschluss der Bohrarbeiten an die ExxonMobil Production Deutschland GmbH (EMPG) übergeben. Zwischenzeitlich ist bereits im Juni die Bohranlage abgebaut worden. Aus Sicht von Vermilion ist die Bohrung geowissenschaftlich als auch technisch erfolgreich verlaufen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Bohrung Erdgas angetroffen hat. Ob es sich dabei um Mengen handelt, die den wirtschaftlichen Erwartungen entspricht, kann erst durch den geplanten Fördertest ermittelt werden, der durch die EMPG vollzogen wird.

Mit Übergabe der Burgmoor Z5 an die EMPG übernimmt diese auch die Kommunikation vor Ort. Diese hat am 8. Juli 2019 eine Pressemitteilung zum Fördertest herausgegeben. Darin heißt es, dass „ein flexibles Stahlrohr, das auf einer Trommel aufgewickelt ist, mit Hilfe speziellen Equipments in die Bohrung“ eingeführt ist. Es kommt demnach eine Coiled Tubing-Anlage, wie im rechts beigefügten Foto zu sehen, zum Einsatz. Der Test wird Auskunft darüber geben, ob eine Erdgasförderung aus 3.500 Metern Tiefe möglich ist.

Die Testarbeiten werden ca. eine Woche in Anspruch nehmen. Dabei kann es zu einem erhöhten Geräuschpegel im näheren Umfeld des Betriebsplatzes kommen. Bei der Testförderung anfallendes Gas wird aus Sicherheitsgründen über eine Fackel verbrannt.

 

Artikelfoto: KCA-Deutag-Bohranlage T-207 beim Abteufen der Burgmoor Z5. Foto: Steven Arndt, März 2019

Anmerkung: der zweite Abschnitt unter der ersten Teilüberschrift sowie der erste Abschnitt unter der zweiten Teilüberschrift basieren auf einer Pressemitteilung von Vermilion, die uns in Form einer E-Mail vorliegt. Daher anders als sonst üblich keine Verlinkung.